Verena Hoflehner: Wenn Bewegung deinen Emotionen eine Stimme gibt (Ep. 5)
Verena Hoflehner von Verena’s Mindful Health ist die Gründerin von dem Trainingskonzept Mindful Body by Verena bei dem sie Körper & Geist verbindet sowie Health Coach - dabei ist sie darauf spezialisiert Gewohnheiten zu ändern.
Podcast mit Verena Hoflehner
Wir reden darüber:
was hinter ihrem Programm Mindful Body steckt & wie es beim Loslassen von Alltagsstress helfen kann
warum das Rausschreien aber auch Meditation Teil der Klasse sind
wie sie Psychohygiene betreibt
wie ihr Health Coaching abläuft
warum ihr Health Coaching nicht auf Verzicht aufgebaut ist
die Entwicklung der Teacher Trainings für Mindful Body
Diese Folge auf Spotify & Apple Podcasts.
Was ist Mindful Body?
Mindful Body ist KEIN klassischer Fitnesskurs. Es geht um den Körper aber auch um das Mindset. Es ist eine Symbiose aus Meditation, Cardio- und Kräftigungsübungen mit einem Hauch von Yoga & Pilates.
Es geht um mehr als nur die Bewegung, sondern darum: “Was macht die Bewegung mit mir?” Mindful Body soll dir helfen Alltagsstress abzubauen, dich selber zu spüren & du selber zu sein.
Es geht weniger darum noch 10 Jumping Jacks mehr zu machen, sondern darum was macht es mit mehr wenn ich es doch mache oder eben nicht. Was für Gedanken & Emotionen kommen da hoch, wenn es hart wird? Und dann zu realisieren: es ist meine Entscheidung was ich jetzt damit mache. Ich kann das negativ oder positiv sehen. Ich kann das Ganze in mir behalten oder loslassen. Dieses Loslassen ist ein wichtiger Schritt und ein richtiger Mehrwert von einer Mindful Body-Klasse. Menschen sollen dadurch leichter und glücklicher durch’s Leben gehen.
Für mich ist es wie Medizin. Ein Einchecken, ein Aufwachen. Mich selber spüren. Es soll bei der Stressreduktion helfen, die eigene Widerstandsfähigkeit aufbauen & Glückshormone ausschütten.
Gründung von Mindful Body
Mindful Body ist in einer privat sehr hektischen Zeit entstanden, in der ich mich gerade selbstständig gemacht habe. Ich hatte das Gefühl ich muss alles für jeden sein und es jedem recht machen. Während meiner Yogalehrerinnen-Ausbildung habe ich dann Osho’s Moving Meditation gemacht. Es wird getanzt, geschrien, komisch bewegt, Sachen rausgeschüttelt - also es ist sehr verrückt und sicher nicht für jeden etwas. Aber ich bin an dem Tag nach Hause gegangen und habe mich so gut & leicht gefühlt. Es war so ein befreiendes Gefühl. Deshalb wollte ich das Ganze dann näher hinterfragen und erforschen, um dann Teile davon in ein Programm zu integrieren. Denn wenn mir das hilft, dann muss es auch andere Menschen glücklich machen, war so mein Gedanke.
1 Bewegung 3 Minuten lang
Damit man etwas aus dem Kopf rauskommt und in die Emotion reinkommt machen wir immer eine Bewegung 3 Minuten bzw. ein Lied lang. Wir haben auch Phasen wo wir dann schreien und die Bewegung hilft einem dort hinzukommen, aufzumachen, aus dem Kopfdenken rauszukommen. Die Leute kommen in die Klasse und sind noch so in ihrem “Was war heute? Was muss ich morgen erledigen?” aber sind nicht im Hier & Jetzt. Wenn du aber ein und die selbe Bewegung oft hintereinander machst, dann bleibst du in deinem Körper und kannst ihn im Moment fühlen. Es ist wie eine Moving Meditation und soll wie eine Art Selbststudium sein.
Warum das Schreien?
