Hype und Bro Marketing in der Coaching Szene: Toxische Marketingmaßnahmen (Teil 3)
Toxische Marketingmaßnahmen wie Hype und Bro Marketing sind auch in der spirituellen Coaching Welt beliebt.
Law of Attraction oder doch Law of Fake?
Alexandra Scheller beobachtet in der Coaching-Szene einige toxische Marketingmaßnahmen und klärt über rote und grüne Flaggen auf.
Inhaltsverzeichnis
Der Rahmen ist wichtiger als der Inhalt
Wenn Du eine hochpreisige Investition tätigst, ist es normal, dass Du die ein oder andere Nacht, Wochen, Monate oder sogar vielleicht auch Jahre brauchst, um Dich dafür zu entscheiden.
Aussagen von Coaches wie „Ich will nur Kund*innen, die mit ihrer Intuition verbunden sind und sich vertrauen, dass sie die richtige Entscheidung treffen“ suggerieren, dass Du nur ein*e gute*r Kund*in bist, wenn Du nicht nach den realen Fakten entscheidest und nicht zu viel nachfragen musst.
Subtil wird hier die verletzte Weiblichkeit angesprochen, die dazu neigt, die Realität zu verdrängen und nicht in die Tiefe zu gehen.
Der Kauf und die Entscheidung für hochpreisige Investments löst ein Hype-Gefühl aus, das einer Betäubungspille zu der bevorstehenden Arbeit darstellt.
Jede*r Marktschreier auf einer Messe ist das beste Beispiel dafür, dass der Verkaufsrahmen wichtiger wird als der Mehrwert und die Ergebnisse durch den Produktinhalt.
Du hast dann etwas aus Hype gekauft, was Dich eigentlich nicht an Dein Ziel bringt. Druck für eine Kaufentscheidung löst der Coach dadurch bei Dir aus, dass Du nur wenige Tage für die Anmeldung bekommst, am besten sofort unterschreiben sollst oder noch einen Rabatt bekommst, wenn Du Dich in den nächsten 3 Tagen entscheidest.
Rote Flaggen: Law of Fake statt Law of Attraction
ERFOLG DURCH SICHTBARKEIT, MINDSET UND ENERGIE: Coaches kommunizieren in ihrem Marketing, dass die Coaching-Ergebnisse (Business Coaching: Zahlende Klient*innen; Beziehung Coaching: Traumpartner*in) durch die Sichtbarkeit kommen und wenn Du für Deinen Traum losgehst (z.B. Vermarkten der Angebote auf Instagram oder Veröffentlichen einer Webseite; Online-Dating).
Der Coach äußert sich, dass Du nur zu einem geringen Anteil Strategie benötigst und es mehr auf Dein Mindset und Deine Energie ankommt. Die Ergebnisse kommen allein durch Deine Mindset- und Energiearbeit.
LAW OF FAKE UND KOPF AUS DURCH BRO MARKETING: Trigger wie Verknappung, Autorität, Social Proof durch Testimonials und PR, Sympathie, Fakten und viele mehr werden als Waffen genutzt, damit Du Produkte kaufst. Diese Trigger sind an sich neutral und Dein Gehirn nutzt Elemente wie Sympathie, um Energie bei alltäglichen Entscheidungen für Dein Gehirn zu sparen.
Gemäß dem Gesetz der Anziehung (Law of Attraction) teilt der Coach mit Dir positive (teilweise von Business-Freund*innen oder selbstgeschriebene) Kundenstimmen, zeigt seinen*ihren eigenen nahbaren Lifestyle und äußert seine*ihre Dankbarkeit für angebliche Ausbuchungen und mehrstellige Umsätze (nicht Gewinne), um damit mehr Kund*innen „an sich zu ziehen“.
Die Marketingbotschaft dahinter ist „Du kannst das auch haben, wenn Du nur willst und Dich dafür entscheidest“. Das Ziel von Bro Marketing Taktiken ist Dein kritisches Denken durch psychologische Trigger zu limitieren, damit Du nicht zu viel darüber nachdenkst, ob ein Produkt die richtige Entscheidung für Dein Business oder Leben ist oder nicht.
Nur weil es Bro Marketing heißt, heißt es nicht, dass es nur von Männern gemacht wird, sondern auch von Frauen. Es ist mehr ein Verweis an das Patriarchat und der Bezug auf eine Autorität, die Du für Deine Entscheidungsfindung nutzt.
