Die Jahreskarten im Tarot für 2021: die Mäßigkeit und der Hierophant. Melinda Cange erklärt euch im Podcast mehr dazu.

Melinda Cange ist Soulful Marketing Coach und Online Business Mentorin. Desweiteren gibt sie spirituelle Kurse und ist als Mademoiselle Tarot bekannt. Sie gibt u.a. online Tarotkurse, in denen sie dir lernt, die Karten auf moderne und seriöse Art zu lesen.

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Das ganze Podcast-Transkript könnt ihr hier nachlesen.

Melindas Morgenroutine

Melinda Cange auch bekannt als Mademoiselle Tarot

Morgens sitze ich auf der Yogamatte, um anzukommen. Ich mache verschiedene Atemübungen, zum Beispiel die Sonne-Mondatmung: man hält bestimmte Mudras und atmet abwechselnd durch die verschiedenen Nasenlöcher ein- und aus.

Es ist sehr spannend den Energiefluss im Körper zu beobachten - auf welcher Seite atme ich besser? Auf der männlichen oder weiblichen Seite?

Dann kommen Meditationen und Mantren an die Reihe. Im Moment chante ich mit Lakshmi, einer Shakti Energie – das halte ich jetzt 40 Tage.Dabei arbeite ich mit meiner Mala. Die ganze Routine ist ziemlich komplex, sie dauert mindestens eine halbe Stunde, aber momentan haben wir ja die Zeit.

Tarot: ein Begleiter von Kindesbeinen an

Das Tarot war schon lange vor dem Job in meinem Leben. Meine Mama legt Tarotkarten – ich kenne das, seit ich ein Kind bin. Als ich 8 Jahre alt war, habe ich sie heimlich von meiner Mama aus dem Regal stibitzt und damit gespielt. Wenn meine Mama zurückkam, habe ich versucht, sie in der gleichen Reihenfolge zurückzulegen – Tarot war mein kleines Geheimnis. So bin ich in die Welt der Karten gekommen.

Spiritualität ist etwas sehr Persönliches – in der frühen Jugend wird man von allen Seiten verurteilt. Je nachdem, in welchen Kreisen man groß wird. Tarot, meine persönliche Spiritualität, ist sehr behaftet – ich habe lange nur mit dem engsten Kreis darüber gesprochen.

Tarot blieb für mich lange etwas sehr Privates – aber es hat mich nie verlassen. Nach dem Abi bin ich nach Paris, habe visuelle Kommunikation und international Business studiert. Ich war in New York, habe international gearbeitet – ich war in High Performance Firmen, hauptsächlich im Kosmetikbereich, und in Agenturen. Mein Berufsfeld umschloss Alles, was mit Medien, Luxus und High Quality zu tun hat. Natürlich ist der Druck in diesem Bereich sehr hoch – du musst liefern. Es war eine spannende Zeit, ich konnte extrem viel lernen. Aber irgendwann war mir klar: diese Karriere, diese Leben, das ich hier aufbaue, entspricht nicht meinen Werten. Ich bin in eine Sinnkrise verfallen.

Kleine & Große Arkana im Tarot ergeben insgesamt 78 Karten

Es war mit 28 eine typische Quaterlife-Crisis: abgeschlossenes Studium, erste Berufserfahrungen – aber all das war gar nicht wirklich Ich! Ich habe mich gefragt: Welchem Fremdbild renne ich nach? Welchem Ideal versuche ich hier, gerecht zu werden?

Vom Marketing zum Tarot: ein Weg zurück zur Spiritualität

Dann kam der Bruch. Ich habe eine Auszeit gebraucht – es hatte sicherlich mit meinem Saturn Return zu tun. Mir war klar: ich will diesen Weg nicht weiterverfolgen. Zumindest nicht in dieser Form. So gern ich Marketing auch mochte – ich konnte nicht meine Lebenszeit in einen Job investieren, von dem ich frustriert und spät nach Hause komme. Aber – was war die Alternative? Ich hatte jahrelang in diese Richtung investiert – soll ich jetzt alles hinschmeißen? Mit meinem guten Lebenslauf hätte ich auch in anderen Ecken einen Job gefunden – aber ich dachte: mir fehlt die Spiritualität. Mir fehlt der Kontakt zum Göttlichen, zum Ganzen, die Sinnhaftigkeit.

Mit Tarot konnte ich schnell Geld verdienen. So habe ich in dieser Übergangszeit mein Hobby zum Beruf gemacht: es ist erstaunlich gut angelaufen. Ich wollte die Klischees von Anfang an nicht bedienen: Liebesreadings und die Frage nach dem Herzensmann sollten nicht mein Fokus sein.

