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Bindungstyp erkennen: Warum dein:e Ex beziehungs(un)fähig ist, du noch immer Single bist oder so verdammt viel auf beliebige Likes gibst

Laut Wissenschaft gibt es vier Bindungstypen (Attatchment Styles). Sie sind durch deine Kindheit geprägt und beeinflussen jede deiner Beziehungen, ob freundschaftlich, romantisch oder geschäftlich.

Bindungen sind für unser Überleben unerlässlich, vor allem als Kind. Bindungen und somit Beziehungen sind prägend. Sie können traumatisch sein, aber wir können in Beziehungen auch geheilt werden, wenn wir uns weiterwickeln.

Warum du dauerhafter Single Ready To Mingle bist? Oder warum du dich mit deinem Partner oft missverstehst? Weil ihr vielleicht nicht die gleichen Bindungstypen habt. Aber das lässt sich identifizieren, ändern und heilen.

Teste hier, welcher der vier Bindungstypen du bist und erfahre, was das mit deiner Kindheit zu tun hat. Tipp: Checke auch gleich den Bindungstypen deines:r Partners:in und erfahre wir ihr eure Beziehung auf das nächste Level bringt. Wenn du die durchschaut hast, kannst du die Gefühle deines Partners (und deine eigenen) besser einordnen.

Und guess what? Auch die in deinem Business. Weshalb du dich als Solo-Entrepreneurin so viel um Likes stresst? Wahrscheinlich ist es dein Bindungstyp, der aktiviert wird.

Bindungstypen heißen auf Englisch Attatchment Styles. Es gibt 4 verschiedene.

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Was sind Bindungen?

Die Bindungen (Attachements), von denen wir hier sprechen, entstehen zwischen Kind und Bezugsperson (im Folgenden immer als Eltern, Mutter oder Vater bezeichnet). Das sind meist die Eltern. Je nachdem wie deine Eltern deine Bedürfnisse als Kindes erfüllen konnten, hast du dich sozial, emotional und kognitiv entwickelt. Ganz früh hast du als Kind schon deine Bewältigungsmechanismen (Coping Mechanisms) erlernt, um schwierige Situationen zu lösen. Und dich dann von deinen Eltern abzunabeln.

Die 4 Bindungstypen: Stabil, Ängstlich-Ambivalent, Gleichgültig-Vermeidend und Ängstlich-Vermeidend

Je nachdem wie du aufgewachsen bist, aber auch je nachdem was du bisher so erlebt hast, hast du bis dato eine bestimmte Ansicht zum Thema Bindung zu anderen Menschen. Yes, auch Ex-Beziehungen spielen da mit rein. Laut Bindungstheorie wurdest du emotional wie gedanklich von deiner gesamten Vergangenheit geprägt. Du bist aktuell ein bestimmter Bindungstyp, auch Attachment Style genannt.

Laut Bartholomew and Horowitz gibt es vier Beziehungstypen: Stabil, Ängstlich-ambivalent, Gleichgültig-vermeidend und Ängstlich-vermeidend/desorganisiert.

Welcher Bindungstyp bin ich? Mach den Bindungstypen Test

In diesem Relationship Attachment Style Test bekommst du einen ersten Einblick in deinen Bindungstypen. Wichtig: Was das im Weiteren für dich, deine Kindheit, deine heutigen Liebesbeziehung und dein Business bedeutet, liest du unten.

Kann ich mehrere Bindungstypen als Erwachsener sein?

60% aller Erwachsenen sind sichere Bindungstypen, 20% haben vermeidende Anteile, 20% haben ängstliche Anteile.

Dein Bindungstyp in der Kindheit kann sich auch zum Erwachsenenleben hin verändern. Er ändert sich auch von Beziehung zu Beziehung. Hast du eine schlechte Erfahrung in einer Beziehung gemacht, wirst du eher unsicherer durch Leben stolpern. Wenn du bereits sichere Beziehungen mit gesunden Beziehungsskills hattest, steigt deine Sicherheit.