INTRANSPARENZ FÜR MEHR VERTRAUEN IN SICH: Der Coach gibt wenig Details zu sich selbst und den Produktinhalten, um „nur die Top-Kund*innen anzuziehen, die ihrem Gefühl und ihrer Intuition vertrauen können“.
Kund*innen, die nach den Ausbildungen der Coaches sowie den Fakten, Inhalten und Kundenbeispielen zu den Coaching Programmen fragen, werden als Skeptiker*innen bezeichnet.
Sie müssten nach den Fakten der Programme fragen, weil sie schon viel (angeblich erfolglos) gemacht hätten, ihren Entscheidungen nicht mehr vertrauen würden und keine Anbindung an ihre Intuition hätten.
Wenn Du Deinen rationalen Verstand benutzen musst für Entscheidungen, seist Du nicht im Vertrauen. Denn Du seist ein Mensch, der nach einer Anleitung sucht und nicht gerne ausprobiert. Die bevorzugten Kund*innen sind die, die keine Angebotsseite lesen, sondern nur nach ihrem Gefühl und Intuition kaufen, weil sie „das Thema so begeistert“.
Der Coach braucht „bedingungsloses Vertrauen” von Dir und das geht nur, wenn Du Dir selbst auch vertraust.
Bei konkretem Nachfragen wird Dir das vom Coach als Schwäche, Kritik, Misstrauen ausgelegt und er*sie müsse sich nicht rechtfertigen. Eine Auseinandersetzung mit Deinem Feedback findet nicht statt.
Denn Menschen, die nicht seiner*ihrer Meinung sind, sind nicht sein*ihr „richtiges“ Umfeld und die richtigen Kund*innen für ihn*sie.
ZEICHEN VOM UNIVERSUM: Das Autoritätsprinzip aus dem Bro Marketing wird vom Coach in spirituelle Sprache gepackt durch Formulierungen wie „Wenn Du noch ein Zeichen vom Universum brauchst, dann ist jetzt der richtige Moment zu kaufen“ oder „Du würdest nicht den Impuls haben zu kaufen, wenn mein Produkt nichts für Dich wäre“. Hier findet eine Vermischung zwischen Instinkt und Trigger durch Verkaufspsychologie statt.
Grüne Flaggen: Vertrauen durch Transparenz und Umsicht
EINSATZ VON STRATEGIE UND MINDSET: Der Coach weist Dich darauf hin, dass Erfolge von mehreren Faktoren abhängen und sich nicht nur damit einstellen, wenn Du sein*ihr Produkt kaufst, mit der Umsetzung beginnst und Deine Energie hochhältst.
Zum Beispiel wird im Rahmen eines Business Coachings darauf hingewiesen, dass der Aufbau einer Community über mehrere Monate oder Jahre gehen kann und dass der Aufbau eines nachhaltig profitablen Business 3-5 Jahre dauern kann.
Energie und Mindset sind wichtig, aber der Aufbau eines Business hängt zum Beispiel auch von einem komplexen Geflecht aus Privilegien, Netzwerk, Stärken, Kompetenzen, Risikobereitschaft, emotionale Stabilität, Offenheit, Lebensumständen, Qualität des Produkts, Ausbildung und Lebens- und Berufserfahrung ab.
Ja, ein eigenes Business kann Dir dabei helfen mehr Freiheit zu erreichen, aber es ist nicht so leicht wie es Dir von Deinem Coach in inszenierten Lebensausschnitten vorgelebt, vermarktet und verkauft wird.
ETHISCHES UND AUFRICHTIGES MARKETING: Der Coach bietet Dir Entscheidungshilfen an, damit Du mit Deiner inneren Autorität eine eigene Entscheidung treffen kannst (insbesondere, wenn es um hochpreisige Investitionen geht).
Ethisches Marketing bedeutet nicht, dass Marketing-Maßnahmen „ethisch“ und „unethisch“ sind, sondern ob sie Dich darin unterstützen eine Kaufentscheidung zu treffen oder Dich dahin gehend manipulieren aus Hype eine Kaufentscheidung zu treffen.