Aber wer Tarot zum Beruf macht, muss auch diese Sparte immer wieder bedienen. Tarot hat leider eine Schattenseite: es gibt Leute, die große Hoffnungen haben, alles glauben und viel Geld investieren. Tarot kann abhängig machen, wenn man falsche Hoffnungen nährt. Deswegen bin ich eher ein Fan von Tarot-Coaching. Und dann dachte ich mir: Warum bringe ich den Leuten Tarot nicht einfach bei, anstatt nur Beratungen zu machen? Es geht schließlich nicht darum, die Zukunft zu prophezeien – es geht darum, die Karten als Spiegel der Seele zu benutzen. Für Reflexionsarbeit, Journaling, um das Unterbewusstsein aufzudecken. Es ist ein starkes, intuitives Werkzeug: die Bildsprache triggert extrem viel, das sonst nicht sichtbar werden könnte.

Tarot im Alltag

Der Hierophant - auch hohe Priester - im Tarot

Ich benutze Tarot sehr vielfältig. Im Moment sind viele Planeten im Wasserman (tropisch) bzw Steinbock (siderisch) Bei mir ist emotional viel los: ich verstehe rational nicht, warum ich manchmal eine Herzchakraaktivierung habe oder wieso ich extrem emotional reagiere.

Da hilft mir Tarot: ich komme in meine Mitte, lege mir ein paar Karten, stelle mir Fragen und bitte, dass mir gezeigt wird, worüber ich reflektieren kann. Mir wird klar, was ich verstehen soll, wie es weitergeht.

Es gibt Phasen, in denen ich Tarot täglich nutze – und Phasen, in welchen ich mir gar keine Karten lege. Beruflich habe ich es natürlich ständig in Anwendung: durch meinen monatlichen Tarotworkshop sind die Karten also mindestens einmal im Monat in Anwendung.

Ich zücke dann das Deck, das sich intuitiv richtig anfühlt. Jedes Deck hat eine eigene Sprache: Künstler interpretieren es verschieden, obwohl die Archetypen dieselben sind. Der Klassiker ist das „Rider Waite“- Deck: darauf basieren die meisten. Das „Mucha“-Tarot finde ich total schön, oder das „Light Seer“-Deck. Es ist themenabhängig: energetische Themen und Alltagsbezogenes brauchen verschiedene Decks.

(Mehr zu Tarotdecks in diesem Artikel: 19 beliebte Orakel- und Tarotkarten)

Die Jahreskarte

Die Mäßigkeit - auch Alchemie genannt - im Tarot

Die Jahreskarte ist aus der Numerologie ableitbar. Tarot ist ein System, das aus Kategorien besteht: es gibt Trumpfkarten (22 Stück), die 4 Elemente (jeweils 10 Stück) und die Hofkarten (insgesamt 16). Für die Jahreskarte braucht man die Trumpfkarten. Wenn wir die Jahreskarte für 2021 berechnen wollen, rechnen wir die Quersumme aus: das wäre in diesem Fall 2+0+2+1= 5.

Wir überlegen, welche Karten ebenfalls die Quersumme 5 ergeben – ich suche den gemeinsamen Nenner. Es kann mehrere Karten geben, die die Jahresenergie spiegeln – das Zusammenspiel von diesen ist dann quasi die Message für das Jahr. Bei 2021 kommen 2 Karten infrage: erstens die Nummer 5, der Hierophant, und zweitens die Nummer 14, die Mäßigkeit, da hier die Quersumme ebenfalls 5 ergibt.

Der Hierophant

Der Hierophant ist der hohe Priester. Das ist eine spirituelle, religiöse Karte. Das Wort religiös ist immer negativ behaftet – wir sind nicht religiös, nur spirituell.

Der Hierophant steht für gewisse Regeln. In der New-Age-Spiritualität steht er für die Herausforderungen – und dafür, dass wir unsere eigenen Gurus sind. Wir suchen uns cherry-picking-mäßig selbst aus, was wir für gut erachten. Aber wer tiefer gehen will, sollte auch die alten Philosophien und Strukturen erarbeiten.

