Die 3 Doshas im Ayurveda: Welcher Dosha Typ bin ich?- Dein Dosha Test
Auf der Suche nach unserer ganz eigenen und individuellen gesunden Lebensweise ist der Ayurveda eine hilfreiche Orientierung inmitten einer Vielzahl an Ernährungs- und Lifestyle-Trends.
Der Ayurveda beschreibt „das Wissen vom Leben“ mit einem universellen Therapieansatz, der auf zeitlosen und allgemeingültigen Naturgesetzen beruht und daher nie an Aktualität verliert.
Vata, Pitta oder Kapha? Lerne dein Dosha zu bestimmen und mach unseren einfachen Dosha Online Test.
Ayurveda-Expertinnen Sabrina Kast & Anna-Teresa Reiter erzählen dir hier mehr zu den drei Doshas im Ayurveda.
Welche Typen gibt es im Ayurveda?
VATA (LUFT/ÄTHER) = Prinzip = Bewegung
leicht, trocken, rau, kalt, beweglich und schnell
PITTA (FEUER/WASSER) = Prinzip = Umwandlung
ölig, heiß, durchdringend, flüssig, sauer und scharf
KAPHA (WASSER/ERDE) = Prinzip = Stabilität
schwer, kalt, süß, ölig, stabil, schleimig und weich
Der Ursprung der Doshas
Auf dem indischen Subkontinent gibt es drei Jahreszeiten, deren Prinzip sich auf alle Bereiche des Lebens ausdehnen lässt.
Die Vormonsunzeit mit Hitze, die alles austrocknet.
Monsun mit starken Regengüssen und hoher Luftfeuchtigkeit, die alles feucht, schlammig, schimmlig und schleimig werden lässt, die Landschaft aber auch nährt.
Herbst und Winter, die kühle und trockene Zeit in der Winde vorwiegen.
Die selben Vorgänge finden im menschlichen Mikrokosmos statt. Die drei Zustände werden beschrieben als Pitta (heiß und entzündlich), Kapha (überschüssig feucht und schleimig), Vata (Trockenheit und Unruhe).
Welcher Dosha-Typ bin ich im Ayurveda? Bestimme dein Dosha im Online Test
Die Konstitutionstypen im Ayurveda
Die fünf großen Elemente verbinden sich zu den drei Grundenergien oder Funktionsprinzipien, die in verschiedener Zusammensetzung omnipräsent sind.
Diese Doshas oder Gemütsverfassungen steuern alle psychobiologischen Funktionen in unserem Körper.
Vata, Pitta und Kapha sind in jeder Zelle unseres Körpers zugegen.
Sind sie bei uns im individuellen Gleichgewicht, sind wir gesund.
Wenn das Gleichgewicht zwischen ihnen gestört ist, verursacht dies Krankheit.
Die Doshas sind für eine unheimlich große Zahl von individuellen Unterschieden und Präferenzen verantwortlich und beeinflussen alles das wir tun.
Angefangen bei der Nahrung, die wir bevorzugen und wie wir diese verstoffwechseln können, bis hin zu der Art wie wir mit Menschen in Beziehung treten.
Sie regulieren unsere psychischen und biologischen Prozesse, sowie die Neuproduktion, Erhaltung und Zerstörung von Körpergewebe und Ausscheidung von Abfallstoffen. Außerdem steuern sie unsere Emotionen.
Im Gleichgewicht, können wir positive Eigenschaften wie Verstehen, Mitgefühl und Liebe empfinden.
Wenn sie beispielsweise durch (äußere) Faktoren wie Stress, ungeeignete Ernährung oder unzuträgliche Umwelteinflüsse im Ungleichgewicht sind, dann können Emotionen wie Wut, Gier und Angst entstehen.
Pinzipiell sollten Emotionen jedoch nicht in „gut“ und „schlecht“ unterteilt werden, sondern daran gemessen, ob sie uns überfordern oder in unserer persönlichen Balance verweilend lassen.
Der Konstitutionstyp kann von erfahrenen Ayurveda-ÄrztInnen per Pulsdiagnose, aber auch über spezifische Körpermerkmale, wie Körpergröße und Aufbau des Skeletts, die Zusammensetzung der Haarstruktur, die Größe der Augen, ihre Farbe, und vielem mehr erkannt werden.
