Wellbeing in Zeiten der Selbstisolation mit Joyce Binneboese & Melisa Pinar
Joyce Binneboese, Wald Berlin
Was machst du, um deine Nerven zu bewahren? Atmen. Arbeiten mit dem Geruch von Palo Santo Holz, sowie Joggen gehen. Raus aus dem Kopf und rein in den Körper. Ich muss aber ehrlich sagen, die Quarantäne ist bei mir ein Tanz mit seinen eigenen Gefühlen. Der Tanz geht von Manie zu Melancholie.
Was machst du, um bei Stimmung zu bleiben? Ich mag gerne Routine, weil man diese als Unternehmerin nie hat. Im Home Office brauche ich Strukturen, die mir helfen mich gut zu fühlen.
Schlafen, gutes Essen, Schmuck anziehen - damit man sich fühlt wie ein König in seinem Reich, eine Badewanne mit Lavendel Öl, eine Gesichtsmaske, ein Telefonat mit einem Liebsten.
Seit letzter Woche habe ich mit meiner Gesangs Lehrerin Kristina Tuomi aus Berlin wieder Unterricht mit Hilfe von Skype begonnen. Darauf freue mich nach der Arbeit sehr. Singen macht mich immer glücklich.
Mein Geheim Tipp bei schlechter Stimmung: Griechischer Bergtee
Wie sehen Tage aus, an denen es dir nicht so gut geht? Ich stehe morgens auf und verbringe mindestens 30 min bis 1 Stunde ohne Handy. Wenn ich es merke, dass eine Wolke über meinem Kopf schwebt, gehe ich raus an die frische Luft. Park, Natur, frische Blumen, Wasser, Kanal helfen mir. Wenn gar nichts flowen möchte, dann: Joggen hilft, Spaziergang mit ganz bewusstem Gehen ohne Telefon und einmal tanzen bei lauter Musik. Bei WALD Berlin gibt es auch immer etwas zu tun - das kann auch manchmal ablenken, wenn ich mich sehr einsam fühle.
Dein stolzester Moment seit der Quarantäne: Ich habe eine Orangentarte gebacken. Bzw jetzt schon 3...Ich koche sehr gerne, aber backen - dass ist normalerweise nichts für mich. Zudem habe ich aussortiert und verkaufe einige Lieblingsteile nun via Kleiderkreisel.
Das größte Geschenk der Ruhephase bisher war: Ruhephase es ist ja eher eine Pause, die in Wirklichkeit keine Pause ist. Wir von WALD Berlin arbeiten ganz normal im Home Office weiter. Ein Geschenk ist zusehen was ich habe, Zeit zu haben Dinge zu reflektieren, sich besser abzugrenzen, eine ganz besondere Art und Weise von Stille, Sonne und auch zu sehen, was ich mir wünsche und woran ich Zukunft mehr arbeiten möchte.
So bewege ich mich während der Quarantäne: Laufen, Joggen und Fahrrad fahren, generell mit mehr Ruhe.
So ernähre ich mich während der Quarantäne: Ich esse alles worauf ich Lust habe, viel grünes Gemüse. Ehrlich gesagt auch mal ein gutes Glas Rotwein und eine Pasta. Auf Süßes habe ich zur Zeit gar keinen Appetit. Lieber ein Stück Camenbert. Vegan und ohne Vino in der Quarantäne schaffe ich gerade nicht.
Online-Klassen/Workshops, die du empfehlen kannst: Ich bin eine sehr schlecht Home Workout Sportlerin. Ich gehe gerne zum Bikram Hot Yoga, dass geht zur Zeit nun gar nicht und es fehlt mir sehr! Ich verabrede mich, aber zum Quarantäne Abstand Joggen, dass ist in Berlin noch erlaubt. Meine Freundin Apolline Barbier gibt mir Yoga Klassen per Zoom Meeting. Zu Hause Sport machen, fällt mir sehr schwer…Der innere Schweinehund ist riesig.
Meine Empfehlung: die Tanz Workouts von Ryan Heffington machen mir viel Spaß. Schaut euch eure Live Storys auf Instagram an und lasst einfach los.
Film/Serien-Empfehlung zum Abschalten: Ich schaue nur einmal in der Woche einen Film oder eine Serie. Ich finde zur Zeit ist der mediale Nachrichten und Social Media Input eh schon so gewaltig, ich komme sonst mit der Verarbeitung aller Eindrücke und Emotionen nicht hinterher. Ich habe jetzt schon öfter gehört, dass viele Personen, deutlich mehr schlafen als sonst.
TIPP Biographie Dokumentationen auf arte.tv
Eine Buchempfehlung: Ich habe von der Autorin Sarah Desai ihr Buch geschenkt bekommen, dieses lese ich gerade und finde es mehr als inspirierend.
