Zirkadianer Rhytmus & die innere Uhr
Der zirkadiane Rhythmus ist ein biologischer Prozess, der ungefähr 24 Stunden dauert und den Schlaf-Wach-Zyklus sowie andere körperliche Funktionen beeinflusst.
Die innere Uhr ist also das System, das für die Steuerung dieses Rhythmus verantwortlich ist.
Sie besteht aus einer Gruppe Nervenzellen im Gehirn, die als suprachiasmatischer Nukleus (SCN) direkt mit den Augen verbunden sind und über das Licht Signale empfängt, wann der Körper Schlaf braucht und wann er aufwachen soll.
Der SCN ist für die Abgabe des Hormons Melatonin verantwortlich, dass den Körper auf den Schlaf vorbereitet. Für den Wachzustand wird die Freisetzung von Melatonin rechtzeitig gestoppt. Neben dem Schlaf-Wach-Rhythmus beeinflusst der circadiane Rhythmus auch den Stoffwechsel sowie die Hormonproduktion.
Auch der Tag-Nacht-Rhythmus wird vom circadianen Rhythmus und der inneren Uhr gesteuert. Er ist ein wichtiger Faktor für unsere Gesundheit und das Wohlbefinden.
Durch Störungen kann es zu Schlafproblemen, Erschöpfung, Konzentrationsschwäche und auch zu langfristigen Auswirkungen wie Depressionen, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen kommen.
Auch der Konsum von Koffein und Alkohol sowie anderen Stimulanzien kann diesen Rhythmus stören. Über gesunde Routinen und regelmäßige Schlafenszeiten können wir unser Nervensystem unterstützen und damit auch die Produktion von Stresshormonen eindämmen.
Studien zu Spät- und Nachtschichten in der modernen Welt zeigen deutlich, dass Nachtschichten und eine gestörte innere biologische Uhr mit verschiedenen gesundheitlichen Risiken verbunden sein können – bis hin zu einem erhöhten Krebsrisiko. Die permanente Verfügbarkeit von allem unterstützt das Ganze zusätzlich.
Selten war ein Akronym so passend, wie dieses: die „seasonal affective disorder“, kurz SAD, beschreibt eine depressive Verstimmung oder Depression, die jährlich zu einer bestimmten Jahreszeit wiederkehrt.
Meistens ist damit die Herbst- und Winterdepression gemeint, die auftritt, wenn es in unseren Breitengraden dunkler und kälter wird, und im Frühling wieder abklingt.