her collective: Mindful Empowerment & Frau* sein mit Evelyne Zemplenyi & Valerie Junger (Ep. 31)

her collective: das sind Evelyne Zemplenyi & Valerie Junger sowie alle die, die Teil ihrer Community sein möchten.

Von Valerie sowie Evelyne konnte man bereits seperat hier auf Matcha Mornings lesen, nun aber habe ich sie zu zweit vorm Mikrofon zu ihrem Gemeinschaftsprojekt her collective. Das her collective (@thisishercollective) ist ein Netzwerk für Austausch, Support und Kollaboration, mit dem Ziel, sich gegenseitig zu beflügeln. Sich zu inspirieren, zu fördern, Stärken zu entdecken. Aber auch Schwächen. Alles kann, nichts muss. Frei von Vergleichen, Werten, Beurteilungen. 


Her Collective = Mindful Empowerment

Stellt euch mal kurz vor...wer seid ihr und was ist her collective?

Wir unterstützen Frauen dabei, ein selbstbestimmtes Leben zu kreieren. 

Valerie Junger & Evelyne Zemplenyi wohnen im selben Haus. Hier sieht man sie vor ihrem Hof.

Es geht darum, die Verbindung zu sich selbst wieder zu finden und daraus das eigene Potential voll und ganz zu leben.  Da supporten wir mit verschiedenen Methoden, Impulsen aus dem Bereich Meditation, Yoga und Coaching. 

Wir unterstützen Frauen dabei sich selbst anzunehmen mit allen Facetten, so wie sie sind, um daraus wieder die Verbindung zu sich selbst zu spüren. Weiters gehts auch um die Verbindung zu anderen Frauen, da wir uns gegenseitig auf diesem Weg supporten wollen. 

Wie fängt für euch ein guter Morgen an?

E: Wenn ich mir die Zeit nehme bewusst in den Tag zu starten. Ohne mich gleich wieder ins Außen zu begeben. Das kann ganz unterschiedlich ablaufen. Regelmäßige Morgenroutine, welche immer gleich abläuft schaffe ich nicht. Meistens spüre ich hinein und meistens mache ich dann das was ich brauche. Was aber fixer Bestandteil ist, ist eine Tasse Kaffee. Ich meditiere, stell mir vor wie mein Tag sein soll und wie ich mich fühlen möchte. In letzter Zeit gehe ich laufen in Ottakring, das finde ich auch sehr toll zum starten. 

Wir unterstützen Frauen dabei, ein selbstbestimmtes Leben zu kreieren. Sowie sich selbst anzunehmen mit allen Facetten, so wie sie sind, um daraus wieder die Verbindung zu sich selbst zu spüren.
— Evelyne Zemplenyi über die Vision hinter Her Collective

Wie habt ihr euch kennengelernt?

E: Ich habe Valerie auf FB angeschrieben, weil ich sie gefragt hab ob es im ONE Yoga Studio eine Möglichkeit zum Unterrichten gibt. Ich glaube wir haben uns dann ziemlich schnell mal getroffen, in der Schadek Bar und die starke Verbindung zueinander war direkt da. Meistens spürt man sofort, wenn man auf der gleichen Ebene im Leben unterwegs ist. 

Wie kam es zur Gründung vom her collective? Was hat euch konkret gefehlt?

E: Eine Verbindung, ein Kollektiv aus unserem Bereich, aus dem wir kommen. 

V: Genau, es gibt ja bereits ein paar Frauen-Netzwerke, allerdings sehr oft mit dem Fokus auf Business oder Frauen-Rechte, was per se natürlich auch spannend und in unsere Arbeit einfließt, allerdings ist uns ein holistischer Ansatz wichtig … einer indem wir unseren Spirit weitergeben können. 

Was sind eure Ziele, Vision & Mission mit dem her collective?

E: Das alles genau zu definieren ist immer wieder eine Herausforderung für uns. Wir versuchen immer wieder in einem Satz kommunizieren zu können, warum wir das machen und meistens gelingt es uns nicht hahaha. Valerie kann das schon ganz gut, ich tu mir nach wie vor sehr schwer. 

Beim her collective geht es um Mindful Empowerment.

