Janine Schenkl, tela wãve: Schmuck für moderne Meerjungfrauen & Muschelliebhaber*innen
Nach einem Thailandurlaub begann die ehemalige Moderedaketurin Janine Schenkl Schmuck aus Perlen und Muscheln zu fertigen. Nach mehreren Anfragen von Freunden rief sie ihr Label tela wãve (@telawave) ins Leben und produziert unter dem Namen seither Schmuck “for modern mermaids, shell addicts & pearl junkies.” Wir reden darüber wie sie ihren Tagtraum zum Beruf gemacht hat und was für eine Rolle das Thema Spiritualität in ihrem Leben spielt.
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Ihr perfekter Morgen
Einen guten Tag beginne ich auf jeden Fall mit Sonnenschein. Die Morgensonne scheint mir direkt ins Schlafzimmer – wenn sie scheint, scheint sie mir direkt ins Gesicht, das ist immer ein guter Start. Ich stehe relativ spät auf, um 8 herum – ich arbeite gerne bis spät in die Nacht hinein, das länger Schlafen gönne ich mir gerne. Wenn es ein sehr guter Start sein soll, gehört eine Runde Laufen oder Yoga dazu. Ich liebe es auch, beim Rückweg etwas vom Bäcker zu holen – Gemütlichkeit ist mir sehr wichtig. Im Optimalfall beginne ich um 10 zu arbeiten – aber so klappt es nicht immer.
Vom Tagtraum zum Traumjob: die Gründung von Tela wave
Es war nie mein Plan, ein Schmucklabel zu gründen – es ist einfach passiert. Ursprünglich habe ich jahrelang im Modejournalismus gearbeitet - das habe ich zwar auch sehr gerne gemacht, aber nach fast sechs Jahren war dieser Traum vorbei, es war einfach Zeit für Neues. Zuerst habe ich mich im Onlinebereich ausprobiert und für Boutiquen hier in München gearbeitet, aber auch das war nur zur Überbrückung. Trotzdem war diese Zeit nicht umsonst: ich konnte mich in Photoshop und Design weiterentwickeln, was für meine heutige Arbeit sehr wichtig ist. Aber auf Dauer konnte ich nicht ohne Kreativität arbeiten. Mein Freund wollte eine lange Reise nach Thailand machen, und dachte nur: ich habe mir noch nie eine lange Pause gegönnt, für mich ist es direkt von der Schule in die Uni in den Job gegangen. Ich wusste: ich muss das jetzt einfach machen. Ich habe gekündigt, und wir sind drei Monate auf Reisen gegangen. Das war der Knackpunkt – da hat sich mein Mindset geändert. Ich habe losgelassen und mir gedacht: Es wird Alles gut. Es wird alles kommen. Ich habe an meine Fähigkeiten geglaubt, es war ein tolles Gefühl. Ich dachte: mir steht jetzt ALLES offen. Wir sind zurückgekommen und ich wusste: du brauchst nicht viel. Ich hatte drei Bikinis, eine Short und war extrem happy – diese materiellen Dinge braucht man zum Glücklichsein nicht. Den Rest des Jahres habe ich mich kreativ extrem weiterentwickelt: von Malen bis Töpfern, ich habe alles gemacht. Man traut es sich nicht zu sagen, weil man arbeitslos war: aber es war eine der schönsten Zeiten meines Lebens. Nebenbei bin ich auf Schmuck gekommen. Ich hatte Muscheln aus Thailand mit, daraus habe ich Ketten gemacht. Erst für mich, dann auch für den Freundeskreis. Als ich als freie Journalistin eine Flaute hatte, habe ich die Gelegenheit genutzt: bevor ich jetzt Trübsal blase, versuche ich das mit dem Schmuck. So ist tela wãve entstanden: Name, Logo, Instagram, und los gings. Ich habe einfach angefangen, der Rest war Learning by Doing.
Der entscheidende Schritt: Von Inspiration zu Projekt
Man braucht viel Vertrauen, Zuversicht und Durchhaltevermögen. Vor Thailand war ich ein sehr zweifelnder Mensch: deswegen war es für mich so ein Knackpunkt. Meine erste Idee, ein Workshop-Studio, hat nicht geklappt – trotzdem habe ich das mit dem Schmuck durchgezogen. Gleichzeitig ist es wichtig, strukturiert an Pläne heranzugehen und einen Businessplan zu schreiben. Natürlich hatte ich ständig Zweifel: ob ich es richtig mache, ob es der richtige Weg ist. Auch, weil ich kein strategischer Typ bin, sondern alles aus dem Bauchgefühl heraus mache. Aber ich hatte Freunde, die darauf bestanden haben und immer wieder gesagt haben: MACH DAS JETZT. Die haben mich extrem bestärkt. Am Anfang war Alles ein extremer Learning by Doing Prozess. Als ich dann Instagram gestartet habe, war die Resonanz bombenmäßig. Es war auch viel Glück dabei. Du siehst zwar immer andere, die an dir vorbeiziehen, obwohl sie zeitgleich mit dir gestartet sind. Aber ich sage mir immer: Du bist genau richtig da, wo du gerade bist. Mittlerweile läuft es echt gut, das freut mich sehr. Ich mache alles „made to order“, also erst auf Bestellung. Ich muss nie Überproduktion durch Sale ausgleichen, ich kann immer selbst entscheiden. Ich kaufe nie in großen Mengen und kann darauf reagieren, was gut ankommt und was nicht. Das einzige Problem: ich kann nichts vorplanen. Ob ich an einem Wochenende 2 oder 20 Bestellungen bekomme, kann ich nicht wissen.
