Self Care in Zeiten der Selbstisolation mit Hannah Krutmann, Sabine Reiter & Hannah Seifert
Hannah Seifert, Keramikerin
So bewahre ich meine Nerven: Ich versuche die perfekte Balance zwischen mich gut Informieren und gesund Abgrenzen zu finden (und nicht alles zu glauben was einige verschiedene Formate von sich geben). Ich befolge Vorsichtsmaßnahmen, die von seriösen Formaten kommen. Mir ist es lieber zu vorsichtig zu sein, als etwas zu riskieren. Better safe than sorry!
So bleibe ich bei Stimmung:
Viel gute Musik hören!
Hie und da ein bisschen tanzen.
Meditieren!
Schöne, intime und kraftvolle Gespräche mit engen Freunden über FaceTime führen.
Über Houseparty mit mehreren Freunden ein Gläschen trinken!
Gaaaaanz viel Töpfern!
Plötzlich die Eingebung haben man muss jetzt auch so ein Tiktok Tanzvideo machen(das kann kann Ja nicht so schwer sein!) und es daraufhin sofort wieder löschen weil man sich vor sich selbst schämt weil es so schlecht geworden ist! Man hat anscheinend doch nicht so viel Swag wie man dachte 🤷♀️
Trotz der (in meinem Fall) vorhandenen Finanzkrise meine wöchentliche Psychotherapie über Skype wahrnehmen (es ist so so so wichtig)!!!
Das bereitet mir gerade am meisten Freude: Das Töpfern ist momentan meine größte Ressource! Es gibt mir Kraft, es macht mir Spaß, es zentriert mich, es erdet mich!
So sehen Tage aus, an denen es mir nicht so gut geht: An Tagen wo es mir gar nicht gut geht (ich überwältigt bin von meinem Gedanken & ich meinen Gedanken alles glaube oder noch schlimmer, ich denke, dass ich meine Gedanken bin!) schaffe ich es kaum aus dem Bett und ich lenke mich mit Serien schauen oder mit sozial Media ab. An Tagen wo es mir nur mittelschlecht geht, versuche ich trotzdem in die Gänge zu kommen und das zu machen was ich vor hatte. Doch trotzdem achte ich auf mich und mache alles in Zeitlupe, so wie es sich für mich richtig anfühlt.
Dein stolzester Moment seit der Quarantäne: Als ich 60 Kilo Ton (6 Packungen) in den 5. Stock raufgetragen habe!
Das größte Geschenk der Ruhephase bisher war: Dass ich so fokussiert in das Töpfern reingekommen bin. Und endlich Zeit habe für Dinge, die ich lange schon machen wollte!
So bewege ich mich während der Quarantäne: Yoga, Workouts, Dehnen, spazieren gehen (alleine oder maximal mit meiner Mitbewohnerin/Schwester)
So ernähre ich mich während der Quarantäne: So wie immer. Rein pflanzlich und ausgewogen. Viiiiiiel Wasser trinken!
Online-Klassen/Workshops, die ich empfehlen kann: www.yogabase.at (Yogalehrerin Maria)
Film/Serien-Empfehlung zum Abschalten: Eine gute Laune Bombe (zwar schon älter aber so charmant und bezaubernd) ist HAPPY GO LUCKY! Und solche Filme wie SCHOKOLADE ZUM FRÜHSTÜCK und LOVE ACTUALLY gehen immer zum Entspannen! Die sind einfach nett! Und Filme, die mich berührt und zum Nachdenken gebracht haben waren SYSTEMSPRENGER, MOONLIGHT und MID90s. Drei wirklich gute Filme! Sehr sehenswert.
Eine Buchempfehlung: Zwei der wichtigsten Bücher, vielleicht gerade in Zeiten wie diesen. Einmal interessant zu hinterfragen, warum man so ist, wie man ist & warum man diese und jene Art von Beziehungsmustern lebt und wie man sie lebt:
Das Kind in dir muss Heimat finden (von Stefanie Stahl)
Jeder ist beziehungsfähig (auch von Stefanie stahl)
Zwei Hörbuch-Empfehlungen - der Auto liest selbst:
ACH DIESE LÜCKE, DIESE ENTSETZLICHE LÜCKE
ALLE TOTEN FLIEGEN HOCH: AMERIKA beide von Joachim Mayerhoff.
Deine Hoffnung für unsere Welt danach:
Dass jeder, der das Privileg hat arbeiten zu dürfen, beginnt zu schätzen, was es eigentlich bedeutet arbeiten zu dürfen.