Immer wenn du an deiner Persönlichkeit arbeitest, gehst du mehr in Richtung sicherer Bindungstyp. Du kannst an deiner Bindung auch mit Bindungs-Therapie arbeiten.

Die 4 Bindungstypen genau erklärt (so tickst du heute als Erwachsene:r)

Bindungstypen und deine Vergangenheit sind kein Schicksal. Es geht mehr darum, wie du sie auslebst und Vergangenes verarbeitest.

Der Witz an der Sache: Es geht nicht darum, welches Trauma du erlebt hast, sondern ob du alles logisch und zusammenhängend einordnen kannst. Sprich: ob du alles verarbeitet hast oder ob du noch immer in einer Negativschleife in der Vergangenheit hängst.

The Good News: Wenn du dich weiterentwickelst, kannst du ein sicherer Bindungstyp werden.

Sicherer Bindungstyp

  • Gesunder Kommunikationsstil, kann Emotionen selbst regulieren, hat kein Problem nach Hilfe zu fragen

  • normales Selbstvertrauen, Frustrationstoleranz, Respekt, Empathiefähigkeit

  • Hohe Emotionale Intelligenz, gesunde Grenzen

Ängstlich-ambivalenter Bindungstyp

  • negative Denkmuster, Drama-orientiert, kann nicht allein sein, turbulentes Beziehungsleben

  • braucht konstante Bestätigung & Aufmerksamkeit, besitzergreifend, neidisch, kontrollierend, hochsensibel, obsessiv

  • unsicher in Beziehungen, Klette, Angst verlassen zu werden

Gleichgültig-vermeidender Bindungstyp

  • wirkt nach außen hin extrem unabhängig, ist innerlich aber emotional versperrt; kommt am besten alleine klar und liebt Freiheit

  • Probleme Gefühle auszudrücken, zieht sich zurück von anderen, fragt nicht gerne nach Hilfe

  • übersieht gern eigene Bedürfnisse, denkt schlecht über andere, die ihre Bedürfnisse äußern

  • passiv-aggressiv, narzisstisch

Ängstlich-vermeidender/desorganisierter Bindungstyp

  • Vermeidet Problemsituationen, Angst vor Zurückweisung, niedriger Selbstwert

  • viel innerer Konflikt, kann sich schlecht auf andere verlassen

  • Mischung aus ängstlichen und vermeidenden Zügen der Typen von oben

Was bedeutet der Bindungstyp für eine Liebesbeziehung?

In Sachen romantische Beziehung geht es bei der Theorie um die Bindungstypen um 2 Typen: die ängstlichen und die vermeidenden.

  • Ängstlicher Bindungstyp: Bei Angst in Beziehungen ist gemeint, wie oft du dich abgelehnt fühlst in einer Partnerschaft. Je höher deine Angst, desto näher möchtest du deinen Partner halten. Dir ist auch Intimität extrem wichtig. In eurer Partnerschaft streitet ihr auch öfter mal über fehlendes Vertrauen und im Stillen zerdenkst du alles, was passiert ist und was in Zukunft schief laufen könnte.

  • Vermeidender Bindungstyp: Bei Vermeidung geht es um emotionale Nähe. Menschen, die eher vermeidend sind, hängen nicht so sehr an einer Partnerschaft. Sie bleiben psychisch und emotional gern unabhängig. Enge Beziehungen sind für diese Personen einfach nicht Prio und werden auch nicht genutzt, um ihre Bedürfnisse zu befriedigen.

  • Beide Bindungstypen: Wenn Menschen beides sind (ängstlich & vermeidend) distanzieren sie sich von ihren Partner:innen, weil sie davon ausgehen, dass die andere Person nicht verfügbar ist, wenn man sie braucht. Um das zu vermeiden, lassen sich diese Menschen gar nicht erst auf eine enge Beziehung ein, weil sie Angst haben, ihren Partner zu verlieren.