Ethisches und aufrichtiges Marketing ist keine Strategie oder Taktik, sondern eine Einstellung und Unternehmensphilosophie, die Du am Gesamtbild des Coaching-Business erkennst.
VERTRAUEN DURCH TRANSPARENZ UND KONSISTENZ: Der Coach setzt sich mit Deinen Fragen auseinander und bietet Transparenz zu den Produkteninhalten.
Zum Beispiel bietet der Coach Dir Transparenz über das Produkt in Form von Q&As, Vorgesprächen oder dem Austausch mit bisherigen Kund*innen an, damit Du Dir selbst ein Bild dazu machen kannst. Vor allem bei höherpreisigen Investitionen lässt Dir der Coach Bedenkzeit die richtige Entscheidung für Dich zu treffen und kann loslassen, wenn Du Dich nicht entscheiden kannst.
Der Preis ist heiß
Oft heißt es „Du musst Deinen eigenen Wert kennen“. Party People, Dein Wert als Mensch ist unbezahlbar – es geht um den Mehrwert der Arbeit und Leistungen, die Du durch das Coaching erhältst, nicht um Deinen Wert als Person.
Rote Flaggen: Selbstwert, Commitment und Spekulationsblase
SELBSTWERT = PREIS: Coaches bieten Einzelsitzungen (60-90 Minuten) ab 1.000 € an. Woran das liegt: Preise könnten fiktiv und „nach Gefühl“ bestimmt werden.
Empfehlungen von Business Coaches zur Preisfindung lauten: „Setze den Preis dort an, was Du wert bist und der sich für Dich und dem Wert Deiner Arbeit richtig anfühlt. Die Top-Kund*innen nehmen Dich erst bei solchen Preisen wahr und zahlen gerne dafür“.
Coaches, die aktuell nicht das verdienen, was sie in die „finanzielle Fülle“ bringt, hätten „Themen mit ihrem Selbstwert“ oder würden Geld nicht in ihr Leben einladen. Liebe und Geld seien immer miteinander verbunden.
Wenn Du nicht aus der Armut rauskommst, dann liege das daran, dass du nicht "die innere Arbeit" machst. Wenn Du nicht mehrere tausend Euro investieren würdest, dürftest Du Dich fragen, warum Du Dir nicht erlaubst, in Dich zu investieren, welche Geldprogrammierungen dahinter liegen und welche Selbstwertthemen Du hast.
DEIN INVESTMENT = MESSLATTE FÜR DEIN COMMITMENT: Wenn Du Dir nicht sicher bist, ob sich ein 4-stelliges Investment in ein Coachingprogramm lohnt, weist der Coach Dich darauf hin, dass Du mit Deinem Investment ein Zeichen an das Universum gibst, wie ernst Du es mit Deinen Träumen und Zielen meinst. Mit anderen Worten „Wenn Du nicht in Dich investierst, bist Du nicht committed genug“.
Denn Geld ist Energie und wenn Du investierst, fließt es auf anderem Wege wieder zu Dir zurück. Durch das Investment zeigst Du auch wie andere mit Dir umgehen sollen („Investiere in Dich in dem Stil wie andere in Dich investieren sollen“).
Dass Du bereit bist und es ernst meinst, zeigst Du nicht nur mit der Summe, die Du in ein Coaching investierst, sondern auch wie bereit Du bist, Deinen Job zu kündigen oder Deine Beziehung zu beenden und zu springen.
KONSUMSCHULDEN UND SPEKULATIONSBLASEN: Bei der Investitionssumme kommt Dir vielleicht die Frage auf, wie Du das finanzieren sollst. In offenem Austausch mit Deinem Coach bekommst Du den Ratschlag, dass Du Dir einen Kredit aufnehmen kannst oder Dir Geld von Deiner Familie leihen kannst.
Laut dem Coach sei es sogar am besten, wenn Du die volle Summe des gesamten Coachingpakets schon vorab (also vor Erhalt der Dienstleistung) bezahlst, damit Du „das beste Zeichen an das Universum aussendest, dass Du es wirklich ernst meinst“. Das hätte er*sie auch gemacht und das Geld sei um ein x-faches zurückgekommen und „Du wirst das Geld für das Coaching nach Abschluss in einem Monat wieder zurückverdienen“ (Dank Pyramidensystem).