Dass den Menschen deren Überlebensstrategie jene ist, ununterbrochen im sozialen Kontakt zu stehen und die darüber ihren Selbstwert beziehen, bewusst wird, dass sie nur in einer Abhängigkeit leben. Das Einzige auf was sie sich auf ewig verlassen können und was nicht vergänglich ist, ist jeder Mensch für sich.
Sabine Reiter, Hair and Make-up ArtistIn
So bewahre ich meine Nerven: Meditation und Ruhe und ab und zu ein Glas guten Wein. Vor ein paar Tagen hab ich beschlossen nur noch Dinge zu machen, die mir Freude bringen. Ich möchte einen Alltag geleitet von Genuss und nicht von Stress wieder erlernen. Nachdem ich das für mich beschlossen habe, ging es mir sofort viel besser, und ich konnte diese bedrückende Grundstimmung loslassen.
So bleibe ich bei Stimmung: Ich entscheide mich im hier und jetzt, worauf habe ich eigentlich Lust. Das ist für mich eine große Freiheit.
Das bereitet mir gerade am meisten Freude: Kochen macht mir gerade am meisten Freude! Die Rezepte von Sophia Roe und die Tanzstunden von Moves Pure Joy.
Wie sehen Tage aus, an denen es dir nicht so gut geht? Da versuche ich auf meinen Körper zu hören, es entspannt anzugehen, und einfach mal nichts tun, bis es einem besser geht.
Dein stolzester Moment seit der Quarantäne: Ich habe den Account @collection.wien gegründet. Damit möchte ich viele Menschen inspirieren lokal einzukaufen und kleine Unternehmen zu unterstützen.
Das größte Geschenk der Ruhephase bisher war: Duschen ist für mich zum ganz besonderen Ritual geworden. Jeden morgen nehme ich eine lange heiße Dusche (und zum Schluss noch 1 Minute eiskalt), oft auch mit Kerzenlicht und Musik. Das hebt die Stimmung sofort und ich ziehe sehr viel Energie daraus! Sowie viel Zeit für meine täglichen Meditationen zu haben.
So bewege ich mich während der Quarantäne: Kundalini Yoga und Online Tanzklassen, und einmal am Tag einen Spaziergang oder Radausflug mit viel Abstand zu den Anderen.
So ernähre ich mich während der Quarantäne: Einmal in der Woche kaufe ich ganz viel Gemüse bei "Der Greisler“ im 8.Bezirk. Gemüse ist in meinen Mahlzeiten immer ganz wichtig! Je mehr umso besser!
Online-Klassen/Workshops, die du empfehlen kannst: Ich liebe es Rezepte von @sophia_roe auszuprobieren (sie hat viele auf IG und Youtube), Tanzklassen von @movespurejoy und den Benshen Kurs von Desiree Pais, den ich Anfang März begonnen habe.
Film/Serien-Empfehlung zum Abschalten: Friends! - ist mein all time favorite ;) "Call Me by Your Name" and "The Handmaid's Tale"
Eine Buchempfehlung: Pussy, A Reclamation von Regina Thomashauer, Conversations with Friends von Sally Rooney
Deine Hoffnung für unsere Welt danach: Dass wir lernen, dass unsere Welt auch ein wenig langsamer funktionieren kann und wir uns von der Leistungsgesellschaft verabschieden können.
Hannah Krutmann von Almost 30 Magazin
So bewahre ich meine Nerven: Ich schaffe mir Projekte, die mir einen Sinn geben, Spaß machen und mich begeistern. Konkret habe ich zu Beginn der freigewählten Quarantäne ein langes Brainstorming mit meiner Schwester und Partnerin in Crime, Marie gehabt. Wir haben gefühlt 1000 Ideen aufgeschrieben und uns dann für ein paar konkrete davon entschieden und losgelegt. Eins davon ist die Portraitreihe 'TOGETHER independent’, in der wir gerade junge, unabhängige Unternehmen, Magazine und Macher*innen interviewen, vorstellen und untereinander vernetzen. Wir möchten Sichtbarkeit für Nachhaltigkeit und Kreativität schaffen, uns gegenseitig empowern und der Welt zeigen, wie wichtig Co-Creation und Zusammenhalt sind. Außerdem meditiere ich jeden morgen nach dem Aufstehen.
