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Pflanzen- und Samenöle: Verlangsamen PUFAs deinen Stoffwechsel?

In den letzten hundert Jahren hat sich etwas gravierend verändert und Übergewicht hat sich in der Zeit von einer Ausnahme zu einer Epidemie entwickelt. Warum haben wir spontan angefangen, so viele Kalorien als Fett zu speichern?

Laut einigen Ärzten & Wissenschaftlern könnte der übermäßige Verzehr von Pflanzenölen – Soja-, Sonnenblumen-, Mais- und Rapsöl – eine treibende Kraft hinter der steigenden Fettleibigkeitsrate sein.

Mit Pflanzen- und Samenöle sind Öle gemeint, von denen die meisten (aber nicht alle) aus Samen stammen und einen hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fetten, auch PUFAs (poly-unsaturated fats) genannt, enthalten.

Samenöle sind besonders reich an der Omega-6-Fettsäure Linolsäure. Einem Fett, das Menschen bis vor etwa 100 Jahren nicht in großen Mengen zu sich genommen haben.

Spulen wir 100 Jahre vor: Und Pflanzenöle finden sich heute ÜBERALL in unserer Nahrung.
Von Fertigessen, Chips, Keksen bis zu Diät Shakes, Proteinriegel, Pflanzenmilch oder Kaffeesahne und sogar Babynahrung.

Und eine Theorie zu Übergewicht ist mittlerweile das es nicht auf die Menge an Fett ankommt, sondern vielmehr die Art von Fett.

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Die Anzahl an Übergewichtigen hat die Anzahl an Unterernährten überholt. (Quelle: Telegraph – Obesity now greater risk to global health than hunger)

Sogenannte Seed Oil Disrespecter geben Pflanzenölen die Schuld an allem von Übergewicht, Herzkrankheiten, Acne, Cellulite, Sonnenbrand, Diabetes wie auch Krebs.

Wir wissen mittlerweile alle das hochverarbeitet Lebensmittel zu einer Gewichtszunahme führen. Allerdings ist sich noch niemand so richtig einig warum genau.

Interessanterweise haben viele hochverarbeitete Lebensmittel eines gemeinsam:

Sie werden in Pflanzenöl gekocht, von Pommes Frites bis Schnitzel und so ca. allem Restaurantessen. Das war vor 100 Jahren noch nicht so – unsere Vorfahren haben noch mit tierischen Fetten wie Schmalz, Rindertalg oder Butter gekocht.

Und wie so oft scheint die Antwort darin zu liegen, es wieder so wie Oma zu handhaben & to go back to the good old times.

Denn Forscher haben gezeigt, dass in Pflanzenöl gekochte Kartoffeln (Pommes und Chips) dicker machen als gebackene und pürierte Kartoffeln, die oft in Butter und Sahne getränkt werden.

Aber gehen wir ein paar Schritte zurück.

Was genau verursacht Übergewicht?

Aus dem Video: Dr. Michael Eades - 'A New Hypothesis of Obesity'

Kohlenhydrate, Fett, Kalorien, Bewegungsmangel, Genetik – ihnen allen wird die Schuld dafür in die Schuhe geschoben. Und ja klar, zu viel Essen und zu wenig Bewegung ist eine legitime Erklärung.

Es sagt aber nichts darüber aus warum unsere Körper heutzutage so viel mehr überschüssiges Fett zu speichern scheinen & die Adipositasraten gestiegen sind.

Übergewicht ist ein systemisches Problem, das nicht einfach mit etwas mehr Willenskraft, Kalorien reduzieren und mehr Sport treiben, behoben ist.

Wenn Gewichtsabnahme so einfach wären, würde laut einer neuen Lancet-Studie Fettleibigkeit mittlerweile nicht eine größere Bedrohung für die globale Gesundheit darstellen als Hunger.

Die Kitavans von Papua-Neuguinea ernähren sich beispielsweise zu 69 % von Kohlenhydraten & sind dennoch schlank und fit. (Photo von Staffan Lindeberg)

Mehr als jeder achte Mensch auf der Welt ist mittlerweile klinisch fettleibig. In den USA sprechen wir gar von einer Fettleibigkeitsrate von 42,4%. Die Zahl hat erstmals die Milliarde überschritten, während die Zahl der Menschen, die als untergewichtig gelten, auf unter 550 Millionen gesunken. Nichts von den beiden ist klarer weise gut, aber Fettleibigkeit stellt mittlerweile die häufigste Form der Mangelernährung dar.

