Angst vs. Intuition: Und warum hören wir unsere Intuition nicht mehr?
Was unterscheidet Angst vs. Intuition?
Oft verwechseln wir Angst mit Intuition und laufen dadurch Gefahr etwas nicht zu tun bzw. zehntausend Entschuldigungen dafür zu finden, es nicht zu tun. In Wirklichkeit handelt es sich jedoch um zwei völlig andere Energien.
Bei Angst fixiert man sich auf das schlimmstmögliche Szenario. Intuition ist unmissverständliches Wissen. Intuition erfordert Gelassenheit & Ruhe. Angst lebt vom Chaos. In einer schwierigen Situation fällt es umso schwerer den ängstlichen Geist zu beruhigen. Aber verwechsle diese quälende Empfindung nicht mit deiner übersinnlichen Wahrheit. Deine Intuition hält mit der lauten Sirene der Angst nämlich überhaupt nicht mit, sondern verübt still und heimlich ihre Magie hinter den Kulissen.
Wenn du deine Intuition erklären kannst, ist es nicht deine Intuition
Bsp.: “Ich hab im Gefühl, dass das nicht funktionieren wird.” (Intuition) vs. “Das wird nicht funktionieren, da der Markt dafür nicht existiert.” (Angst)
“Geh dort nicht hin.” (Intuition) vs. “Geh dort nicht hin, weil du wirst dich blamieren.” (Angst)
Unser innerer Kompass leitet uns eigentlich ständig den Weg - wir sind nur bereits konditioniert darauf, die Stimme unseres inneren Wissens gleich zu hinterfragen und auf Herz & Niere zu überprüfen bevor wir überhaupt zu Ende in uns reingehört haben. Wir haben uns zu einer sehr kopflastigen Gesellschaft entwickelt, die mit dem Verstand führt & entscheidet. Schlussfolgerung: auch unsere Intuition ist rational, logisch und vernünftig. Ist sie aber nicht.
Unsere Intuition wiederholt sich nicht. Sie spricht einmal aus tief Innen zu uns. Wenn du relativ schnell das “Warum” erklären & deine Entscheidung rechtfertigen kannst, spricht daraus meist nicht deine Intuition. Es geht darum sich mit unserem höheren Selbst wieder auseinander zu setzen, auf das man nur Zugriff hat, wenn man beginnt seinem Körper wieder Gehör & Vertrauen zu schenken. Wir nennen unsere Intuition aus einem guten Grund unseren sechsten Sinn. Es geht darum, ein Körperbewusstsein zu entwickeln & immer mutiger zu werden & dem Unerklärlichen in uns lernen ohne Wenn und Aber zu vertrauen.
Wie also mit Neuem umgehen? Aktiv in den ersten 9 Sekunden reinhören. Danach schaltet sich schnell dein Unterbewusstsein bzw. deine Emotionen ein. Was aber wenn du mit deiner Intuition gar nicht mehr verbunden bist?
Wir hören unsere Intuition nicht mehr aufgrund von:
24/7 Medienkonsum (Nachrichten + Social Media + Entertainment + Werbung)
keine Momente der Stille & Ruhe
emotionaler Betäubung (durch Shopping, Überessen, Netflix etc.)
Alkohol & Drogen
Elektrosmog (5G, WLAN, Bluetooth, Lichtverschmutzung)
gesellschaftliches Korsett (Studium —> Job + Ehe —> Kinder —> Tod)
keine Verbindung zum Körper
Bauchgefühle als Schutzengel
Wenn du also lernst deine Intuition wieder anzuzapfen, wird sie dir den Weg weisen - und agiert so als dein ganz persönlicher Schutzengel. Oft maskiert sich deine Intuition aber als Angst (besonders bei niedrigem Selbstwertgefühl) & es fällt schwer zwischen den beiden zu unterscheiden. Oder was wenn du deine Intuition gar nicht hörst bzw. als solche wahrnimmst? Im Zweifelsfall: Spüre die Angst & mache es trotzdem. Denn Fehler sind die besten Lehrer. Und solltest du zurück gewiesen werden, nie vergessen: dein Weg soll einfach nur woanders hinführen.
Angst kann ein Lügner sein
Bsp.: “Ich bin zu alt.” “Davon gibt es nicht genug/oder schon zu viel.”
Angst = “Intuition” + Mangelmentalität (mangelndes Selbstwertgefühl, Glaube nicht genug Geld/Zeit etc. zu haben).
Angst ist im Endeffekt nur “Intuition” gekoppelt mit Mangelmentalität. Ich mag zwar glauben, dass meine Inneres mir sagt ich solle dieses oder jenes nicht riskieren, wenn aber einfach die Angst aus mir spricht und mir weis machen will, ich oder mein Produkt wären nicht besonders genug für den übersättigten Markt. (Spoiler Alert: Es gibt keinen übersättigten Markt. Du schaffst die Nachfrage.)
Angst als Treibstoff
Angst ist immer auch eine Chance für Wachstum. Angst ist sowieso ein interessantes Wort, weil es als etwas Negatives verstanden wird. Manchmal ist Angst berechtigt (siehe auch: Überlebensangst & Grenzüberschreitungen) aber Angst kann auch ein ähnliches Gefühl wie Nervosität sprich eine Form von Aufregung sein. Also tanze mit deiner Angst. Lasse die Angst so sehr zu, dass sie dich zwingt etwas zu verändern. Denn wenn du zulässt, dass die Angst deinen Verstand schärft und entwickelt, besiegt sie dich nicht sondern zeigt dir den Weg nach vorne. Du kannst dir die nervöse Energie der Angst zu Nutze machen, um durchzutauchen, trotzdem zu machen und riskieren zu scheitern.
Die größten Chancen & Herausforderung kommen meistens aus dem Nichts. Aber bloß nicht in Panik geraten, wenn du herausgefordert wirst oder nicht das bekommst, was du willst. Denn manchmal kommt es auch nicht darauf an was du willst, weil es nicht das ist, was du brauchst. Lerne aus der Angst & lerne von dem Nein. Zurückweisung = Schutz vor noch schlimmeren. Und am Ende des Tages kannst du der Angst verschmitzt ins Gesicht lächeln und dich für die Lektion bedanken.