Uns liegt Achtsamkeit, Innenschau & Bewusstsein am Herzen und wir glauben daran, dass Frauen durch verschiedene Methoden ihr eigenes Potential finden. Mehr und mehr bei sich Ankommen und ihren Weg, den sie wirklich gehen wollen, finden. Es ist uns wichtig, dass wir uns gegenseitig auf diesem Weg unterstützen und die Themen Vergleichen, Konkurrenz, Neid ablegen. 

Ich habe mich noch immer nicht voll und ganz angenommen wie ich bin, aussehe und ticke. Aber ich arbeite sehr daran, weil ich natürlich bei mir selbst anfangen muss um auch anderen Frauen zu helfen und sagen zu können: “Hey du bist schön, so wie du bist. Alles ist da. Bereits in dir!”

Iris Apfel hat mal gesagt: “Being attractive lasts longer than being pretty.” Äußere Schönheit ist vergänglich, du musst dir einen schönen Charakter schaffen...mit allem was du erlebst. 

Ich habe mich noch immer nicht voll und ganz angenommen wie ich bin, aussehe und ticke. Aber ich arbeite sehr daran, weil ich natürlich bei mir selbst anfangen muss um auch anderen Frauen zu helfen und sagen zu können: “Hey du bist schön, so wie du bist. Alles ist da. Bereits in dir!”
— Evelyne Zemplenyi

Was hat euer individueller Weg bisher ausgesehen?

E: Von der PR- und Werbeagentur ins Mode Business, Groß- und Einzelhandel. Yoga Ausbildung und irgendwann hatte ich den Mut meine Leidenschaft des Stylings als Beruf zu versuchen. 

V: Auch dieser Weg verbindet Evy und mich irgendwie. Denn auch ich komme aus der Kreativbranche, habe viele Jahre in der Werbung und als selbständige Designerin gearbeitet. Irgendwann war mir das zu einseitig und ich habe gespürt, dass es mir so viel Kraft gibt, mit Menschen zu arbeiten. So habe ich dann 2012 meine erste Yogalehrer-Ausbildung gemacht und step by step alles zusammengebracht, was nicht immer einfach ist, weil die Gesellschaft immer wieder suggeriert, dass es nur den einen Weg gibt, den man zu gehen hat. Dass man sich nur auf eine Sache konzentrieren sollte, um wirklich gut zu sein. Mir bedeutet Kreativität und Körperarbeit oder vielleicht auch das Spirituelle, das dahinter steckt, gleich viel und ich möchte keinen der beiden Teile missen. Mit dem Abschluss meiner Coaching Ausbildung in den kommenden Wochen wachsen all diese Anteile nun noch stärker zusammen. Super spannend!

Was bedeutet Weiblichkeit für euch?

E: Authentizität leben, die Harmonie zwischen den Gegensätzen finden. Das Ausleben und Zulassen meiner männlichen und meiner weiblichen Seiten in mir. Leidenschaftlich, wild, mutig, sinnlich sein, obwohl ich verletzt werden könnte. Urkraft, Schöpferkraft die in uns ist. Mich von meiner Intuition leiten zu lassen und ins Vertrauen zu gehen.

Für mich bedeutet Weiblichkeit “Annehmen”. Annehmen von allem, was da ist. Von meinem männlichen und weiblichen Anteil, von meiner Freude und meinem tiefsten Schmerz.
— Valerie Junger über ihre Weiblichkeit

V: Für mich bedeutet Weiblichkeit “Annehmen”. Annehmen von allem, was da ist. Von meinem männlichen und weiblichen Anteil, von meiner Freude und meinem tiefsten Schmerz. Ängste, Unsicherheiten und meine innere Kraft, die mich immer wieder vorantreibt, meinen Herzensweg weiterzugehen. All diese Facetten zu leben, mich ihnen hinzugeben und zuzulassen, was dieser Prozess an die Oberfläche bringt, lässt mich meine Weiblichkeit vollends leben. Gelingt mir nicht immer, aber das Bewusstsein ist da!

Wie lebt ihr euer Frau sein?

V: Ich würde fast schon sagen, ich feier mein Frau-Sein!

Wenn es um mein Inneres geht, lerne ich noch immer mein Frau-Sein ganz zu leben, indem ich mich emotional allem hingebe und öffne, was gerade da ist. Ob große Freude oder tiefer Schmerz. Ich wünsche mir, mich liebevolle annehmen zu können, denn ich bin oft sehr streng mit mir (gewesen). Vielleicht hat das aber alles gar nichts mit dem Frau-Sein per se zu tun...