Aber auch psychische und mentale Qualitäten lassen auf die Grundkonstitution schließen.
Die ayurvedische Therapie bezieht sich sowohl auf die körperliche als auch psychische Ebene und erkennt die Wechselwirkungen zwischen Individuum und Umwelt, weshalb das Wohnumfeld, das soziale Leben und die Kräfte der äußeren Natur wie Tages-, Jahresrhythmen und kosmische Einflüsse mit einbezogen werden.
In einem der ältesten ayurvedischen Texte, der Charaka Samhita wird der Mensch und das Universum in einer Abhängigkeit zueinander gesehen.
Was immer sich im Universum befindet, das ist auch im Menschen und umgekehrt - der Mensch und das Individuum sind kosmisch. Im Mittelpunkt dieser Natur- und Kosmosprinzipien stehen die drei Doshas Vata, Pitta und Kapha.
Dosha Definition: 3 Doshas im Ayurveda mit Vata, Pitta, Kapha bestimmen
Bei der Umsetzung dieser Prinzipien helfen uns die Doshas, die sich aus den 5 Elementen zusammensetzen.
Vata setzt sich aus den Elementen Äther und Luft zusammen und ist für die Abbauprozesse in unserem Körper verantwortlich.
(Mehr zu Vata kannst du hier nachlesen.)
Pitta ist das Dosha von Feuer und Erde, es bestimmt den Stoffwechsel.
(Mehr zu Pitta findest du hier.)
Der dritte Protagonist ist das Kapha-Dosha, das aus Erde und Wasser besteht und den Anabolismus dominiert.
Vata ist der „König unter den Doshas“ und steuert entsprechend die Funktionen von Pitta und Kapha.
Die Doshas sind elementare Regulationsprinzipien, sie bestimmen die geistige und körperliche Natur jedes Menschen - die Konstitution bzw. das Prakrti.
Die Doshas sind ab dem Moment der Zeugung festgelegt, daher auch für das jeweilige Talent, den Körperbau, das Temperament, die Interessen und Vorlieben verantwortlich.
Sie sind aber auch flexibel und ändern sich aufgrund von äußeren Einflüssen.
Doshas im und aus dem Gleichgewicht
Die drei Doshas Vata, Pitta und Kapha sind individuell ausgeprägt und wenn sich jedes von ihnen im Gleichgewicht befindet, dann befinden auch wir uns in einem gesunden Zustand.
Gerät der angeborene Prakrti-Zustand in eine Schieflage, dann wird er erst im strengen Sinne zu einem Dosha, also einer Störung des natürlichen Zustands. Diese Abweichung führt zu Unwohlsein und ist bei anhaltender und zunehmender Störung auch für psychische und körperliche Krankheiten verantwortlich.
Den Doshas lassen sich nicht nur Funktionen und Elemente, sondern auch Eigenschaften, gunas zuordnen. Diese Gunas beschreiben sowohl die physische, äußere Erscheinung als auch die energetische Beschaffenheit.
Geraten die Doshas aus dem Gleichgewicht, vermehren sie sich oder sammeln sie sich an einem bestimmten Ort im Körper an und verstärken somit auch die entsprechenden Gunas.
In der klassischen Anwendung des Dosha-Konzepts werden die Abweichungen beobachtet, die durch Vermehrungen hervorgerufen werden. Dabei sind Gunas ein hilfreiches System um Störungen der Doshas zu erkennen und zuzuordnen.
Es gilt das Ungleichgewicht der Doshas vor dem Hintergrund der Konstitution zu erkennen und dann ihre Balance wieder herzustellen.
Die Konstitution gibt dabei Aufschluss über die Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten und die Reaktionsweise darauf. Außerdem hilft es dabei die erfolgsversprechendste Therapie zu entwickeln, die unsere Balance durch individuelle Routinen, Lebens- und Ernährungsweisen wiederherstellt.
Die Sāmkhya- & Vaiśesika-Philosophie
Der Ayurveda bezieht sich neben kosmischen Prinzipien auch auf zwei Philosophien der indischen Tradition, die sich mit dem Weg der Erkenntnis befassen.
