Ayurvedische Aromatherapie für jedes Dosha

Palo Santo, Salbei, Weihrauch, ätherische Öle und Co. erleben derzeit ein großes Revival und jede Nase unter uns kennt eine Vielzahl von Düften und Aromen, von der sie getriggert wird.

Über unsere Nase erhalten wir Zugang zu alten Erinnerungen und Gefühlen - sie hat damit neben unseren anderen Sinnen einen weitreichenden Einfluss auf unsere Psyche.

Das liegt daran, dass unser Geruchssinn im engen Austausch mit unseren Empfindungen steht. Sowohl olfaktorische als auch emotionale Reize werden auf neuronaler Ebene im limbischen System verarbeitet und lösen dort unbewusste Reaktionen aus.

Zum Vergleich werden optische und akustische Reize über den Thalamus unseres Gehirns geleitet, dort geprüft und gefiltert werden. 

Ayurvedische Aromatherapie für Pitta, Vata und Kapha: Sabrina Kast ist Ayurveda-Therapeutin in Berlin. Mehr zu ihr findest du hier.

Neben der Wirkung auf unser limbisches System haben ätherische Öle nach dem der Einnahme oder Inhalation auch einen direkten Einfluss auf unsere Organe und haben neben beruhigenden, anregenden, spasmolytischen (entkrampfenden), sedativen, harntreibenden, abführenden, blutstillenden, appetit fördernden Eigenschaften noch viele andere Effekte.

Ayurvedische Therapeuten nutzen sie um die Vitalität, das Prana zu schützen, die Verdauung und den Stoffwechsel, das Agni zu regulieren und das Immunsystem, Ojas zu stärken.
— Sabrina Kast

Die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die olfaktorische Wahrnehmung   und aromakologische Wirkung sind im Vergleich zu den aromatherapeutischen Erkenntnissen der alten Kulturen Chinas und Indiens noch sehr jung.

Einige der ältesten dokumentierten Wurzeln der Aromatherapie kommen aus der ayurvedischen Medizin.

Die Heilsamkeit der Düfte war der ayurvedischen Aromatherapie also schon früh vollkommen klar.

Ayurvedische Therapeuten nutzen sie um die Vitalität, das Prana zu schützen, die Verdauung und den Stoffwechsel, das Agni zu regulieren und das Immunsystem, Ojas zu stärken.

Die feinstoffliche Energie, die sich auch in  ätherischen Ölen befindet, wird im Ayurveda als Manas bezeichnet, das Sinneseindrücke wahrnimmt, direkt darauf reagiert oder ins zentrale Nervensystem weiterleitet.

Die Behandlungen im Ayurveda sind daher reich an Aromen und Düften, alle medizinischen Öle haben einen hohen gehalt an ätherischen Ölen und pflanzlichen Inhaltsstoffen.

So wird in der Gesichtsmassage beispielsweise eines der hochwertigsten Öle, das Kumkumadi Tailam verwendet, das hauptsächlich aus Safran gewonnen wird. 

VIELZAHL AN ANWENDUNGSBEREICHEN

Blumige, würzige, Zitrus und erdige Aromen: Welche geichen Kapha, Vata und Pitta aus?

Die Anwendung von ätherischen Ölen findet meist im verdünnten Gebrauch statt.

Einerseits lernen wir dadurch den Wert des Öls zu schätzen, das nur mithilfe intensiver Produktionsverfahren hergestellt werden kann: für 1 Liter Rosenöl werden bspw. 5 Tonnen Rosenblüten benötigt, 1 Liter Melissenöl wird aus 4-8 Tonnen der ölarmen Melissenblätter hergestellt. 

Andererseits ist die Wirkung ätherischer Öle durch ihren reinen und intensiven Gehalt an Inhaltsstoffen sehr effektiv und lässt sich daher besser in geringer Dosierung anwenden.

Vorsicht auch bei der Kombination mit Ölen, deren Wirkung sich potenziert und damit eine ungewollte Überreaktion verursachz.