Schmuck, Spiritualität und Gesundheit
Ich liebe Symbolhaftigkeit. In meinem Schmuck stecken oft astrologische Themen, ich finde es schön, diese kleine Leidenschaft mit Edelsteinen zu verbinden. Ich habe für jedes Sternzeichen ein Armband: da arbeite ich gerne mit Ausgleichssteinen, für jedes Sternzeichen gibt es mehrere davon. Es ist ein nettes Geschenk, weil es was Persönliches ist – auch, wenn man nicht so an die Kraft der Steine glaubt.
Hin und wieder meditiere ich, das hat mir in unguten Phasen bisher sehr weitergeholfen. Ab und zu Yoga und Bewegung sind immer gut – aber mein wichtigster Energietanker ist die Sonne, ich bin ein extremes Sonnenkind. Wenn ich 20 Minuten in der Sonne liege, bin ich wieder voll aufgeladen. Vor dem Einschlafen mache ich eine kleine Dankesübung: das erdet mich immer, auch wenn es ein stressiger Tag war.
Spirituelle Bücher hatten für mich immer schon eine große Bedeutung. Ich habe zwei Herzen: Eines ist rational und skeptisch, das andere glaubt daran, dass alles verbunden ist. Das wichtigste Buch war „Gespräche mit Gott“ von Neale Donald Walsch, momentan lese ich „A Return to Love“ von Marianne Williamson. Diese Bücher liest man jedes Mal mit einem anderen Blick, das gibt mir viel Kraft. Das Spirituelle haben mir meine Eltern mitgegeben, es war immer schon Thema für mich.
Der kreative Prozess
Die Ideen kommen immer anders. Manchmal sehe ich Material und denke nur: ich MUSS daraus etwas machen, auf dem Weg komme ich dann irgendwie zum Ziel. Oder ich finde eine Farbkombination, die mich inspiriert. Ich lasse Ideen oft liegen, entwickle sie später weiter, ändere etwas. Es ist immer ein fließender, längerer Prozess. Ich habe eine Hand voll fixe Designs, arbeite aber auch mit saisonalen Sachen: Im Frühling viel mit Blumen, etc. Zu meinem Arbeitsprozess gehören auch Fotos, vor allem für Instagram, meinen Hauptabsatzkanal. Jetzt habe ich endlich einen eigenen Onlineshop, aber auch jetzt hört die Arbeit nie auf: man kann immer etwas verbessern, es wird nie langweilig. In den nächsten Jahren möchte ich größer werden: ein eigener Arbeitsbereich und externe Hilfe sind wichtige Ziele für mich. Es soll auch gerne über den Schmuck hinausgehen. Ich komme aus dem Fashionbereich – Ideen sind genug da!
Q&A mit Janine Schenkl:
Tools & Rituale, die dir verhelfen zurück in deine Mitte zu finden? Meditation, Atmen, Dankbarkeits-Rituale, Manifestation, Bewegung
Liebste Art, dich fit zu halten: Je nach Befinden und Mood: mal sanft mit Yoga oder Pilates, mal brauche ich es richtig zu schwitzen durch Joggen oder HIIT Training
Dein Go-To Rezept? Fenchel-Orangen Salat – Fenchel in feine Scheiben geschnitten, Orangen-Filets, angeröstete Pinienkerne, Basilikum, etwas Zitrone, Salz und Olivenöl. LOVE IT! Ich dachte immer Fenchel schmeckt mir nicht, bis ich es vor etwa 2 Jahren noch mal probiert habe. Seither bin ich addicted
Das Erste, dass du heute Morgen gemacht hast: Leider aufs Handy geschaut.