Und der Anstieg an Übergewicht korreliert laut einiger Wissenschaftler & Ärzten stärker mit dem Anstieg an Pflanzenölkonsum als mit dem vermehrten Konsum bestimmter Makronährstoffen wie Kohlenhydrate & Fett, die gerne mal großteils verantwortlich gemacht werden.

Am anderen Ende des Spektrums ernährten sich die Inuit traditionell zu fast 100 % aus Robbenfleisch und Speck, wobei mehr als die Hälfte ihrer Kalorien aus Fett stammten.

Naturvölker & traditionelle Ernährung: Makronährstoffe wie Fett & Kohlenhydrate sind nicht das Problem

Die Kitavans von Papua-Neuguinea ernähren sich beispielsweise zu 69 % von Kohlenhydraten (hauptsächlich aus Süßkartoffeln) und sind dennoch schlank und fit.

Genau so wie in vielen asiatischen Ländern viel weißer Reis (raffinierte Kohlenhydrate) konsumiert wird und Übergewicht sich in Grenzen hält.

Die Massai Ostafrikas und die Suri ernähren sich zu großen Teilen von Blut und Milch und bleiben fit. (Quelle)

Am anderen Ende des Spektrums ernährten sich die Inuit traditionell zu fast 100 % aus Robbenfleisch und Speck, wobei mehr als die Hälfte ihrer Kalorien aus Fett stammten. Ebenso ernähren sich die Massai Ostafrikas und die Suri zu großen Teilen aus Blut und Milch und bleiben fit.

Und von Fettleibigkeitsepidemie war in keinen von diesen Völkern eine Rede.

Und was all diese Bevölkerungsgruppen gemein haben ist kein oder ein sehr geringer Anteil an verwendeten Pflanzenölen.

Der Verzehr von Linolsäure (das Hauptfett in vielen Pflanzenölen) war in vorindustriellen Kulturen sehr gering und betrug nur 0,3–2,0 % der Kalorien.

Heute jedoch haben viele dieser Kulturen begonnen, Pflanzenöle in großen Mengen zu konsumieren und damit einher ging auch ein massiver Anstieg der Fettleibigkeitsraten.

Es gibt keinen Stamm, keine Bevölkerung und keine Nation, die begonnen hat, Pflanzenöle zu konsumieren, ohne dass nicht auch die Fettleibigkeitsrate gestiegen ist.

Linolsäure in Tieren: Signal für Winterschlaf & Mästen (aka Stoffwechselverlangsamung)

Der selbe Bär im Sommer vs. vor seinem Winterschlaf – ein Bär hat im Sommer 8-12% Linolsäure in seinem Körperfett vs. im Herbst 25-26% (Quelle)

In den Frühlings- und Frühsommermonaten enthalten die meisten natürlichen Lebensmittel in der freien Wildbahn wenig Linolsäure.

Doch im Vorfeld des Winters, wird die Ernährung von Wildtieren mit einem höheren Gehalt an Samen & Nüssen angereichert, die einen höheren Linolsäuregehalt aufweisen.

Vor dem Winterschlaf fressen viele Tiere reichlich Nüsse und Samen.

Denn um überwintern zu können, müssen bestimmte Tiere (wie berühmterweise der Bär) ihren Warmblüter-Stoffwechsel herunterfahren und in einen Zustand der Erstarrung verfallen.

Eichhörchen, die zu wenig Linolsäure zu sich nahmen, hatten größere Schwierigkeiten im Winterschlaf zu verharren (Fotoquelle)

Im Zustand der Erstarrung sinken die Körperkerntemperatur und die Stoffwechselfunktion dieser Tiere. Der niedrigere Stoffwechsel führt dazu, dass sie weniger Kraftstoff zum täglichen Überleben benötigen, wodurch ihre Fettspeicher langsamer aufgebraucht werden und den ganzen Winter über reichen.

Für viele Tiere ist der saisonale Anstieg an linolsäure-haltigen Samen & Nüssen somit ein Signal für den Winterschlaf und zum Mästen.

Braunbären beispielsweise haben einen enormen Appetitanstieg und nehmen vor dem Winter 30 % ihres Körpergewichts zu, hauptsächlich in Form von Körperfett. Während des Winterschlafs wird das gesamte überschüssige Körperfett zur Energiegewinnung verbraucht und die Stoffwechselrate der Bären im Winterschlaf wird um 50–60 % reduziert, um so über den kargen Winter zu kommen.

In einer Studie in der Eichhörnchen mit einer Nahrung an gesättigten Fettsäuren (Kokosöl & Co.) versus einer Nahrung reich an PUFAs (Linolsäure) gefüttert wurden, gelang es den Eichhörnchen nicht, im Winterschlaf zu verharren.