Die Sāmkhya-Philosophie unterteilt die Welt in Materie und Seele, die von drei Wesenseigenschaften bestimmt werden:
Sattva, der Klarheit und dem Bewusstsein
Rajas, der Bewegung und Leidenschaft
Tamas, der Dunkel- und Trägheit.
Die Vaiśesika-Philosophie betont die Verschiedenheiten von Substanzen und materiellen Objekten anhand der 5 Elemente Äther, Wind, Wasser, Feuer und Erde und ist somit die Grundlage des allopathischen Verständnisses des Ayurveda, der besagt, dass Gleiches zur Verstärkung des Gleichen führt.
Fettige Nahrung führt zur Vermehrung von Fett und die äußere Zufuhr von Hitze zu noch mehr innerer Hitze, dementsprechend verspricht die entgegengesetzte Energie eine Verbesserung der Störung.
Prakriti & Vikriti
Die meisten Menschen sind Mischtypen. Wichtig ist es jedoch dabei zu wissen, dass wir alle drei Doshas, zu jeweils unterschiedlichen Anteilen, in uns tragen.
Ziel ist, dass man seine eigene Grundkonstitution erkennt und so lebt, dass Körper, Geist und Seele im Gleichgewicht sind. So kann das gesamte Potential einer Persönlichkeit entfaltet werden kann. Ist die Grundkonstitution in ihrem Gleichgewicht gestört, spricht man im Ayurveda von einer Dosha-Störung.
Es geht jedoch allerdings auch nicht darum den Hauptfokus auf das eine oder andere Dosha zu legen.
Viel wichtiger ist es, bestimmte Grundprinzipien zu leben, wie das Leben mit den Rhythmen der Natur, das Essen von naturbelassenen Lebensmitteln und das Hören auf die Signale des eigenen Körpers.
Wenn es im Ayurveda heißt, man solle zur Erhaltung der Gesundheit die drei Doshas ausgleichen, bedeutet das nicht, sie sollen auf gleiches Niveau gebracht werden. Es sei erforderlich, sie in jenes Verhältnis zu bringen, welches die drei Kräfte bereits zur Zeit ihrer Geburt hatten.
Dieser Zustand wird als Prakriti bezeichnet und lässt sich mit „Konstitution“ übersetzen. Im Gegensatz zum Vikriti, welches den aktuellen Zustand anzeigt, welcher durch Lebensstil, Wahl der Nahrungsmittel, emotionalen Zuständen, aber auch beispielsweise klimatischen Bedingungen geprägt werden kann.
Zusätzlich zur Anamnese der Doshas geben uns die Pulsdiagnose und relativ konstante Körpermerkmale wie Körperbau, Form und Größe von Zähnen, Augen, Lippen, Händen, Haut- und Gewebebeschaffenheit Aufschluss über die Konstitution, die angeborene Natur des Menschen.
Mischformen: Mono-, Bi- und Tri-Dosha-Typen
Neben den drei Grundkonstitutionen gibt es auch noch Mischtypen wie Vata-Pitta, Vata-Kapha, Pitta-Kapha und Vata-Pitta-Kapha Konstitutionen.
Der Ayurveda unterscheidet 10 verschiedene Konstitutionstypen in Mono-, Bi- und Tri-Dosha-Typen. Mono-Dosha-Typen werden nur von einem Dosha bestimmt.
Bi-Dosha Varianten sind am gängigsten, dazu zählen Vata-Pitta, Vata-Kapha, Pitta-Vata, Pitta-Kapha, Kapha-Vata und Kapha-Pitta.
Vata-Pitta und Pitta-Vata sind allerdings nicht dasselbe, falls du dich schon gewundert hast, denn das erste Dosha beschreibt bei den Bi-Dosha-Typen immer das ausgeprägtere Dosha.
Tri-Dosha-Typen sind am seltensten, sie gelten als ausgeglichener als die Mono- und Bi-Doshas, da sie alle energetischen Prinzipien in sich vereinen. Dennoch können jedoch auch sie eine Störung in allen drei Doshas entwickeln.
Diese 10 Konstitutionstypen sind eine Schablone, die dabei helfen soll Menschen mit ähnlichen Anlagen zu kategorisieren, dennoch wissen wir im Ayurveda, dass das Gleiche nicht Dasselbe ist und wir dennoch in unserer Einzigartigkeit gesehen und behandelt werden müssen.