Die 4 Bindungstypen in einer Partnerschaft - welchen Bindungstyp hat dein Partner oder deine Partnerin?

  • Sichere Bindungstypen (keine Angst, keine Vermeidung): führen ehrliche, offene Beziehung auf Augenhöhe, bei der beide unabhängig voneinander sind. Projizieren in die Beziehung keine falsche Illusion von Sicherheit und Verbundenheit.

  • ängstlich-ambivalente Bindungstypen (viel Angst, wenig Vermeidung): wollen unbedingt Verbundenheit spüren, aber fühlen keine wahre Liebe und Vertrauen, sondern emotionalen Hunger. Eine Partnerschaft soll sie retten oder vervollständigen. Sie sind einerseits anhänglich (Sicherheit), stoßen das Gegenüber aber auch weg. Es kann auch sein, dass sie ihre große Liebe unbedingt erobern wollen und sind dann gelangweilt, wenn sie es geschafft haben. Sie wollen beweisen, dass sie es wert sind.

  • gleichgültig-vermeidende Bindungstypen (wenig Angst, hohe Vermeidung): sind emotional distanziert von der Partnerschaft. Sie sind pseudo-unabhängig, selbstzentriert und kümmern sich um ihre leiblichen Genüsse. Sie können bei Streit einfach emotional abschalten und sind nach innen gekehrt. Sex haben sie selten, dafür fühlt der sich dann umso besser an, da sie endlich Aufmerksamkeit erhalten und gesehen werden.

  • ängstlich-vermeidende Bindungstypen (hohe Angst, hohe Vermeidung): leben in ständiger Angst, zu nah oder zu distanziert zu sein. Sie wollen ihre Gefühle zusammenhalten, aber schaffen es nicht. Sie fühlen sich oft überwältigt von Gefühlsschwankungen. In ihrer Vorstellung muss man in einer Beziehung auf die andere Person zugehen. Wird man aber zu eng mit ihr, wird man verletzt. Daher sind sie in Partnerschaften unorganisiert und führen Drama-Beziehungen. Sie haben Angst verlassen zu werden und auch Angst vor Intimität.

Warum du nie den:die richtige:n Partner:in für dich gefunden hast

Viele von uns suchen sich als Partner:in eine Person aus, mit der wir unsere altbekannten Beziehungsdynamiken nachspielen können. Oder wir verzerren die Realität und sehen immer durch das emotionale Bindungsgeflecht unserer Familie und projizieren in die Partnerschaft. Das geht meist leider nicht gut aus.

Kommunikationsprobleme in Beziehungen (ängstliche und vermeidende Bindungstypen)

Kommunikation ist Königsdisziplin und Lösung.

Menschen mit ängstlichen oder vermeidenden Tendenzen lesen SEHR viel in nonverbale Kommunikation. Oftmals ZU viel. Und haben dann auch Annahmen darüber, was der:die andere denkt oder fühlt. Bei Menschen mit einem vermeidenden Bindungstypen endet eine Konfrontation außerdem oft in Verbitterung und ständigen Missverständnissen.

Vertrauensprobleme des ängstlichen Bindungstypen

Mit Vertrauen struggeln vor allem Menschen mit unsicherem Bindungstypen. Oftmals ist das gar nicht so offensichtlich, aber das tiefliegende Thema ist Vertrauen.

In einer Beziehung kann sich das darin zeigen, dass sie sich nicht so ganz auf die Beziehung einlassen können oder emotionale Distanz aus Selbstschutz wahren wollen. Aber auch, dass sie oft Neidgedanken haben und unsicher sind, ob die andere Person voll committet ist. Sie sind geplagt von Selbstzweifeln.

In manchen Fällen mündet das in Untreue aufgrund von empfundener Sinnlosigkeit, Langeweile und fehlender Bedürfnisbefriedigung.

Braucht man den gleichen Bindungstypen in einer Beziehung?