Es geht darum mir und meinen Emotionen eine Stimme zu geben. Zu sagen: es ist ok, wenn ich mal wütend & traurig bin. Gerade wir Frauen wollen immer lieb und nie grantig sein. Und dieses Ganze runterschlucken manifestiert sich dann in negativem Ballast, den man vielleicht auch gar nicht sofort merkt aber irgendwann explodiert er dann in einem Moment raus, wo ich es gerade nicht möchte. Mindful Body gibt dir die Möglichkeit zu sagen: es ist ok, wenn ich Nein sage oder wenn ich wütend bin. Es ist das Wissen, dass es Niemandem die ganze Zeit gut geht, aber der Versuch das Ganze ins Positive zu verändern. Desto härter & anstrengender die Bewegung wird, desto mehr spürt man was da in einem drinnen ist. Dann kann man das Ganze nehmen und raus schütteln & rausschreien. Dadurch frisst du es nicht in dich hinein sondern gibst dir die Möglichkeit es Loszulassen. Emotionen sind nur Energie und auch die gehen wieder vorbei. Es geht dabei nicht um die tieferliegenden Gefühle, denn wir sind keine Psychotherapeuten sondern es geht um den Alltagsstress. Was wichtig ist: man muss sich darauf einlassen. Lass dein Ego los und achte nicht darauf, wie es aussieht.
Warum Meditation?
Weil man die Stille braucht um wieder ins Hier & Jetzt zu sich zurück zu kommen. Man macht die Augen zu und atmet mal wieder. Dann spürst du deinen Atem & deinen Herzschlag, um zu erkennen: “Ich bin bei mir. Das bin wirklich ich, die da steht.” Es ist wie eine Art Bestandsaufnahme.
Psychohygiene
Ich habe das Glück, dass mein Verlobter angehender Psychotherapeut ist. Das hat mir bei Mindful Body sehr geholfen zu verstehen, was machen wir da & warum machen wir das & was bewirkt es.
Er hat mir auch einfach geholfen zu sehen: warum denke ich was ich denke & was kann ich machen um da rauszukommen. Wir denken heut zu tage leider, dass man nur zum Therapeuten geht, wenn man einen Knacks hat. Meiner Meinung nach sollte jeder irgendwann zum Psychotherapeuten gehen - einfach um zu verstehen: warum handel ich wie ich handel & wo kommt das her.
Die Anfänge von Mindful Body
Wenn du heute in eine Stunde kommst (zwei Jahre nach Gründung), ist die Klasse voll und die Mehrheit der Leute war schon dort, weiß was passiert und traut sich zu schreien & man selbst zu sein. Anfangs hatte ich teilweise Klassen mit einer oder vier Personen. Und wir Österreicher haben doch eher einen Stock im Hintern. Die Leute da zum Schreien & Reden zu bringen ist nicht so einfach. Da habe ich mir oft gedacht: “Okay, vielleicht bin ich doch auf dem falschen Weg.” Aber ich bin Gott sei Dank dabei geblieben. Es gab dann doch immer wieder positives Feedback und mein Gedanke war: selbst wenn es nur einer Person geholfen hat, zahlt es sich aus weiter zu machen.
Body Concept Vienna = Ganzheitliches konzept
Ich bin relativ am Anfang der Gründung von Body Concept Vienna dazu gestossen. Mindful Body war somit immer ein Teil davon. Wir leiten das Studio jetzt zu dritt. Und es war von Anfang an klar, dass BCV mehr als nur ein Yoga Studio sein soll. Es soll auch einen Wohlfühl-Faktor haben. Ich bin auch der Meinung, dass die Leute nicht nur Mindful Body machen sollen sondern ab und zu tut es auch gut mal eine Relax & Restore- oder Pilates-Klasse zu machen. Ich biete dort auch mein Health Coaching an. Es ist also ein Gesamtkonzept.
Arbeit als Health Coach
Es geht darum Gewohnheiten ins Positive zu verändern, mehr Bewusstsein für den Körper zu bekommen. Du sollst für dich selber herausfinden: Welche Lebensmittel geben mehr mir Energie und welche nehmen mir Energie? Was kann ich sonst noch ändern, um mein Leben ins Positive zu ändern. Es ist eine sehr holistische Betrachtung. Es soll nicht sein: Ich muss mich entscheiden zwischen meinem gesunden Lebensstil und meinem Leben. Sondern es geht darum, dass man das Ganze organisch in sein Leben integriert damit es sich normal anfühlt und man gerne so lebt. Wir sollen ja auch genießen und Spaß haben im Leben.
