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Organic Peace Silk, Ästhetik + Ethik & die Nachhaltigkeitsdebatte mit Laura Sänger von La Katz (Ep. 34)

Laura Sänger ist Widder im Sternzeichen und man merkt es an ihrer Vision & ihrem Ehrgeiz, diese Vision zu verwirklichen. Trotz COVID-19 hat sich Laura diesen Sommer entschieden ihr Luxus-Seidenlabel La Katz zu launchen. Wir sprechen im Podcast über das Cradle-to-Cradle Konzept, wie sie Ästhetik und Ethik vereint sowie über die moralisierende Nachhaltigkeitsdebatte & Greenwashing.

Laura Sänger vom Seidenlabel La Katz in ihrer Wiener Wohnung.

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Weiterführende Infos:


Lauras perfekte Morgen

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Ich könnte jetzt eine Antwort geben, die motiviert und verstört: dass ich täglich in der Früh eine Stunde meditiere oder Tagebuch schreibe. Die Realität sieht aber anders aus. Es gibt zwei Versionen. In der besseren starte ich gerne mit Sport, Pilates oder Barre, das ist eine Mischung aus Pilates und Ballett, eine Mischung aus auspowern und stretchen. Die letzten Monate zuhause per Video, davor war ich gerne im Studio. Den kleinen Spaziergang, 20 Minuten hin und 20 zurück, fand ich immer sehr schön, weil du da den Kopf freibekommst. Dann ein Glas mit frischer Zitrone: so startet der Organismus besser in den Tag. Das ist das Idealritual, aber in der Realität wache ich morgens auf und klebe sofort am Bildschirm. Ich checke meine Emails und habe gleich ein bisschen das Gefühl, jemand hat mir eine Pfanne über den Kopf gehauen – ich glaube, das ist ganz normal, gerade in der Gründer*inphase kann ich mich dem nicht entziehen. Solange alles in Balance bleibt, ist das ok.

Sprung ins kalte Wasser: die Gründung von LaKatz

Lauras Mantra: “I didn't know what I wanted to do, but I always knew the woman I wanted to be.”

Zur Gründung kam es durch verschiedene, losgelöste Prozesse. Singulär betrachtet haben die nicht viel Sinn ergeben – aber alles hat sich am Ende zu einem großen Puzzle zusammengefügt. Ich hatte die Vision, Seidenmäntel zu kreieren: ich habe mir vorgestellt, dass in einem Kaufhaus eine ganze Reihe voller bunter Seidenmäntel hängen, in allen Farben, die man sich vorstellen kann. Das war aber noch keine echte Businessidee, mehr so ein Hobby, das ich mit einer Freundin realisieren wollte. Aber als ein Modezeichenkurs völlig enttäuschend war, hat sich die Idee wieder verflogen. Ein Jahr später habe ich noch immer in einer PR-Agentur in Berlin gearbeitet. Plötzlich hatte ich eine Sinnkrise. Ich habe mich nicht länger in der PR gesehen, ich wollte dort nicht länger Karriere machen. Ich habe mir die Metafrage gestellt: Was ist mir wirklich wichtig im Leben? Die Antwort: Schönheit und Sinn. Ich habe PR für einen Designkunden gemacht, der nach dem Nachhaltigkeitsprinzip cradle to cradle produziert hat. Das war die erste Philosophie, die für mich einen sinnvollen Lösungsansatz zum Nachhaltigkeitsproblem bieten konnte. Zufällig habe ich eine Nachhaltigkeitsmesse in Berlin besucht. Dort habe ich gemerkt: Mode hat das größte Bedürfnis nach Innovation. Neben der Spannung zwischen Nachhaltigkeit und Ästhetik gibt es bisher nur Scheinlösungen, Stichwort Greenwashing. Die alte Idee von den Seidenmänteln, die damals nur ein Spaßgedanke war, ist plötzlich sehr real geworden – so ist die Idee zu La Katz entstanden.

Gründen: unsichere Mutprobe

Anfangs bin ich in meinem alten Job geblieben. Nebenbei habe ich über mein Netzwerk begonnen, Kontakte aufzubauen und erste Prototypen zu erstellen. Von außen sieht es so einfach aus, aber zur Gründung gehört viel Unsicherheit. Irgendwann habe ich mich jedoch entschlossen La Katz Vollzeit zu machen und das auch notwendig. Das ist ein psychologisch wichtiger Punkt. Zwischendurch kommen Schübe, in denen man richtig Angst hat – es ist was ganz, ganz persönliches, was man da macht. Das macht natürlich auch sehr angreifbar. Was, wenn es nicht gefällt? Als Selbständige bin ich sehr kritisierbar: ich kann mich nicht mehr hinter die Schutzmauer des angestellten Verhältnisses stellen.