Der Hierophant ist der spirituelle Lehrer, der diese heiligen Schriften näherbringen soll. Diese Rolle können traditionelle Figuren, zum Beispiel die Kirche, der Guru oder der Yogalehrer einnehmen. Diese Figur soll dir diese Inhalte so nahebringen, wie du sie heute, auf deiner jetzigen Bewusstseinsstufe aufnehmen kannst. Die Schattenseite der Karte sind Dogmen: wenn die Interpretationen zu altmodisch und rigide sind und die moderne Zeit nicht einbezogen wird, wird die Metaebene nicht beachtet.

Der Hierophant ist nicht das Göttliche selbst – er ist nur der Vermittler. Es geht auch um das Hinterfragen von Glaubensmustern: man sollte sich seiner alten, traditionellen Glaubensmuster bewusst werden und auf die Suche nach neuen Antworten, neuen Lehrern gehen – und auch willig sein, sich belehren zu lassen.

Der Hierophant als Jahreskarte symbolisiert das gesellschaftliche Suchen nach spirituellen Lehrern und Lehren, das es momentan vermehrt gibt. In der Pandemie haben viele in die Spiritualität gefunden – es ist ein logischer Schritt für viele Menschen, die Sinnfragen haben und Antworten suchen.

Themen vom Hierophanten:

Spiritualität & Religion
Vermittler des Göttlichen
Schattenseite: Dogmen

Die Mäßigkeit

Persönliche Jahreskarte im Tarot berechnen

Wir sehen einen Engel, der zwei Kelche in der Hand hat. Ein Fuß steht im Wasser, der andere an Land. Er steht für das Göttliche, genauso wie der Hierophant. Allerdings haben die beiden verschiedene Rollen: der eine vermittelt, der andere channelt.

Die Mäßigkeit steht für das Abwägen: für hin und her, für und wider, Konsens finden, Geduld haben – vor allem auch mit sich selbst. Momentan ist das Konzept der „neuen Erde“ extrem präsent – jeder hat die Möglichkeit, sich sein drittes Auge zu öffnen und mit dem Göttlichen in Kontakt zu treten.

Die beiden Karten in Kombination stehen für die Vermittlung des Göttlichen. Der Hierophant spricht veraltete Glaubenssätze und Traditionen an, während die Mäßigkeit den Konsens sucht. Das Vermischen von alt und neu.

Die Mäßigkeit ist eine sehr starke Karte für inneren Frieden: sie wird auch Alchemie genannt. Das bedeutet du bist mit deinem Gefühl in Kontakt. Man sagt ja: Emotion ist Gefühl in Bewegung, Energy in Motion. Der Engel mit den beiden Kelchen steht für die Gefühlswelt. Der Fuß im Wasser steht inmitten der fließenden Emotionen, der Psyche. Hier wird viel hochkommen: man wird Halt in Traditionen oder spirituellen Lehren brauchen. Daher ist der zweite Fuß am Land verwurzelt.

Persönliche Jahreskarte

““er an das Gesetz der Anziehung glaubt, weiß, dass Zukunftsprognosen keinen Sinn machen: du musst am Jetzt arbeiten, weil du dich im Jetzt neu ausrichten und deine Zukunft neu gestalten kannst.”

Die persönliche Jahreskarte ergibt sich so: Geburtstag + Monat + aktuelles Jahr werden addiert. Die Quersumme ist die Nummer der gesuchten Karte – wobei aber wieder auch alle anderen Karten infrage kommen, deren Quersumme die gleiche Zahl hat. Das ist das plurale Jahreskartensystem – ich arbeite damit, weil es wesentlich mehr Tiefe in der Deutung gibt.

Melindas Angebot

Ich biete auch spezielle Coachings, in denen ich Tarot lesen beibringe. Viele suchen mich auf, weil sie die Komplexität von Tarot nicht kennen. Sie haben ein Problem und möchten eine Lösung, eine Antwort haben. Aber in 30, 60 Minuten passiert keine Transformation – in dieser kurzen Zeit kommen wir nur bis zu einer Problemanamnese.

Aber wer an das Gesetz der Anziehung glaubt, weiß, dass Zukunftsprognosen keinen Sinn machen: du musst am Jetzt arbeiten, weil du dich im Jetzt neu ausrichten und deine Zukunft neu gestalten kannst. Aber für die Auflösung ist viel mehr Zeit nötig.

Tarot war der Beginn meiner Selbständigkeit – aber heute ist es nur noch mein zweites Standbein. Ich unterstütze hauptberuflich New Earth Leaders dabei, ihr Business im Onlinemarketing nach vorne zu bringen. Das ist meine Mission: ich vermittle das Spirituelle nicht nur, sondern ich helfe den Leuten auch, sich spirituell zu vermarkten, damit ihre Stimme lauter werden kann.

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