Der Stoffwechsel der mit gesättigtem Fett gefütterten Tiere blieb hoch, sie gerieten nie in einen Zustand der Erstarrung und sie mussten aus dem Experiment genommen werden, weil sie zu schnell ihre gesamten Fettreserven verbrannten.

Bei den Eichhörnchen, die mit einer Diät mit hohem PUFA-Gehalt gefüttert wurden, sank der Stoffwechsel so sehr, dass sie in einen Zustand der Erstarrung gerieten und den Winterschlaf mit ihren Fettreserven überleben konnten.

Den gleichen Effekt zeigen Samen-/Pflanzenöle, die große Mengen an Linolsäure und anderen PUFAs enthalten, auch in unserer Ernährung. Zu diesen Ölen gehören Sonnenblumenöl, Rapsöl, Sojaöl und alle anderen Öle, die im Kühlschrank flüssig bleiben.

Säugetiere, die bei kaltem Wetter Winterschlaf halten, scheinen große Mengen an Linolsäure aus ihrer Nahrung zu nutzen, um Körperfett aufzubauen, den Energieverbrauch zu senken und Winterschlaf zu halten.

Und wenn du dir jetzt denkst: Was hat das mit mir zu tun? Reminder: Du bist auch nur ein Tier.

Übersetzt bedeutet das, das PUFAs deinem Körper signalisieren, dass es Zeit ist für Winterschlaf & somit auch deinen Stoffwechsel runterfahren, obwohl du eben kein Bär bist der sich auf den Winterschlaf vorbereitet.

Gesamtkalorienaufnahme ist in den letzten Jahrzehnten sogar gesunken

Während unser Gesamtkalorienaufnahme in den letzten Jahrunderten natürlich zugenommen hat, ist sie in den letzten Jahrzehnten tatsächlich gesunken. Amerikaner haben zwischen 2002 und 2006 noch mehr Kalorien gegessen als zwischen 2014 und 2018. Und trotzdem ist im selben Zeitraum die Fettleibigkeitsrate von 30,5% auf 42,2% auf gestiegen.

Während in den 1990er Jahren alle links und rechts begonnen Diät zu halten und weniger Kohlenhydrate und Fette zu essen, weil die ja angeblich schlecht waren und stattdessen auf “gesunde” Pflanzenöle, Margarine und Light-Produkte (oft mit Pflanzenölen versetzt) umgestiegen, ist die Anzahl an übergewichtigen Menschen trotz dieser Maßnahmen rapide gestiegen.

In der selben Zeit ist der Konsum von Pflanzenölen um ca. 30% gestiegen. 1990 hat auch McDonalds begonnen seine Pommes statt in Rinderfett (Talg) in Pflanzenölen zu kochen und spätestens seit dann folgten alle anderen Restaurants diesem Beispiel.

Samenöle scheinen uns die “Munchies” zu geben

Wir kennen das alle. Man nimmt etwas zu und nimmt sich dann felsenfest vor weniger zu essen & mehr Sport zu machen.

Reiss dich doch einfach zusammen. So schwer kann das doch nicht sein,” denken wir uns.

Gleichzeitig verstehen viele von uns bei Übergewichtigen nicht wie es so weit kommen konnte. Wir schieben es auf einen Mangel an Disziplin und Willenskraft.

Aber wieder einmal brauchen wir nicht weiter schauen als Samenöle, weshalb sich so auch verstehen lässt warum Übergewicht ein systemisches Problem ist.

Denn Pflanzen- und Samenöle befinden sich heutzutage in fast allem von Fertigprodukten bis Kosmetik. In Restaurants wird fast ausschließlich nur noch mit billigen Pflanzenölen gekocht.

Doch Samenöle enthalten viel Omega-6-Linolsäure, eine Vorstufe von Endocannabinoiden wie AEA und 2-AG. Diese Verbindungen scheinen den Appetit anzuregen, zur Gewichtszunahme beizutragen und Heißhungerattacken zu verursachen.

Endocannabinoide sind natürlich vorkommende Verbindungen in unserem Körper und spielen ähnlich wie die Wirkstoffe in Cannabis eine wichtige Rolle bei der Regulierung von Appetit- und Hungersignalen.

Das ist auch der Grund warum viele von uns nach dem Konsum von Cannabis die sogenannten “Munchies” bekommen.

Und genau das selbe läuft ab, wenn wir Pflanzenöle konsumieren.

Seinen Pflanzen- und Samenölkonsum zu reduzieren sollte also auch mit Heißhungerattacken helfen.

Die Geschichte von Pflanzenölen & wie sie Einzug in unsere Ernährung nahmen

Butteralternative mit Baumwollsamenöl: “Crisco has no taste, no color, no odor.”