Es gab zwei große Herausforderungen: die Angst und das Kapital. Es war wichtig für mich, den Job aufzugeben: wenn man nicht zu 100% dabei bist, würde man immer zurückrudern. Der Druck, den man sich selbst macht, weil es ein so persönliches Projekt ist, kann einem sehr im Weg stehen. Neben der Angst war realistisch gesehen das Kapital die größte Hürde: Man hört fast nie Gründerstorys von Modefirmen.

La Katz: der Markenname

La Katz steht für Silken Luxury.

La Katz ist ein Produkt aus ganz vielen tollen Menschen, ganz viel toller Mitarbeit: sei es der Prozess der Logokreation, die Schnitttechniker*innen oder die Produktion in Deutschland und Indien. Ich bin zwar eine One-Woman-Show – aber mein eigener Name würde dem Label nicht gerecht werden. Ich habe eine ziemliche Geparden-Obsession, die auch ins Logo geflossen ist: der Gepard steht für Anmut und Stärke, ich wollte, dass auch die Marke diese Werte repräsentiert.

Katz ist ein hebräischer Name und heißt eigentlich „Priester der Gerechtigkeit“. Das fand ich wunderschön und passend. Das „La“ hat sich aus dem pragmatischen Grund ergeben, dass die Domain noch frei war.

Nachhaltigkeit: cradle to cradle

Cradle to cradle heißt „Wiege zur Wiege“ und steht grundsätzlich für einen bewussteren, nachhaltigeren Umgang mit unseren Ressourcen. Aktuell funktioniert unsere Wirtschaft nach dem Prinzip „von der Wiege bis zur Bahre“: an morgen wird kaum gedacht. Wir produzieren Produkte, die Abfall, giftige Substanzen und Umweltverschmutzung zur Folge haben. Alles wird nur für einen zeitlich begrenzten Zyklus produziert. Cradle to cradle möchte Produkte so konzipieren, dass die Ausgangsbasis gesunde Materialien sind.

Laura Sänger in ihrem Wohnzimmer in Wien.

Es gibt zwei Produktionskreisläufe: den technischen und den biologischen. Biologisch gesehen werden Produkte hier so konzipiert, dass sie in den biologischen Kreislauf zurückgelangen. Technisch bedeutet das, dass Produkte recyclebar sind. Theoretisch kann man alles recyclen, aber praktisch sehr wenig. Wenn auf einem Produkt das Wort „recyclebar“ steht, kann man dem nicht vertrauen: das ist nur die Theorie, gerade, wenn wir über Kleidung reden. Mischfasern zum Beispiel sind nicht mehr recyclebar: 30% Polyester und 70% Baumwolle können nicht mehr abgebaut werden.

Die große Vision hinter cradle to cradle ist es, eine neue Definition für Qualität zu schaffen. Wenn wir aktuell über Nachhaltigkeit reden, liegt der Fokus darauf, das Bestehende zu reduzieren oder weniger schlecht zu machen. Die Devise heißt: weniger schlecht. Aber eigentlich könnten unsere Denkprozesse viel intelligenter und kreativer sein. Gerade im Textilbereich wird Nachhaltigkeit nur so gesponnen, dass die Probleme verlangsamt, aber nicht gelöst werden. Anstatt zu sagen: wie können wir von Anfang an ein besseres Produkt kreieren? Heißt es: Wir konnten den CO2-Fußabdruck um so und so viel verringern. Letztlich geht es darum: Was hinterlassen wir unseren Kindern? Wollen wir den ganzen Prozess nur verlangsamen, oder wirklich gute Produkte kreieren?

La Katz – Luxus ohne Greenwashing

Für mein Label habe ich jede Materialeinheit aufbereitet und untersucht: Wie ist der Standard in der Textilindustrie? Was muss man verändern, damit ich eine wirklich gesunde Ausgangsbasis habe? Im Endeffekt muss man sich das Gesamtprodukt anschauen. Der Faden des Garnes ist meistens aus Polyester – auch bei hochwertigen Produkten, die sich als nachhaltig verkaufen, weil sie einen Rohstoff aus Baumwolle haben. Aber dieser Polyesterfaden gibt trotzdem Mikroplastik ab. Auch wenn es einen auf ersten Blick nicht tangiert, ist das etwas, das dann in unser Grundwasser kommt und so wieder in unserer Nahrungskette landet. Deswegen ist es wichtig, weiterzudenken: „ich verbessere den Rohstoff“ reicht nicht, es geht wirklich um jede Materialeinheit.