Paare müssen nicht den selben Bindungstypen haben, um eine erfüllte Beziehung zu führen. Aber es hilft auf jeden Fall, wenn du deinen eigenen und auch den deiner:s Partners:in kennst.

Zwei Menschen, die beide der sichere Bindungstyp sind, werden eine sehr stabile Beziehung führen, weil sie sich gegenseitig vertrauen. Der Schlüssel ist aber die Kommunikation dazu.

Der Vorteil von zwei verschiedenen Bindungstypen in einer Beziehung

Weil wahrscheinlich bei euch nicht immer alles flutscht und dürft ihr an eurer Beziehung arbeiten. Dadurch werdet ihr beide auch persönlich wachsen.

Das Beste passiert: eine erfüllte Beziehung plus eine Portion Selbstwert on top.

Erwartet nie, dass eine Beziehung euch heilen kann. Es kann dennoch nebenbei passieren, wenn ihr an eurer Beziehung arbeitet.

Bye Bindungsangst: Beziehungen mit unterschiedlichen Bindungstypen heilen

Wenn ihr gemeinsam an eurer Beziehung arbeiten wollt, könnt ihr eure Bindungstypen erst mal herausfinden. Dann geht es darum, über die eigenen Bedürfnisse zu kommunizieren, um sich gegenseitig besser zu verstehen und die eigenen Verhaltensweise zu erkennen. Und dann zu ersetzen.

Der Side-Benefit: ganz viel gegenseitiges Vertrauen. Und das Beste liegt vor euch!

“Er/Sie ist einfach beziehungsunfähig”: Der Unterschied zwischen Bindungstrauma und Bindungsschwierigkeiten (und was das für deine Beziehung bedeutet)

Ein Bindungstrauma entsteht in der Kindheit, wenn das Kind lang von den Eltern getrennt lebt, Verlust oder Misshandlung erlebt. Wurdest du als Kind emotional schlecht behandelt, fühlst du heute noch immer Scham hinsichtlich deiner Emotionen. Das kann zum Beispiel passieren, wenn du für deine Emotionen gerügt wurdest, statt Empathie zu bekommen. Du fühlst dich eher zu einer:m emotional unerreichbaren Partner:in hingezogen.

Heute denkst du deshalb, dass du nicht beziehungsfähig bist. Stimmt aber nicht.

Wenn du aber um deine Unsicherheiten und schmerzhaften Emotionen Bescheid weißt und auch weißt, dass du tiefe und unangenehme Emotionen halten kannst, bist du durchaus bereit für eine Beziehung. Denn du hast die nötige emotionale Regulation und Intelligenz, obwohl du ein Bindungstrauma hast.

Aber.

Wenn Menschen ahnungslos sind gegenüber ihrer emotionalen Unsicherheit, gehen sie oft in Verteidigungsmodus. Sie können keine andere Sicht als ihre eigene einnehmen und schwierige Emotionen ertragen. Das bedeutet sie haben noch immer Bindungsschwierigkeiten.

Diese Menschen versuchen um jeden Preis, einen Partner für sich zu gewinnen, um jemanden zu kämpfen für die ultimative Liebe, die den Schmerz aller vergangenen Erlebnisse heilen soll. Und baden dann in einem kurzen High, wenn diese Beziehung zustande kommt, die dann aber schnell toxisch wird.

Aber: Diese Person kann trotzdem eine gute Beziehung mit jemandem führen, der/die sehr viel Empathie und Bewusstsein über das Kernproblem mitbringt.

Was bedeutet dein Bindungstyp für dein Business?

Sicherer Bindungstyp

  • Kein oversharing oder Ghosting deiner Community

  • Du kannst mit “gescheiterten Projekten” umgehen und dich regulieren. Bei Misserfolgen schaust du, woran es gelegen hat und wie es besser klappt - ohne dich lange für dein Scheitern zu schämen.

  • Du fragst nach Hilfe & lagerst Aufgaben aus. Du hast einen hohen Anspruch an deine Arbeit, aber nutzt sinnvolle Ressourcen und Coaching, um weiterzukommen.