Deine Hoffnung für unsere Welt danach: Ich bin ein Mensch, der durch Hoffnung auf eine bessere Welt angetrieben wird. Ich hoffe, dass die Menschen/ die Sachen, die wir verloren haben uns etwas gelehrt haben.
Die Sachen, die wir dazu gewonnen haben wie…
Empathie
ein globales Feingefühl für Zusammengehörigkeit
eine neue Ausrichtung seiner Prioritäten
eine Verbesserung für das Klima, ich glaube die Welt und auch ihre Menschen müssen nun heilen
seine Freunde und Großeltern mal öfter per Facetime Call anzurufen, wieder Briefe zu schreiben
ein Bewusstsein wie zerbrechlich unser Gesellschaft doch ist, dass wir keine Maschinen sind, die alles können und müssen.
mehr Dankbarkeit für das was wir haben. Dankbarkeit ist ein wichtiges Thema.
Dankbarkeit für mein Leben. Halleluja.
Freiheit und Gesundheit haben für mich nochmals an Wert gewonnen. Zudem bin ich dankbar für meine Arbeit.
Dankbarkeit für Ärzte, Ärztinnen, sowie Krankenschwestern und Krankenpfleger. Sie riskieren ihre Gesundheit, um uns zu best möglich zuheilen und uns zuhelfen! Alle Jobs, die Menschen zu tun haben, sollten besser bezahlt werden! SeniorenpflegerInnen und LehrerInnen sollten besser bezahlt werde - genauso wie Ärztinnen und Krankenschwestern.
Viele haben für Selfcare gerade keine Zeit, ich sehe den Kontrast zu den Leute, die es nicht können, die schwer arbeiten müssen, die die Betroffen sind, die nicht den Luxus haben, den ich zum Beispiel habe. Solidarität zeigen und helfen kann man immer. Zudem wärmt es mein Herz, wie so viele Menschen gerade mehr Gutes tun, Aktionen, Spenden oder der älteren Nachbarn mal etwas zu essen bringen. Ich habe zur Zeit gar kein Langweile, mir fallen so viele Sachen ein, die man tun kann.
Melisa Pinar, Architektin & Yogalehrerin
Was machst du, um deine Nerven zu bewahren? Ich versuche mir zu vergegenwärtigen, dass wir alle mit ähnlichen Unsicherheiten zu kämpfen haben aktuell, und dass es sich um eine Ausnahmesituation handelt, die sich auch wieder beruhigen wird. Aber vor allem versuche ich, im Moment zu sein, und das zu tun, was aktuell hilft. Daheim bleiben zum Beispiel.
Was machst du, um bei Stimmung zu bleiben? Viel FaceTimen mit Freunden und Familie, neue Rezepte ausprobieren, Sachen abarbeiten, soweit wie es geht. Meine Alltagsroutinen soweit wie möglich daheim weiter aufrecht erhalten.
Wie sehen Tage aus, an denen es dir nicht so gut geht? Manchmal fühle ich mich sehr matt & müde und weiss nicht, wie ich mich motivieren soll mich zu bewegen oder zu arbeiten. Solche Tage gibt's und man muss sie hinnehmen und es einfach am nächsten Tag wieder versuchen.
Dein stolzester Moment seit der Quarantäne: Jeder Tag, an dem ich die Dinge, die ich mir vornehme, auch schaffe.
Das größte Geschenk der Ruhephase bisher war: Dass ich zu vielen meiner Freunde viel intensiveren und ehrlicheren Kontakt habe, durch gemeinsame FaceTime Calls und den täglichen Austausch. Und slow life. Das fühlt sich gerade gut an.
So bewege ich mich während der Quarantäne: Ich versuche täglich Yoga oder Homeworkouts zu machen, und einmal am Tag alleine oder mit meiner Mitbewohnerin spazieren in der Sonne.
So ernähre ich mich während der Quarantäne: Auf jeden Fall regelmässiger als davor. Ich koche gerne, und versuche die Zeit zu nutzen, weniger processed Food zu essen. Viel Gemüse, kein Fleisch und kein wenig Gluten. Aber ab und zu Eis muss sein!
Online-Klassen/Workshops, die du empfehlen kannst: Ich liebe die Nike Training Club App sowie Asana Rebel.
Film/Serien-Empfehlung zum Abschalten: Ich liebe Dr. Foster auf Netflix!
Eine Buchempfehlung: Everything is Fucked von Mark Manson, Be Here Now von Ram Dass, The Autobiography of Gucci Mane
Deine Hoffnung für unsere Welt danach: Mehr Bewusstsein für die Dinge, die in unserem Leben wirklich wichtig sind. Unser Umfeld, unsere Gesundheit. Dankbarkeit für unser stabiles Gesundheitssystem und unsere Jobs.