Lucid Dreaming: Anleitung zum Träumen als Psychotherapie mit Dr. Brigitte Holzinger
Brigitte Holzinger ist Psychotherapeutin und hat in Wien und Stanford Psychologie studiert. Sie hat vor 30 Jahren das Institut für Bewusstseins- und Traumforschung ins Leben gerufen, das sich der der wissenschaftlichen, therapeutischen, künstlerischen und spirituellen Erschließung des Traumes und des Träumens verschrieben hat. In ihrem Buch “Anleitung zum Träumen” schreibt sie über luzides Träumen.
Ihr Start in den Morgen
In der Quarantäne-Zeit bin ich ohne Wecker aufgewacht und konnte so länger in der Welt des Träumens verweilen. So konnte ich meine Träume besser “bergen” - so wie ich es jedem empfehle - und konnte sie in Worte fassen und zu Papier bringen. Dadurch habe ich mir viel mehr Träume gemerkt. Ich lasse mir gerne so 20 Minuten Zeit dafür in der Früh.
Träume als Psychotherapie
Träume sind Gefühle & Gedanken in bewegten Bildern. Der Traum ist eine sinnliche Verarbeitung von dem was man tagsüber wahrgenommen hat und wird dabei integriert in die innere Gestalt. Träume sind wie eine Art Psychotherapie, die wir jede Nacht mit uns selber machen.
Träume sind auch nicht zwingend da um interpretiert zu werden sondern um erfahren zu werden. Träumen ist bereits der Akt, um den es eigentlich gehen soll. Der Traum macht bereits was er machen soll. Träume sind Vermittler zwischen Materie und Geist, zwischen Körper und Seele. Es geht mehr um das Wiedererleben der Empfindungen, um die es im Traum geht. Das hat viel mit Körperwahrnehmung zu tun. Wenn man im Nachhinein die Szenen durchspielt, kann es auch sehr erhellend sein, wenn man nachspürt, wo spüre ich denn etwas im Körper. Ich denke es bereichert mehr, wenn man sich mehr darauf einlässt was der Träume möchte oder bereits bewirkt. Was will der Traum bewirken? Was bewegt mich an dem Traum?
Ich vergleiche Träume gerne mit einem Kunstwerk, wo jedes Element des Bildes etwas repräsentiert. In der Traumforschung wird angenommen, das jeder Aspekt eines Traumes von der Träumerin bzw. dem Träumer darstellt. So wie es beim Kunstwerk ist, möchten Träume mehr wirken als interpretiert werden.
Luzides Träume/Klarträume
Luzides Träume ist, wenn man in einen Traum hinein aufwacht und sich frei bewegen kann. Da man viele der Kapazitäten aus dem Wachzustand mit sich in den Traum bringt. Man weiß wer man ist, man kann sich an Sachen erinnern. Man ist bewusst in dem Traum.
Man selbst träumt, man wird nicht geträumt. Deshalb kann man auch luzid träumen.
Voraussetzungen für Luzides Träumen
Man braucht Zeit.
Energie, um sich auf die Träume einzulassen & Stress vom Alltag ablegen zu können.
Man sollte sich etwas Schönes davon erwarten und das Ganze mit Freude angehen.
Einstellen auf das Thema: mit Leute über luzides Träumen unterhalten, einen Podcast darüber hören, etwas dazu lesen.
Erste Schritte zum Luziden Träumen
Traumtagebuch: GLEICH nach dem Aufwachen Träume aufschreiben
Reality Checks: im Wachzustand sich selbst öfter die Frage stellen, ob man träumt oder wach ist? Geknüpft an Symbole, die öfter im Traum vorkommen. zB.: wenn man öfter von Katzen träumt, immer sich selbst die Frage stellen ob man träumt wenn man eine Katze sieht.
Einschlafmantra: “Wenn ich aufwache, kann ich mich an meinen Traum erinnern,” oder “Ich werde in meinem Traum aufwachen.”
Einschlafen als Meditation sehen und durch das Ein- und Ausatmen vorstellen, dass man in das Traumland hinüber segelt.
Konkrete Ziele für den Traum setzen, um das Unterbewusstsein zu motivieren.
Beim Schlafen Musik bzw. Mantren hören, um das Gehirn wach zu halten.
Im luziden Traum erkennen, dass man träumt und bewusst ist
Etwas lesen mit mehr als drei Worten, wenn es sich beim zweiten Mal hinsehen auflöst oder anders steht —> Traum
Alternativ: Finger versuchen durch die Handfläche zu drücken.
auf seine Hände hinunter blicken
Was hat man sich für den Traum vorgenommen?
Klarheit über den Sinn des Traumes: Wenn man sich die Frage stellt, was der Traum bedeutet, weiß man es einfach.
Luzides Träumen als Alptraumbewältigung
Es entwickeln da alle ganz unterschiedliche Techniken von sich selbst aufwecken bis zu seinen Ängsten stellen und dadurch ganz aufregende Träume haben, die eher einem James Bond Film ähneln. Es hilft auch, wenn man sich fragen kann warum man das jetzt träumt, man kann Hilfe holen, man kann was Neues tun, sein eigenes Ende wählen.
Wir haben auch eine Studie an Leuten mit posttraumatischen Belastungsstörungen durchgeführt und es hat sich gezeigt, dass luzides Träumen ihnen helfen kann. Das hat nicht zwingend gleich eine Auswirkung auf die Verringerung der Alpträume aber sehr wohl auf die Faktoren von Angst und Depression. Denn durch das luzide Träumen lernt man, das man diesem Ohnmachtsgefühl nicht ausgeliefert ist und sich retten kann. Dabei braucht man jedoch unbedingt Begleitung von einem Therapeuten/einer Therapeutin.
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