Mit etwas Übung lassen sich aber auch synergetische Öl-Mischungen zusammenstellen, die erst in der Kombination ihr volles Potential entfalten und die Wirkung der individuellen Öle ausgleicht.

Manche materielle Partikel werden aufgrund ihrer verdunstenden Qualitäten vom Körper sehr schnell aufgenommen.

Andere Substanzen erreichen uns, wenn sie verbrannt werden. Ätherische Öle können aber auch über die Haut aufgenommen werden und bereits nach einer Stunde im Blut nachgewiesen werden, von wo aus sie auch die Blut-Hirn-Schranke überwinden und wieder ins zentrale Nervensystem gelangen.

RAUMSPRAY

Mische etwa vier Tropfen des ätherischen Öls deiner Wahl mit 100ml Wasser in einer Sprühflasche. Je nach Intensität kannst du das Verhältnis anpassen. 

RAUMDUFT

Über einer Kerze oder auf der Heizung kann ein kleines Wasserschälchen mit einem Tropfen ätherischem Öl sowohl die Luftfeuchtigkeit als auch deine Stimmung verbessern.

RÄUCHERN

Das Verbrennen von Holz, Kräutern oder Räucherstäbchen ist in vielen Kulturen ein gängiges Ritual zur Meditation. Dabei werden die ätherischen Öle durch die Hitze sofort freigesetzt, je nach Gehalt der ätherischen Öle kann das Räucherwerk intensiver oder subtiler riechen.

Im Ayurveda wird der Geruchssinn dem Erde-Element zugeordnet - eines der Elemente von Pitta und Kapha. Werden nun ätherische Öle verbrannt, dann wirken diese sowohl belebend als auch austrocknend, was Kapha-Symptome wie Verschleimungen reguliert. 

AROMABAD

Über die große Oberfläche des heißen Wassers kann das ätherische Öl wunderbar verdampfen und seine Wirkung entfalten. Die Kombination aus Duft und warmem Wasser ist ein schnelles Gegenmittel bei Stresssymptomen, Muskelverspannungen und Erkältungserscheinungen und können somit gut bei Vata-Kapha und Pitta-Kapha Indikationen helfen. 

DAMPFBAD

Düfte, Aromen und ätherische Öle für Vata-Dosha

Gezielte Dampfbäder können mit den entsprechenden ätherischen Ölen zur Verfeinerung der Gesichtsporen, Befreiung der Nebenhöhlen oder Linderung von Entzündungen beitragen.

Sitzbäder sind als “Yoni Steaming” mittlerweile auch wieder in der gegenwärtigen “Beauty Routine” angekommen. YONI STEAMING Produkte gibt es von JoniJoni Care (-10% mit Rabattcode “MATCHA10”).

AROMATHERAPEUTISCHE MASSAGE

Bei der aromatherapeutischen Massage handelt es sich um eine weitverbreitete ayurvedische Technik. Während der Massage (dazu zählt auch die Selbstmassage) werden die ätherischen Öle sowohl eingeatmet als auch über die Haut aufgenommen.

Diese durchdringen das Gewebe und finden von dort ihren Weg in den Blutkreislauf, der die Inhaltsstoffe zu den Organen transportiert.

Da ätherische Öle in unterschiedlicher Qualität und Geschwindigkeit von der Haut aufgenommen werden, solltest du auf die direkte Dusche nach der Massage verzichten, um einen maximalen Effekt zu erzielen. 

Wie bereits gesagt, sind die “essential oils” sehr intensiv und sollten zur Massage mit anderen Träger-Ölen verdünnt werden. Voraussetzung dafür ist das konstitutionell passende Basisöl - etwa Sesam-, Kokos- oder Mandelöl. Ein Tropfen des ätherischen Öls genügt für 15 ml bis 20 ml des Basisöls. 

DIE RICHTIGE AUSWAHL

Düfte, Aromen und ätherische Öle für Pitta-Konstitutionen

Beginne bei der Auswahl deiner Duftöle mit einem einzelnen Aroma, das deinem dominanten Dosha entspricht und entscheide dann spontan nach der Riechprobe, ob dieser Duft zu deiner Stimmung passt. 