Wir leben in einer sehr Yang-dominierten Welt - wie kommen wir mehr ins Yin?

V: Schön, dass auch du an dieses Prinzip glaubst. Yin und Yang verkörpern, wie vielleicht viele wissen, das weibliche und männliche Prinzip. Ihr kennt das taoistische Symbol dazu?!  Das schöne ist ja, dass beide Teile, also beide Pole, einander brauchen, um überhaupt zu existieren. Nur wenn beide Anteile gleich groß sind, gibt es Balance. Yin steht für Rückzug, Stille, Dunkelheit, Mond und eben das Weibliche. Was nicht bedeutet, dass wir hier vom schwächeren Teil sprechen. Ich bin davon überzeugt, dass wir kraftvoller im Leben stehen, wenn wir die Stille clever für uns nutzen, um zu meditieren, bewusst zu atmen oder alle Gedanken im Journal auf‘s Papier zu bringen.

Was sind die größten Herausforderungen in eurer Zusammenarbeit?

Die größte Herausforderung in unserer Zusammenarbeit ist die Balance in unserer Unterschiedlichkeit zu finden. Wir sind beide total verschieden, haben ein unterschiedliches Tempo. Ich bin unheimlich dankbar, dass Valerie mich so annimmt wie ich bin.
— Evelyne Zemplenyi über ihre Zusammenarbeit

E: Eine Balance in unserer Unterschiedlichkeit zu finden. Wir sind beide total verschieden, haben ein unterschiedliches Tempo.

Ich bin unheimlich dankbar, dass Valerie mich in meinem Chaos so annimmt wie ich bin und sich nie beschwert, dass ich vielleicht länger brauche oder nicht so strukturiert arbeite. 

Eines eurer Retreats stand unter dem Zeichen „Bye Bye limiting beliefs.“ An was für limiting beliefs habt ihr viel zu lange festgehalten?

Evelyne Zemplenyi & Valerie Junger arbeiten beide auch als Yogalehrerinnen.

V: Ich ertappe mich immer wieder dabei, mich nicht in meiner vollen Größe zu leben. Dahinter steckt ein kleiner Anteil an Unsicherheit, obwohl ich mich als selbstbewusst und definitiv nicht unsicher empfinde. Dennoch hält ein Teil in mir Facetten zurück, aus Angst nicht zu gefallen, nicht geliebt zu werden. Das sind Glaubenssätze, die nicht im unmittelbaren Bewusstsein liegen, vielmehr ganz tief im Dunklen versteckt und nur in manchen Momente sichtbar.

Was tut ihr abseits von Yoga noch für eure mentale, seelische, körperliche Gesundheit?

E: Ich meditiere sehr regelmäßig, versuche mein Denken einzuschränken und mehr ins spüren zu gehen. Fühlen was ich gerade brauche und die Wahrnehmung in meinen Körper zu lenken. Im Moment beschäftige ich mich sehr stark damit einfach zu sein. Alles Materielle, Bekannte abzulegen und mehr und mehr ins reine Sein zu gehen. Das hilft mir zu sehen, was mir wirklich wichtig ist im Leben und zu sehen wer ich bin. 

Handwerklich Arbeiten, wo ich etwas in die Hand nehme helfen mir sehr um wieder in meine Mitte zu finden. 

Ich ertappe mich immer wieder dabei, mich nicht in meiner vollen Größe zu leben. Dahinter steckt ein kleiner Anteil an Unsicherheit, obwohl ich mich als selbstbewusst und definitiv nicht unsicher empfinde. Dennoch hält ein Teil in mir Facetten zurück, aus Angst nicht zu gefallen, nicht geliebt zu werden. Das sind Glaubenssätze, die nicht im unmittelbaren Bewusstsein liegen, vielmehr ganz tief im Dunklen versteckt und nur in manchen Momente sichtbar.
— Valerie Junger über limitierende Glaubenssätze

Wie läuft ein Retreat so ab?

E: Ein Mix aus Ankommen, Meditation, körperliches Yoga, Pranayama und Zeit zur Selbstreflexion. 

Hatte COVID konkrete Auswirkungen auf euer Schaffen bzw. Pläne für das Jahr - wenn ja, wie seid ihr damit umgegangen?