Ich setze Essen nicht als Belohnung ein. Diäten sind meistens auf Verzicht aufgebaut und da ist man eigentlich vorprogrammiert zu scheitern. Ich habe eine Zeit lang auf Kohlenhydrate verzichtet aber seitdem ich das nicht mehr mache und nicht mehr so darauf achte à la “Ich darf kein Brot, Pizza oder Nuddeln essen”, fehlt mir das auch nicht mehr so. Es soll weniger darum gehen sich etwas zu verbieten, sondern rauszufinden was einem Energie gibt.
Top 5 Gesundheitsprinzipien:
Viel Schlaf.
Viel gesundes, leckeres Essen & ausreichend Wasser.
Bewegung
Psychohygiene
Freunde & Familie
SCHNELLES Q&A:
Maßnahmen, um mit Stress umzugehen:
Augen schliessen, eine Hand aufs Herz legen, ein paar mal lang und ruhig tief durchatmen, mit jedem mal ausatmen den Stress loslassen.Routine oder Flexibilität? Routine ohne starr zu sein, also mit einem Hauch Flexibilität.
Dein Go-To Rezept? Gemüse allerlei grob scheiden, Oliven, Olivenöl, Salz ab in den Ofen, geniessen.
Wie startest du in den Tag? Mit Kuscheln, Kaffee/Tee & Musik, Zeit für mich.
Wie endet dein Tag? Neben meinem Mann im Bett.
Wie schaut ein typischer Arbeitstag bei dir aus?
Aufstehen um 7:00, Vormittags werden Klassen, Workshops, Retreats vorbereitet, E-mails beantwortet und was sonst noch ansteht. Dann gehts meistens ins Body Concept Vienna Studio, wo ich eine Klasse unterrichte, dazwischen wird am Studio und Mindful Body gearbeitet, bald wird es ein Teacher Training und die ersten Retreats geben, dann wieder unterrichten und danach gehts ab nach Hause, duschen oder Badewanne, mit meinem Mann essen, früh schlafen gehen.Idealer Sonntag:
Ausgeschlafen aufwachen, kuscheln, gut Frühstücken, raus gehen in die Natur, Freunde/Familie zum Essen einladen, entspannen.Maßnahmen, die du ergreifst, wenn du merkst du wirst krank:
Viel schlafen, warm einpacken, die On Guard Serie von Doterra (Halsdrops, Öle,..)Sternzeichen: Steinbock
Aktuelles Mantra: Happiness starts with you.
Superfood deiner Wahl: Wilde Heidelbeeren
Nahrungsergänzungsmittel: Magnesium
Momentaner Ohrwurm: Under Water von Avec
Lieblingssänger: Florence + The Machine, Jonsi, The Blaze, Sia, Avec , Bon Iver, Mumford Sons, Jon Hopkins, The xx, Ben Howard
Lieblingsbrands: Lululemon, Glein Wien, Doterra, Concious Swimwear, Nnedre, Hejhej Mats, Liz Martinez Bridal, Matt & Natt, Celine
Lieblingslokale in Wien: Joseph Brot, Creme de la Creme, Mochi, Propeller 1050
Lieblingshotel: Grand Gaube Lux, Mauritius
Podcasts: Deliciously Ella, The Food Medic, TED Health, Melissa Ambrosini, Carpe Diem, Quarter Life Living
Lieblings-Insta Accounts: themelodyh, the_lane, kaylalanielson, urschler_urschler, lalahdelia, mikiash, morgganharpernichols, schnabularasa, aboutthatfood, vickyheiler, megghancurrie, melissawoodhealth
Meist benutzte Apps: Spotify, WhatsApp, Mail, Insta
Bester Friseur: Michel Ziada
Beauty Routine morgens: Gesicht waschen, Linsen rein, Zähneputzen, Hautcreme, etwas Farbe auf Lippen und Wangen
Körper: Muti, Max and Me, BYNACHT, Doterra
2019 in einem Satz? Ein Jahr voll großer Erfahrungen, mehr Höhen aber auch Tiefen.
Eine Message an dein 12-Jähriges Selbst: Sei ganz du selbst, lebe, scheitere, lerne und liebe. Erobere die Welt und bleib dir treu.