Wie entschleunigst du nach einem stressigen Arbeitstag? Im Park oder an der Isar noch ein paar letzte Sonnenstrahlen aufsaugen und durch Quality Time und leckeres Essen mit Freund, Freunde und Familie
Idealer Sonntag: Unbedingt raus – am liebsten mit dem Radl an die Isar oder zum See. Ab Nachmittag trifft sich dann die ganze Familie bei meinen Eltern – machen wir fast jeden Sonntag und ich liebe liebe liebe es! Meine Mutter ist die wahrscheinlich beste Köchin der Welt. Da ich die einzige Vegetarierin in der Familie bin, bekomme ich immer eine „Extra-Wurscht“, also ein eigenes Gericht, auf das dann alle anderen neidisch sind – hehehe. Und das größte Highlight jeden Sonntag: spielen und Zeit verbringen mit meinem 1 ½ jährigen Neffen!
Um Stress abzubauen…: Katzen streicheln! Ich bin mit Katzen aufgewachsen und nichts bringt mich so schnell runter wie ein Katzen-Schnurren. Leider habe ich keine eigenen. Oft müssen dann die zwei Katzen meiner Eltern her halten und sonst binge ich durch Cat-Content auf Instagram. Hunde sind übrigens auch cool.
Maßnahmen, die du ergreifst, wenn du merkst du wirst krank: Zink-Tabletten, Ingwer-Kurkuma Shots, Cayenne-Tropfen
Self Care bedeutet für mich: Auf meine Bedürfnisse zu achten – und vor allem nett, sanft, fürsorglich und verständnisvoll mit mir selbst zu sein
Meditation: Calm-App, Meditationen von den Podcasts wie A Mindfull Mess und Happy, Holy & Confident
Momentan lese ich: Why I’m no longer talking to white people about race von Reni Eddo-Lodge und Die Rückkehr zur Liebe von Marianne Williamson
Superfood deiner Wahl: Jegliche Art von Nüssen, Avocado, Beeren
Momentaner Ohrwurm: „Have you been good to yourself“ von Johnnie Frierson – das niederländische Streetwear Label Patta hatte während des Lockdowns ein mit dem Song hinterlegtes, ganz lustiges Insta-TV Video („Team Patta at home“) gepostet – seitdem bekomme ich es nicht mehr aus dem Kopf
Lieblingsort weltweit: Mein Happy Place ist der Strand, mit Sonnenschein und Blick aufs glitzernde Meer – das kann in bella Italia genauso wie in Thailand sein. Aber mein Lieblingsort auf der Welt wird immer der sein, wo auch meine Familie ist
Bei was bist du extravagant? Mit meinen Nagellack-Designs und Bikini-Sammlung
Wer oder was inspiriert dich momentan? Ich lasse mich von so ziemlich allem inspirieren – von den coolen Frauen in meinem Umfeld, fremden Menschen auf der Straße, von Kunst, Filmen. Aber besonders inspiriert mich die Natur und andere Länder - ich reise gerne und komme meist mit vielen neuen Ideen zurück. Dieses Jahr ist alles ein wenig anders – Reisen, das Erkunden neuer Orte, Strand und Meer fallen erst mal flach. Daher dient derzeit die Natur vor der Haustüre als Inspirationsquelle und das sieht man auch an einigen aktuellen Schmuckstücken wie bei der Linie MEADOW, bei der ich mit verschiedenen Blumenperlen gearbeitet habe, die an wilde Blumenwiesen erinnern
Lieblings-Insta Accounts: Rianne.meijer (wie lustig ist sie bitte?!), dariadaria (lieb und bewundere sie vor allem für ihre Authentizität), pearly_interiors (für die daily dose Interior Inspo), mie_juel, lucy williams (lieb beide nicht nur für ihren Style, sondern vor allem für ihre positive vibes), musetti_animaletti (für die daily dose cat & dog content), deltavenus (ihre Kunst berührt mich), viancasoleil (für die daily dose allerschönster Strandfotos) , teget (Ana Kras) (für mich eine der schönsten und coolsten Frauen des Universums), theoriginalcopy (mein Beauty Blog des Vertrauens)
Meine Hautpflege besteht aus: Mizellenwasser von Bioderma, Gesichtsöl und Hyaluron-Shake von Annemarie Börlind, BHA-Exfoliant von Paulas Choice, Vitamin C Tonic von Pixi, 50er Sonnenschutz ! (da bin ich leider etwas spät drauf gekommen)
Die wichtigste Lektion, die ich zum Thema Hautpflege gelernt habe ist: Öle machen keine fettige Haut und Sonnenschutz ist wichtig
Schönstes Kompliment, dass du je bekommen hast: Ich bekomme immer mal wieder wahnsinnig liebe DMs oder Mails, in denen Kundinnen mir sagen, wie happy sie mit den Schmuckstücken sind – allein dass sie sich die Mühe machen mir das zu schreiben, berührt mich jedes Mal sehr.
Etwas, was du gerne noch in dein Leben integrieren würdest, momentan aber noch nicht tust: Einen Feierabend