E: Ja total. Aber wir haben sehr viel Gutes daraus gezogen und wir wurden quasi gezwungen tiefer zu blicken, uns mehr mit unserer Vision auseinanderzusetzen. Wirklich zu hinterfragen, warum wir das alles machen und was uns wirklich wichtig ist.

Die Online Workshop Reihe ist daraus entstanden und wir wissen, dass die Reihe großartig ist. Unbewusst waren einige der Features die Basis dafür. Und durch COVID waren wir zwar in vielen Dingen eingeschränkt, aber gleichzeitig wurde uns bewusst, dass wir die Grenzen wieder öffnen können und größer denken dürfen.

Warum sollte man auch als Unbekannte keine Angst haben einfach mal bei einem Get-Together von euch vorbeizuschauen?

E: Das ist das Schöne an unserem, mittlerweile sehr wachsenden Circle. Alle Frauen schaffen sich gegenseitig Raum, Empathie und ein herzliches Aufeinandertreffen. Egal ob man sich kennt oder nicht. Das gegenseitige Sehen und die Verbindung stehen im Vordergrund. 

Rapid Fire Questions:

  • Liebste Art, dich zu bewegen:

  • Dein Go-To Rezept? E: 4 Atemzüge ein, 4 Atemzüge aus

  • Maßnahmen, die du ergreifst, wenn du merkst du wirst krank: E: Rückzug, Räuchern, ätherische Öle

  • Das Geheimnis für einen guten Schlaf ist: E: früh schlafen gehen

  • Meditation: V: aktuell meditiere ich am liebsten mit Anleitungen von Dr. Joe Dispenza. Für mich die kraftvollste und transformativste Meditationserfahrung.

  • Momentan lese ich: 

  • Lieblingsbuch: E: Just Kids von Patti Smith

  • Nahrungsergänzungsmittel: E: Acerola, Grapefruitkernextrakt V: Magnesium, Ashwagandha

  • Auf meinem Nachtkasten liegen: V: Ein Bergkristall, ein kleiner Rosenquarz und Ohropax.

  • Momentaner Ohrwurm: E: A Bad Mans Song von Tears for Fears V: eher alltimefavorite & happy song “This must be the place” von Talkings Heads

  • Lieblingsbrands: V: GANNI, Acne Studios, Toteme, Jacquemus, Celine E: A.P.C, Rouje, Laricha, La Veste, Carhartt wip

  • Lieblingsort weltweit: E: Piha Beach Neuseeland

  • Lieblingslokale: V: Frau Bernhard, Café Kandl

  • Wer oder was inspiriert dich momentan? E: Richard Neutra, India Madavi, Alvar Aalto, Patti Smith, Jane Birkin

  • Lieblings-Insta Accounts:  E: Arts and Architecture, Cobalto Studio, frecklesnur, c_l_o, tmagazine, femalecollective, definolab, zoras auguste,

  • App-Empfehlung: V: oldie but goldie: Headspace – für alle, die mit dem Meditieren starten wollen

  • Haare: V: Shampoo und Conditioner von Aveda

  • Meine Hautpflege besteht aus: E: Be Soap my Friend

  • Die wichtigste Lektion, die ich zum Thema Hautpflege gelernt habe ist:  V: Dass ich, trotz großer Liebe zu meinen ätherischen Öle, keine Öle im Gesicht vertrage, weil ich davon explosionsartige Unreinheiten bekomme

  • Körper: V: Ich liebe selbstgemischte Körperöle, morgens mit erfrischenden Düften wie Bergamot und Geranium, abends Patchouli und Lavendar

  • Schönstes Kompliment, dass du je bekommen hast: V: Hat mir vor ein paar Monaten eine Freundin geschrieben: “Heart over mind” 

  • Das verhoffe ich mir von 2020: V: Mein eigenes Unternehmen zu gründen.

  • Etwas, was du gerne noch in dein Leben integrieren würdest, momentan aber noch nicht tust: E: Mehr Zeit für meine freien, kreativen Arbeiten und Singen

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Keramikerin Hannah Seifert: Töpfern als Meditation & Traumatherapie (Ep. 32)

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Spiritual Bypassing: Warum Yoga und Aktivismus sich nicht ausschließen (dürfen)