Blumendüfte: Ausgleich von Vata und Pitta

Würzige Düfte: Ausgleich von Vata und Kapha

Zitrusdüfte: Ausgleich von Kapha und Vata

Erdige Düfte: Ausgleich von Vata und Pitta

VATA

  • süße-säuerlich, warme und beruhigende Düfte

  • Lavendel, Sandelholz, Zimt, Zitrone, Melisse, Rose, Vanille, Kamille, Patchouli, Basilikum, Kampfer, Geranie, Nelke

Für Menschen mit einer Vata-Konstitution oder einem Vata-Dosha (Ungleichgewicht) werden süße und würzige Düfte empfohlen, die sowohl beruhigend, befeuchtend und erwärmend sind.

PITTA

  • süße, würzige und kühlende Düfte

  • Rose, Lavendel, Sandelholz, Iris, Jasmin, Pfefferminze, Melisse, Vanille

Pitta-Konstitutionen oder Doshas werden mithilfe kühlender, süßer Öle wie Rose, Pfefferminze oder Sandelholz ausgeglichen.

KAPHA

  • stimulierende, scharfe und durchdringende Düfte

  • Eukalyptus, Salbei, Myrrhe, Weihrauch, Orange, Pfefferminze, Melisse, Rose, Vanille, Zimt, Wacholder, Nelke, Zeder

Trockene, warme und stimulierende Öle haben für Kapha die perfekten Eigenschaften, denn sie durchdringen die Trägheit von Kapha und sorgen somit für mehr Klarheit und Energie.

Düfte, Aromen und ätherische Öle für Kapha-Dosha

Eukalyptus (KAPHA)

  • anregend und erfrischend

  • antibakteriell, entzündungshemmend

  • Reinigung der Atemwege

Jasmin (PITTA)

  • kühlend, beruhigend

  •  sattvische, stimmungsaufhellend

Kampfer (VATA, KAPHA)

  • kräftigend, klärend, erfrischend

  • anregend, nervenstärkend

  •  Wärmung und Entspannung der Muskulatur

Lavendel (VATA, PITTA, KAPHA)

  • beruhigend, entspannend und belebend

  •  bei Nervosität, Kopfschmerzen, Schlafproblemen 

Melisse (VATA, PITTA, KAPHA)

  • harmonisierend, belebend 

  • bei Stress, Schlafstörungen, depressiven Gedanken

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Nelke (VATA)

  • konzentrationsfördernd, anregend, erwärmend, entspannend, entkrampfend

  • bei Müdigkeit, Schwäche und geistiger Arbeit 

Orange (KAPHA)

  • erfrischend und gleichzeitig erwärmend

  •  sattvisch: belebend und reinigend

Pfefferminze (KAPHA, PITTA)

  • kühlend, erfrischend, stimulierend, belebend

  • bei Konzentrationsschwäche 

Rose (VATA, PITTA, KAPHA)

  •  kühlenden und wärmend zugleich, beruhigend

  • Öffnung des Herzens, harmonisierend

Sandelholz (VATA, PITTA)  

  • schlaffördernd, zentrierend, erdend, tröstend

  • stresslindernd, nervenstärkend

Thymian (VATA, KAPHA)

  • reinigend, stärkend, konzentrationsfördernd

  • antiviral, entzündungshemmend

  • beruhigend, ermutigend

Vanille (VATA, PITTA, KAPHA)

  • stimmungshebend, wärmend, aphrodisierend 

  • appetitzügelnd, ausgleichend

Vetiver (VATA, PITTA)

  • beruhigend, erdend, zentrierend

  • stimmungshebend, aphrodisierend

  • zur Stärkung der Nerven und des Selbstvertrauens

Zeder (VATA, KAPHA)

  • angstlösend, beruhigend

  • schützend, stärkend, belebend

Zimt (VATA, KAPHA) 

  • beruhigend, erwärmend 

  • ausgleichend, seelisch stabilisierend

Sabrina Kast

Sabrina Kast ist Ayurveda-Therapeutin und Masseurin

https://www.rasayana-massagen.com/
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