So habe ich es mit La Katz gemacht. Erstens: die Seide. Konventionelle Seide wird mit Pestiziden behandelt und ist schädlich für Region und Arbeiter. Vor allem der Veredelungsprozess: In der Textilbranche wird besonders viel mit Schadstoffen vollgepumpt, rein für die optische Schönheit. Bei der traditionellen Herstellung von Seide werden die Raupen getötet: sie werden genommen, während sie sich noch in Kokons befinden und ins Wasser geworfen. Dadurch wird erst der Garn gewonnen, dann die Seide gesponnen. Ich habe einen Produzenten gefunden, der die Tötung vermeiden kann. Dieser Prozess dauert aber natürlich länger. Der Kokon wird langsam geöffnet, die Raupen plumpsen zu Boden und können sich zu Schmetterlingen weiterentfalten. Eine sehr schöne Symbolik also. Mein Produzent ist der einzige, der das biozertifiziert macht. Wir teilen dieselbe Philosophie: Wir hinterfragen, wir denken alles neu. Er verzichtet auf Schadstoffe, benutzt nur Bio-Öle und lässt alles zertifizieren.

Im Bereich „basic white shirts“ gibt es schon viele tolle Labels, die cradle to cradle zertifiziert sind. Da wird bereits einiges getan. Aber während Fast Fashion der große böse Teufel ist, hinterfragt bei Luxusmode niemand den Herstellungsprozess. Das ist an einen psychologischen Effekt gekoppelt: wenn ich etwas Teures kaufe, assoziiere ich das automatisch mit Qualität. Das ist leider heutzutage nicht mehr so. Greenpeace veröffentlicht jährlich einen Detox-report. Dort listen sie die Labels auf Schadstoffe – und die Luxuskonzerne stehen direkt neben Fast Fashion Giganten. Die ganze Modebranche ist intransparent: es ist ein Trugschluss zu glauben, dass nur Zara & Co die Bösen sind. Luxusmarken können sich noch mehr herausnehmen, da die psychologische Koppelung Preis + Qualität so stark ist. Allein Labels wie „Made in Italy“ sind für viele Konsumenten ein so starkes Prüfsiegel, dass sich die Konzerne die schlimmsten Produktionszustände leisten können: sie holen chinesische Arbeiter*innen und stellen unter katastrophalen Bedingungen her. Ich bin erstaunt, wie viel da immer durchgeht. Ich habe in der Luxusbranche den größten Bedarf an Verbesserung gesehen.

Scrunchies von La Katz aus Organic Peace Silk, und was sonst Dead Stock wäre, mit Band aus natürlichem Gummi.

Das Herzstück von La Katz sind bunte Seidenmäntel. Ich wollte nicht der beige-weißen Instagram-Ästhetik entsprechen, sondern ein buntes, lebendiges Label haben – Seide saugt die Farbe richtig auf. Ein großes Problem in der Textilindustrie sind die Überreste (Dead Stock). Die von den Mänteln werden bei den Seiden-Scrunchies wiederverwertet. Das Band ist normalerweise ein Plastikband – aber da Schadstoffe und Synthetik für mich ein No-Go sind, habe ich ein Band gewählt, das aus Naturkautschuk und Baumwolle besteht. 100% abbaubar. Das werden wir künftig auch bei Blusen, Röcken und allem, was elastische Bänder braucht verwenden. In Zukunft soll noch viel mehr kommen: Bluse, Kleid.

Innovation statt Reduktion

Nachhaltigkeit ist im Endeffekt mit Innovation verbunden. Nicht damit, bestehende Probleme einfach zu reduzieren. Der Anspruch sollte sein: wirklich neu denken. Den Baumwollgarn und das Baumwolletikett beziehe ich aus Deutschland, von einem Kleinhersteller. Die meiste Innovation kommt aus dem Mittelstand – man glaubt immer, das käme von den ganz großen. Aber bei kleinen Unternehmen ist das in der DNA, in der Firmenphilosophie. Das sind die, die wirklich etwas verändern wollen. Es ist nur leider schwierig, die richtige Lieferkette zu finden, weil kleine Unternehmen nicht dieselbe Präsenz oder Kommunikation haben, wie man es gewohnt ist: sie sind nicht immer googlebar. Das ist ein langer Weg nach der Gründung: die richtigen Produktionspartner finden. Zertifizierung darf man auch nicht immer ernst nehmen: das ist keine Garantie für alles, aber es ist ein erster Vertrauensschritt.