Ängstlich-ambivalenter Bindungstyp

  • Du hast Angst vor sinkenden Followerzahlen, brauchst konstante Bestätigung durch Likes

  • Imposter Syndrom ist dein zweiter Vorname und du machst lieber noch eine andere Ausbildung bevor du anfängst.

  • Manchmal lästerst du über andere

  • Du vergötterst gewisse Vorbilder und Ansätze, ohne kritisch zu hinterfragen

  • schlechte Kommentare treffen dich echt hart

Gleichgültig-vermeidend

  • Du teilst nie Privates auf Social Media und verkriechst dich gern in deinem Schneckenhaus aka antwortest nicht auf Mails

  • Du löst lieber Probleme alleine statt nach Hilfe zu fragen und würdest auch keine Schwäche/Probleme vor deiner Community zeigen

  • Manchmal kannst du nicht nachvollziehen, dass manche deiner Clients es einfach nicht schnallen/umsetzen, was du ihnen rätst

Ängstlich-vermeidend/desorganisiert

  • Du vermeidest es, dich deinen Finanzen oder anderen großen Problemen zu stellen

  • Du hast Angst, dass deine Follower dich nicht nicht mehr mögen, wenn du nicht perfekt ablieferst. “Was werden die Leute wohl denken?” entscheidet viel in deinem Leben: Outfits, Brand Design bis zu deinem vanilla-beigen Content

  • Du stehst oftmals kurz vorm Burnout, weil einfach alles ein großes Chaos ist. Dann würdest du dich am liebsten unter einer Decke verkriechen und warten bis es vorbei ist.

  • Stattdessen folgt eine panisch impulsive Reaktion und du strampelst irgendwie weiter.

  • Auf Trollkommentare reagierst du mit einem Gegenangriff.

  • Probleme versuchst du oft nach dem gleichen Schema. Denn es muss. so. gehen!

Es ist also auch für dein Business wichtig, dich mit deiner Vergangenheit zu beschäftigen. Alte Traumata anzusehen und zu heilen. Damit du zu einer sicheren Entrepreneurin deines Businesses wirst.

Wie? Dazu habe ich eine Menge in meinen Business Kursen bei Holistic CEO zu sagen, die immer auch das Nervensystem mit einbeziehen -> KLIIIICK.

Der Bindungstyp bei Kindern

Als Kind hast du versucht, deine (emotionalen) Bedürfnisse befriedigt zu bekommen. Je nachdem wie dann deine Bezugspersonen auf dich reagiert haben, hast du eine Bindungseinstellung entwickelt. Blickt man in die Lebensumstände deiner Kindheit, der Beziehung zu deinen Eltern, den Eigenschaften deiner Mutter und deines Vaters und den beiden untereinander, sollte einiges klar werden.

  • Bei wem hast du Hilfe gesucht bei Traurigkeit oder Krankheit?

  • Hast du eine Trennung oder Zurückweisung erfahren?

  • Und wie sieht die Beziehung zu deinen Eltern heute aus?

Wenn du selbst Kinder hast, kann man auch danach gehen.

  • Machst du dir viele viele Sorgen um dein Kind?

  • Was wünschst du dir für seine Zukunft?

Welcher Bindungstyp bist du laut deiner Kindheit (und wie du mit deinen eigenen Kindern umgehen wirst)

Zuerst mal: es geht nicht darum, deine Eltern zu beschuldigen, etwas falsch gemacht zu haben. Vielleicht ist das auch passiert. Aber in aller Regel haben sie nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt - so wie sie es in ihrer Kindheit gelernt haben und nach ihrem Bindungstypen.

Das Gute: du weißt jetzt Bescheid und wirst es besser machen.