Diese Szenarien kennen wir schon aus der Dotcom- und Immobilienblase und wissen, was daraus entstanden ist. Eine Rechnung und ein Vertrag zur Coaching-Dienstleistung bekommst Du nicht, denn das brauchen nur Menschen, die nicht im Vertrauen sind.
Grüne Flaggen: Preisvergleich, Hingabe und Klarheit über Finanzen
PREISE LASSEN SICH AUSRECHNEN UND VERGLEICHEN: Dein Wert als Mensch ist unbezahlbar. Für Produkte und Dienstleistungen gibt es Techniken, um Preisspannen und den Wert zu bestimmen.
Hier mal ein erster Ansatz: Schau Dir die Preise für ein Einzelcoaching bei erfahrenen Coaches an, die bereits seit über 25 Jahren coachen und durch ihr Alter nicht nur die Theorie hinter den Coaching-Übungen kennen, sondern auch Lebens- und Berufserfahrung mitbringen.
Einzelcoachings von professionellen Coaches mit zwei Jahrzehnten Coaching-Erfahrung kosten zwischen 250 € und 300 € für 90 Minuten. Die Honorarhöhe hängt dabei zum Beispiel ab von Qualifikation, Berufserfahrung, Spezialisierungs-Grad, Arbeitsfeld (Privat oder Business-Coaching). Beim Deutschen Coaching Verband e.V. findest Du dazu mehr Informationen. (Quelle: https://coachingverband.org/honorar-empfehlung-des-dcvs/)
Unternehmensberater*innen, die Dir beim Aufbau eines Business mit fachlichem Know-How und Expertise weiterhelfen, kosten zwischen 100€ und 280€ pro Stunde. (Quelle: https://www.freelance-market.de/c/BERATER).
Dies entspricht meinen Projekterfahrungen der Tagessätze aus der Unternehmensberatung.
Wenn Du den Mehrwert in einem Angebot nicht siehst, dann hat das nichts damit zu tun, dass Du es Dir nicht wert bist und Du Dir das nicht gönnst, sondern dass das Produkt des Coaches keinen Wert für Dich hat.
Das heißt nicht, dass das Produkt des Coaches nicht wertvoll ist. Am Ende des Tages entscheidet aber Angebot und Nachfrage über den Preis und den Wert der Produkte.
Zum Thema Armut: Wenn Du nicht aus der Armut rauskommst, ist das kein Zeichen von Mangel an „innerer Arbeit“, sondern das liegt an einer komplexen Kombination aus persönlichen und systemischen Gegebenheiten.
Deine Auseinandersetzung mit dem Thema Finanzkenntnisse, Steuern und Umgang mit Geld, Konsumausgaben und Schulden spielen auch eine Rolle.
DEIN COMMITMENT HÄNGT VON DEINEM HANDELN AB: Abgesehen davon, dass kein professioneller Coach über Dein Commitment urteilen würde, hängt Deine Bereitschaft und Hingabe zu Deinen Träumen nicht davon ab, wie viel Geld Du in Dich investierst.
Das klingt wieder nach der nächsten Zauberformel: Wenn Du bereit bist zu investieren, zeigst Du genug Commitment, Hingabe und Ernsthaftigkeit für Deine Ziel.
Es würde Dich als Coachee nicht überzeugen, ein Coaching-Paket zu buchen, wenn der Coach Dir erzählt, dass der Spaß erst mit und nach dem Coaching anfängt und sich Dein Commitment über mehrere Wochen, Monate und auch Jahre durch konsistente und kontinuierliche Umsetzung zeigt.
Dein Commitment hängt auch nicht davon ab, ob Du bereit bist Deinen Job oder Deine Beziehung zu beenden. Dein Commitment zeigt sich nicht, indem Du alle Zelte abbrichst, sondern, dass Du Dich in welcher Form auch immer mit Deinen Zielen regelmäßig auseinandersetzt und kontinuierliche Schritte in die richtige Richtung gehst.
KLARHEIT ÜBER DEINE FINANZEN UND RECHTE: Wenn Du wirklich etwas willst und spürst, dass ein Coaching Dich weiterbringt, den nächsten Schritt in Deinem Leben zu gehen und da aber nicht die nötigen finanziellen Mittel dazu hast, dann gewinne Klarheit, Ordnung und Struktur über Deine Finanzen.