Meine Partner sind momentan über Deutschland und Österreich verteilt. Ich produziere nur made to order, also nur auf Bestellung.

Ästhetik UND Ethik

Seidekokons

Ich wollte auf keinen Fall, dass der Begriff „Nachhaltigkeit“ mein Produkt dominiert. Genau wie BIO, ist der Begriff nicht geschützt: in den meisten Fällen wird er als Marketingstrategie verwendet. Was mich an Nachhaltigkeit stört, ist das moralbeladene. Ich finde, dass man nie über Moral ein Produkt verkaufen sollte.

Ich finde Schönheit ist an Qualität gekoppelt. Für mich gehen Ästhetik und Ethik miteinander einher. Das ist nicht nur die oberflächliche Schönheit des Kleidungsstücks: das muss man holistisch betrachten. Ich will, dass nicht nur oberflächlich alles clean und sauber ist – nicht wie in einem Zara-Store, wo alles oberflächlich clean aussieht, aber eigentlich voll mit Tränen, schlechten Arbeitsbedingungen, Umweltverschmutzungen ist. Diesen Anspruch haben sicher auch viele Menschen – aber die Nachhaltigkeit ist eine Diskussion, die sehr moralisierend ist. Sie wird nicht lösungsbringend, sondern dogmatisch geführt. Der Ausgangsgedanke ist falsch. Wir denken zum Beispiel: Wir fahren zu viel Auto, wir sollten weniger fahren. Der richtige Weg wäre zu sagen: wie können wir es besser machen? Können wir intelligentere Systeme, bessere Autos kreieren? Aber momentan wird sehr unkonstruktiv über Nachhaltigkeit geredet. Als würde man darüber diskutieren, ob man ein Kind sechsmal oder zehnmal schlagen soll. Aber: kreative Lösungen sind das, was wir gut können. Wir sind zu besserem fähig – der Status Quo muss nicht bleiben.

Mode ist etwas identitätsstiftendes – Mode bewegt, Mode berührt. Ästhetik kann nicht auf Kosten der Nachhaltigkeit gehen. Die Industrie steckt aber noch in den Kinderschuhen. Die falschen Fragen werden gestellt. Man tut so, als ob man den schädlichen Teil der Wertschöpfungskette austauscht, sagen wir, das Papier gegen recyclebares Papier austauscht, und der Job ist getan. Allerdings muss das gesamte im Blick sein: neben dem Verpackungspapier sind meistens der Druck, die Chemikalien, der Kleber das Ungesunde. Wenn alles miteinbezogen wird, ist der Entstehungsprozess natürlich länger.

Ich wollte mit dem Klischee brechen, dass nachhaltige Produkte nicht ästhetisch sein können. Ich positioniere mich als Premium- Label – und wollte den gleichen Prozess liefern, den auch Gucci oder Prada bieten. Die Realität: das ist nicht möglich, nachhaltige Betriebe können nicht alles realisieren. Aber: auch diese Sparte entwickelt sich, auch wenn sie noch Zeit braucht. Es ist wichtig, dass die Nachfrage diese Entwicklung vorantreibt. Aber die Macht liegt nicht allein beim Konsumenten: die Macht zur Veränderung liegt bei einer Mischung aus Konsument, Politik, Gesetz und Industrie.

Seide: ein Material mit vielen Vorteilen

Vorteile von Seide

  • Robust: Seide sieht zart aus, ist aber extrem reißfest

  • Seide reguliert den Feuchtigkeitshaushalt: Seide entzieht dem Körper kein Wasser und ventiliert sogar. Das Klassische ist die Kissenhülle aus Seide: Haut und Haare fühlen sich morgens weniger trocken an.

  • Anti–Aging Effekt: Seide glättet die Haut, weil sie nicht austrocknet

  • Antibakteriell: Seide muss weniger oft gewaschen werden

  • Verwendung in Kosmetikprodukten: Seide als Feuchtigkeitsbooster ist in Kosmetikprodukten oft wichtig. Allerdings ist es nicht vegan – doch durch das schonende Verfahren könnte es in Zukunft wieder wichtiger werden.