So bleibe ich bei Stimmung: Ich arbeite ja bereits seit einigen Jahren emotional mit ätherischen Ölen und nutze sie besonders um meine Stimmung aufzuhellen und zu stabilisieren. In der aktuellen Situation bin ich diesen kleinen Helfern so unglaublich dankbar. Hier laufen alle Diffuser (ja, ich hab einige zu Hause) auf Hochtouren. Je nach Tagesform mische ich über den Tag verteilt verschiede Blends, die in die Luft gewirbelt werden. Eucalyptus, das Öl der Wellness (oder auch der Hypochonder wie ich es gern nenne) ist bei mir gerade viel im Einsatz. Es hilft dabei tief und bewusst zu atmen und unterstützt uns dabei unserem Körper und dessen Immunabwehr zu vertrauen. Green Mandarine und Bergamotte, meine Citrus-Favoriten kommen gerade auch viel zum Einsatz, denn sie heben die Stimmung sofort und machen wach. Die desinfizierende Öl-Mischung On Guard mit Orange, Nelke, Rosmarin, Eukalyptus und Zimt massiere ich mir für die Abwehrkräfte regelmäßig in die Fußsohlen - der weihnachtliche Geruch macht mir auch echt gute Laune.
Wie sehen Tage aus, an denen es dir nicht so gut geht? An Tagen, an denen es mir nicht so gut geht, brauch ich viel Aufmerksamkeit und Streicheleinheiten. Ich bin so unglaublich froh und dankbar, nicht ganz allein in meiner social Isolation zu sitzen. Ich habe meinen Partner und meinen Hund bei mir. Da mein Partner tagsüber auch arbeiten muss, kuschle ich dann hauptsächlich mit Olav, meinem Hund. Der ist einfach der beste Tröster, den ich kenne.
Dein stolzester Moment seit der Quarantäne: Der morgendliche Schulterstand, in dem ich spüre wie viel stärker und ruhiger mein Körper wird.
Das größte Geschenk der Ruhephase bisher war: Wundervolle und echt tiefe Gespräche und Nachrichten von meinen Freund*innen, die sonst zeitlich oft hintenüber fallen.
So bewege ich mich während der Quarantäne: Ich habe eine morgendliche Yogapraxis in meinem Wohnzimmer begonnen. Das tut echt gut und ich frage mich, warum ich das vor der Isolation nicht schon gemacht habe. Ich mache einige Sonnengrüße und gehe dann in einen ruhigen Flow über mit vielen Drehungen und Elementen aus dem Pränatal Yoga, um besonders meine Hüfte und den unteren Rücken happy zu machen. Dann gehe ich dank Hund meist noch zweimal am Tag spazieren und wenn ich irgendwo hin muss, nehme ich das Fahrrad.
So ernähre ich mich während der Quarantäne: Ich koche deutlich mehr als sonst! Vor der Isolation war ich tagsüber immer viel unterwegs, jetzt kann es vorkommen, dass ich dreimal am Tag warm esse. Ich habe mich die letzten Wochen viel mit ayurvedischer Ernährung und TCM auseinander gesetzt und genieße es gerade neue Rezepte auszuprobieren.
Online-Klassen/Workshops, die du empfehlen kannst: Ich muss sagen, ich bin überwältigt davon wie viele tolle Angebote es im Moment gibt. Ich habe schon etwas FOMO, weil ich nicht halb so viel umsetzen kann. Ich habe seit der Isolation schon Onlinekurse von Iva Samina belegt, die waren toll. Außerdem tolle Yoga Kurse: Sabrine Hense Yoga, Sonja Sims Yoga, Lotos Yoga Berlin
Und wir haben gerade von Almost 30 Magazine auf IGTV eine Lesereihe gestartet: ALMOST TOGETHER, bei der unsere Autor*innen ihre Texte vorlesen.
Film/Serien-Empfehlung zum Abschalten: Zum Abschalten? GILMORE GIRLS
Und auch sehr zu empfehlen: UNORTHODOX auf Netflix. Habe ich gestern komplett weg gebinged.
Eine Buchempfehlung: Wild Feminine - Tami Lynn Kent, I’m Every Woman - Liv Strömquist, The Book of Awakening - Mark Nepo, In the Flo - Alisa Vitti, Almost 30 Magazine - The Value Issue
Deine Hoffnung für unsere Welt danach: Eine neue Art der Verbindung, Fürsorge und Mitgefühl untereinander, mehr Respekt vor der Natur, eine anhaltende Entschleunigung, ein Pool kreativer, nachhaltiger Ideen und Lösungen, ganz viele enge Bindungen und eine neue Dankbarkeit für die ganz alltäglichen Dinge, weil sie einfach ebne doch nicht selbstverständlich sind.