Sicherer Bindungstyp

  • Kindheit und Eltern werden in deinen Erinnerungen nicht idealisiert

  • Mutter war meist selbst der sichere Typ oder im Laufe des Lebens wurde eine gute Bindungserfahrung gemacht (Partner, Therapie)

  • positive und negative Erlebnisse werden im Rückblick zugelassen

  • du wirst selbst ein sicheres Nest für dein Kind bauen

Ängstlich-ambivalenter Bindungstyp

  • Du erinnerst dich fast zu gut an deine Kindheit und wirst mit Erinnerungen überschwemmt. Die Beziehung zu deiner Bindungperson ist noch nicht verarbeitet.

  • Manchmal idealisierst du deine Eltern, manchmal bist du einfach nur wütend. Du hast dich noch nicht abgenabelt und wünschst dir noch immer Zuwendung und Wiedergutmachung.

  • Deine Mutter war oft schwach und inkompetent und konnte keinen Schutz bieten. Die Abnabelung von deiner Mutter ist besonders schwer, weil sie dich parentifiziert. Du bist also plötzlich ihre Mutter und hast das Gefühl, dich um deine Mutter kümmern zu müssen.

  • Du hast dich oft schuldig gefühlt oder wurdest sehr verwöhnt. Aber du durftest keine Wut oder Unabhängigkeit zeigen. Bei Streit mit deinen Eltern lenkst du dich noch heute ab.

  • Deine eigene Gefühlswelt und Motivation ist eine große, unaufgeräumte Schatztruhe und du hast noch immer nicht deine Identität gefunden. Also orientierst du dich lieber an den Gefühlen deines Gegenübers.

  • Als Mutter/Vater bist du ein unsicherer Bindungstypen, aber legst viel Anspruch auf die Beziehung zu deinen Kindern. Du bist wenig einfühlend - eigentlich erst dann, wenn dein Kind Furcht oder Schrecken zeigt.

Gleichgültig-vermeidender Bindungstyp

  • Du kannst dich kaum an deine eigene Kindheit erinnern, aber idealisierst deine Eltern. Tatsächlich kam es in deiner Kindheit aber eher zu Zurückweisung oder wenig Unterstützung.

  • Du liebst Unabhängigkeit und verlässt dich auf deine eigene Stärke und beteuerst keine Hilfe in der Kindheit vermisst zu haben.

  • Als Elternteil setzt du deine eigenen Kinder schnell unter Leistungsdruck; Du liebst es, wenn deine Kinder anhänglich sind aber ignorierst sie, wenn sie Unterstützung brauchen.

Ängstlich-vermeidender/desorganisierter Bindungstyp

  • Du hast wahrscheinlich einen Trauerprozess oder ein Trauma noch nicht verarbeitet. Deshalb sind die Erinnerungen an deine Kindheit eher wirr - manchmal sehr positiv, manchmal negativ. Eigentlich willst du diesen Text auch gar nicht lesen.

  • Eigentlich nur deshalb, weil deine eigenen Eltern selbst ein Trauma haben und dir keinen Schutz in mancher Hinsicht geben konnten. Stattdessen zeigten sie Angst in manchen Situationen, die du als Kind noch nicht verstanden hast. Im schlimmsten Fall zeigten deine Eltern also keinen Schutz, sondern beschämten dich und sind für dich so selbst zur Angstquelle aufgestiegen.

  • Als Elternteil überlässt du gern deinen Kindern die Führung in der Beziehung. Deine Kinder fühlen sich dann in der Pflicht, dein Wohlergehen zu sicher.

Wie du Bindungstrauma heilen kannst

Auf jeden Fall in die Vergangenheit schauen. Einfach mal checken, welche Altlasten dort an Erlebnissen, Beziehungen und Glaubenssätzen aus der Kindheit liegen.

Diese gilt es dann zu reframen. Dafür hilft es auf jeden Fall, wenn du in einer sicheren Beziehung bist. Diese kann dich bei der Heilung unterstützen. Du kannst dir aber auch immer eine Therapie suchen, die auch auf die Bindungstypen eingeht.

Bindungstypen: Buch Liste & Quellen

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