Pflege von Seide

  • Umweltfreundliche Reinigung: ohne Chemikalien

  • Waschmaschine: Seidenprogramm/ Feinwaschprogramm, maximal 30-40 Grad

  • Seidenwaschmittel: Seide hat einen anderen Ph-Wert!!

  • Steamen statt Bügeln: Das Bügeleisen bügelt die Falten viel stärker ein. 

Rapid Fire Q&A mit Laura Sänger:

Wie pflegt man seine Seide am besten?

  • Tools & Rituale, die dir verhelfen zurück in deine Mitte zu finden? Tee trinken ist zu meinem täglichen Ritual geworden. So simpel, aber es erdet mich tatsächlich. In der Corona Zeit habe ich auch Spaziergänge neu für mich entdeckt. Meistens höre ich dabei einen Podcast: Von Goop bis Business of Fashion. Während der Podcast Folge skizziere ich immer wieder auf meinem Handy Ideen und neuen Input. Das ist die Zeit am Tag, in dem kreative Ideen strömen und ich mich gedanklich sehr frei fühle. 

  • Liebste Art, dich fit zu halten: Barre (Mischung aus Ballett und Pilates), Hot Pilates (gleiches Prinzip wie Bikram Yoga, allerdings mit HIIT Training), wenn möglich zu allen Meetings zu Fuß laufen. Ich kann ganz schlecht acht Stunden am Stück still am Schreibtisch sitzen. Ich bin auch nicht klassisch hibbelig, brauche aber das Gefühl der Lebendigkeit. 

  • Dein Go-To Rezept? Duschen & dein schönstes Outfit anziehen. Auch wenn das heißt, dass du nun im Seidenkleid und High-Heels im Wohnzimmer stehst und nur ein paar Emails auf dich warten. Das Leben ist immer leichter, wenn du deine eigene beste Freundin bist und dich selbst mit Achtung, Schönheit und Würde umgibst. 

  • Wie entschleunigst du nach einem stressigen Arbeitstag? Das hängt ein bisschen davon ab, was 'Stress' beinhaltet. Körperlich: Dann ganz klassisch ein Bad, sich vor dem Fernseher berieseln lassen etc. Mental: Sport, Kochen

  • Wie schaut ein typischer Arbeitstag bei dir aus? Existiert noch nicht. Jeder Tag ist neu, anders und mit nicht planbaren Herausforderungen versehen. Ich arbeite zwar mit einer analogen to do Liste, die ich jeden Abend erneuere, um Struktur und Überblick zu bewahren. Eine Modemarke hängt aber an ganz vielen Aspekten: Alleine die Supply Chain besteht aus vier Schritten, bevor das Produkt final zu mir kommt, damit ich es an meine Kunden verschicken kann. Da gehört es zum Alltag, dass ich auf einmal einen Anruf beispielsweise von meinem Seidenproduzenten erhalte, der mir mitteilt, dass sich die Lieferung verschiebt. Alleine so eine Neuigkeit verschiebt deine ganze Planung und somit auch die Möglichkeit einen Arbeitstag routiniert zu gestalten. 

  • Um Stress abzubauen…: Sport (Cardio), ungefilterte Gespräche mit meinen engsten Vertrauten haben eine wahnsinnig therapeutische Wirkung für mich - ich muss Stress oft einfach verbalisieren und danach geht es mir automatisch besser. 

  • Maßnahmen, die du ergreifst, wenn du merkst du wirst krank: SCHLAF! 

  • Das Geheimnis für einen guten Schlaf ist: Keine besonderen Gadgets, dafür Routine und Struktur (vor Mitternacht schlafen, Entspannungsphase - mindestens 1-2 Stunden - bevor ich schlafe)

  • Self Care bedeutet für mich: Ich halte nichts von einem generellen Self Care Tipp, wie: Zünde dir 3 Kerzen an und benutze eine Mediationsapp. Wir sind so vielschichtig wie unsere Bedürfnisse. Self Care richtet sich also immer nach meinem individuellen Zustand. Das kann dann tatsächlich die Badewanne und der Kräutertee sein. Manchmal ist es auch einfach schön zu weinen, weil es so befreiend wird. An anderen Tagen sind es vier Margaritas in einer Bar mit einer guten Freundin. Self Care funktioniert immer dann, wenn man zu sich selbst ein gutes Verhältnis hat und auf seine Bedürfnisse hört. 