Das kann in Form eines Finanzplans über die nächsten 12 Monate, eine Beschäftigung mit dem Thema Steuer oder einem Überblick über Deine Einnahmen und Ausgaben sein. Die Zahlen auf Deinem Konto beißen nicht und es braucht Ehrlichkeit sich selbst gegenüber, ob Du lieber Geld ausgibst für Konsumausgaben oder eine Investition in sich selbst, um Dir einen großen Traum zu erfüllen.
Außerdem bekommst Du vom Coach eine rechtskonforme Rechnung sowie einen Dienstvertrag gemäß § 611 BGB. Für Dienstleistungen ist es in anderen Branchen und auch Beratungstätigkeiten üblich, dass Du nach Leistungserbringung bezahlst oder eine Anzahlung leistest und im Laufe der Leistungserbringung anhand der vereinbarten Meilensteine den offenen Zahlungsbetrag begleichst. Gemäß § 614 BGB ist diese Fälligkeit der Vergütung rechtlich definiert.
„We rise by lifting others” ist kein Freifahrtsschein
Ich hoffe der Artikel gibt Dir Ansatzpunkte für Deine Entscheidungsfindung, ob ein Angebot seinen Preis wert ist. Wie anfangs erwähnt: Es geht hier nicht um eine Checkliste oder ein Prüfungskatalog, in dem alle Kriterien erfüllt werden sollen, sondern um eine Orientierungshilfe, auf welche Punkte Du im Gesamtpaket achten kannst, bevor Du Energie und Geld in ein Coaching Angebot steckst.
Alle Punkte basieren auf meiner subjektiven Wahrnehmung und entsprechen auch nicht der Wahrheit. Deshalb bin ich offen für den konstruktiven Austausch und Deine Sichtweise aus der eigenen Erfahrung als Kund*in oder Coach.
Meine Absicht mit dem Artikel ist, den Raum aufzumachen zwischen „Alles wird gehypt, was gut funktioniert“ und „Alles wird tot geschwiegen, was nicht gut funktioniert“.
Es geht nicht darum hinter allem einen Fehler zu sehen und skeptisch zu sein – jede*r gibt sein*ihr bestes. Wenn wir uns eine Welt wünschen, in der alle profitieren und „We“ statt „Me“ gelten soll, sollten wir auch offen füreinander sein und Lösungen für alle entwickeln und nicht auf Kosten von anderen zu leben: Davon haben wir schon genug in der Welt.
Aussagen wie „Women supporting women“ und „We rise by lifiting others“ sind kein Freifahrtschein, um Frauen leise zu halten, die Bedenken oder Kritik äußern. Genauso wenig ist es kein Grund, auf rechtswidrige Geschäftspraktiken nicht aufmerksam zu machen, Konflikte nicht anzusprechen, sondern in Kontakt zu treten.
Danke an all die Coaches für ihre ehrliche und aufrichtige Arbeit und alle, die sich ein nachhaltiges Coaching Business aufbauen wollen. Ich danke allen Menschen, die mir ihre eigenen Erfahrungen und Sichtweisen als Basis für diesen Artikel anvertraut haben.
Zusammenfassende Empfehlungen
Mach Dir Dein eigenes Bild, indem Du offen bist für verschiedene Sichtweisen zu einem Thema, verschiedene Angebote vergleichst und nach links und rechts schaust. Du darfst und solltest Fragen stellen können und musst Dich dafür nicht schlecht fühlen. Ganz im Gegenteil.
Tausche Dich mit anderen außerhalb Deiner Bubble aus und bleibe offen Neues zu lernen und das Thema aus einer anderen Perspektive zu sehen.
Nimm Dir Zeit für Deine Entscheidung, lass Dich nicht unter Druck setzen und bleibe ehrlich mit Dir selbst.
Alexandra Schneller ist die Gründerin von OH SELF. Dort kuratiert sie Workshops zu den Themen Beziehung, Karriere, Körper und Spiritualität. Als Unternehmensberaterin und Kundalini Yogalehrerin ist sie Expertin, wenn es um Abkürzungen für den Unternehmensaufbau und die Manifestation von kreativen Lösungen geht.
Teil 1 und 2 dieser Serie findest du als Beitrag Unseriöse Angebote im Coaching und wie Du Dich vor Manipulation schützen kannst und Das unsichtbare Pyramidensystem der Coaching Programme.