  • Meditation: Klassische Mediation funktioniert für mich nicht

  • Momentan lese ich: Kaffee und Zigaretten von Ferdinand von Schirach 

  • Lieblingsbuch: Max Demian von Hermann Hesse

  • Superfood deiner Wahl: Ashwagandha 

  • Nahrungsergänzungsmittel: Heilerde (entgiftend für die Leber) & für die Haut: Omega 3,6,7,9 , Vitamin A und E. von O’ganics "Anti Wrinkle Complex" & "Skin Omega Complex"

  • Momentaner Ohrwurm: Wer Klaviermusik mag, wird Chilly Gonzales lieben. "Rideaux lunaires" von Chilly Gonzales

  • Lieblingsbrands: Kleidung von Pucci , Schuhe von Gucci, Champagnergläser von Lobmeyr, Lampen von Hans Kögl. Ich liebe Design mit einer starken DNA 

  • Lieblingsort weltweit: Orte sind immer an Erinnerungen geknüpft. Deshalb: Los Angeles, Tel Aviv und Puglia 

  • Lieblingslokale: Katz Orange (Berlin), Borchardt (Berlin), Motto (Wien) 

  • Mit was bist du sparsam? Mit furchtbar wenig - da ist definitiv Luft nach oben

  • Bei was bist du extravagant? Notizbücher (am liebsten personalisiert von Smythson), Parfum 

  • Wer oder was inspiriert dich momentan? Diane von Furstenberg - ihr Unternehmergeist, ihr Mut und ihr Weg zu einer starken, unabhängigen Frau  

  • Lieblings-Insta Accounts: Daily dose of Exzentrik: Zizi Donohoe & Aureta. Sie sind eklektisch und inspirierend. Die meisten Instagram Accounts langweilen mich und sind Kopien von Kopien von Kopien

  • App-Empfehlung: Health Bar von Anna Schürrle - Easy Rezepte ohne industrielle Zusätze, vegan und zuckerfrei 

  • Neueste Entdeckung: Eine Kur in einem TEM Kloster. Ich hab dort eine Woche lang eine Basen-Fasten-Kur gemacht, die nach der Traditionell Europäischen Medizin geführt wurde. Vorbilder sind da beispielsweise Kneipp und Hildegard von Bingen. Man bekommt individuell auf das Bedürfnis zugeschnittene Kräuter, Massagen, Bäder, Wickel. Die Atmosphäre, umgeben von Nonnen und sehr im grünen hat mich total geerdet. Ich bin sehr verkopft, voller Ideen und Pläne, dass ich das 'Hier und Jetzt' immer wieder lernen muss. 

  • Haare: Susanne Kaufmann (enthält ein super pflegendes Seidenprotein) 

  • Meine Hautpflege besteht aus: Sonnenschutz, Retinol, Vitamin C und Augustinus Bader 

  • Die wichtigste Lektion, die ich zum Thema Hautpflege gelernt habe ist: Sonnenschutz! Haut holistisch betrachten: Dein Hautzustand ist ein Ergebnis aus Faktoren wie Ernährung, emotionalen Stress, Schlaf, Hautpflege und (das vergessen die meisten): Auch Umwelteinflüssen wie deine Kleidung. Die Haut ist das größte Organ und saugt auf, was sich auf deine Haut befindet. Man kann sich die 200€ Gesichtscreme sparen, wenn die Haut nur durch Polyester und billige Baumwolle atmet. Deshalb ganzheitlich denken, besonders was die Qualität deiner Alltagsgegenstände betrifft. 

  • Körper: Susanne Kaufmann Ingweröl / Detoxöl & Aesop Rejuvenate Intensive Body Balm

  • Schönstes Kompliment, dass du je bekommen hast: Bedingungslose Liebe durch meinen Verlobten 

  • Etwas, was du gerne noch in dein Leben integrieren würdest, momentan aber noch nicht tust: Weniger streng zu mir sein & meine Familie, besonders meine Brüder und meine Eltern, stärker in meinem Leben integrieren. Vielleicht träume ich auch deshalb von meinem Haus am Comer See: Ein Ort, an dem alle zusammenkommen, der ganz lebendig ist und wir alle an einer großen Tafel sitzen, wild gestikulieren, streiten, lachen und beisammen sind. 

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