Im späten 19. Jahrhundert erlebte die Baumwollproduktion dank einiger smarten Erfindungen einen Boom. Beim Baumwollanbau fielen jedoch unbrauchbare, giftige Abfälle aus Baumwollsamen an.

Obwohl aus diesen Samen Öl gewonnen werden konnte, war das unraffinierte Öl bei Einnahme sowohl für Menschen als auch für Tiere sofort giftig.

William Procter, Kerzenhersteller, schloss sich dann mit seinem Schwager und Seifenhersteller James Gamble zusammen, um die Kosten der Seifen- und Kerzenproduktion durch die Verwendung von Baumwollsamenöl in ihren Produkten zu senken.

Mit Hilfe neuer Technologien gelang es dem Duo schließlich, flüssiges Baumwollsamenöl in ein festes Fett umzuwandeln, das cremig und butterähnlich war.

Dieses butterartige Nebenprodukt der Baumwollindustrie kam in Amerika dann 1911 auf den Markt unter dem Namen Crisco und wurde ganz bald zu einem alltäglichen Lebensmittel, da es “keinen Geschmack, keine Farbe, keinen Geruch” hatte.

Tierische Fett waren zu dem Zeitpunkt ein relativ teurer Einsatzstoff und die Reinheit und Sauberkeit davon stand dank Upton Sinclaire, der die entsetzlichen Bedingungen der Fleischverarbeitungsindustrie im frühen 20. Jahrhundert aufdeckte, unter Beschuss.

Aus dem Video: Dr. Chris Knobbe - 'Diseases of Civilization: Are Seed Oil Excesses the Unifying Mechanism?'

Der Erfolg von Crisco öffnete die Schleusen für die weit verbreitete Produktion anderer billiger Öle wie Sojaöl, Maisöl, Distelöl und Sonnenblumenöl. Und während sich der Begriff Pflanzenöle zwar gesund anhörte, wurden viele dieser Öle aus Nutzpflanzen gewonnen.

Gleichzeitig gab es nur sehr wenige Vorschriften zu ihren gesundheitsbezogenen Angaben.

Clevere Marketingkampagnen bewarben pflanzliche Öle und Backfette als gesund und rein und boten den Verbrauchern kostenlose Kochbücher und Gratisproben an.

All das führte im Laufe des 20. Jahrhunderts zu einem raschen (und weltweiten) Anstieg der Pflanzenölproduktion. Allein in den Vereinigten Staaten stieg der Sojaölverbrauch zwischen 1909 und 1999 um mehr als das Tausendfache.

Bevor überhaupt Versuche an Menschen durchgeführt wurden, begannen führende Gesundheitsorganisationen, Pflanzenöle als mögliches Mittel zur Vorbeugung von Herzerkrankungen und zur Verringerung des Risikos von Herzinfarkten und Schlaganfällen zu empfehlen.

Nachdem er im Alter von 64 Jahren einen Herzinfarkt erlitten hatte, begann sogar Präsident Eisenhower auf Anweisung seiner Ärzte das Fett was er zu sich nahm durch Pflanzenöle zu ersetzen, was er mit der Öffentlichkeit teilte. Obwohl sich der Gesundheitszustand von Präsident Eisenhower weiter verschlechterte, sollten die Ernährungsempfehlungen seines Arztes dazu beitragen, die Art und Weise zu prägen, wie die Welt in den kommenden Jahrzehnten mit Herzkrankheiten und anderen chronischen Krankheiten umgeht.

Warum sind Pflanzen- und Samenöle so giftig?

Die Verarbeitung von Lebensmitteln ist nicht grundsätzlich schlecht oder gefährlich. Es kommt auf die Art der Verarbeitung und der Zusatz bestimmter Chemikalien und Konservierungsstoffe an.

Sie sind aus drei Gründen problematisch:

  1. Die Öle (d. h. mehrfach ungesättigte Fettsäuren – PUFAs) in Samen sind entzündungsfördernd und schädlich für die menschliche Biologie. Samenöle enthalten große Mengen Linolsäure, eine Art mehrfach ungesättigtes Omega-6-Fett.

  2. Pflanzenöle sind das Resultat eines industriellen Prozess, der hohe Hitze, chemische Lösungsmittel, Bleichen und Desodorieren erfordert. Ein hoch technisches Verfahren der Neuzeit, dass es für uns möglich macht Samenöle in Mengen zu uns zu nehmen, die äußerst unnatürlich & deutlich höher sind als unsere Vorfahren. Wir nehmen Pflanzen- und Samenöle mittlerweile in Mengen zu uns, die wir alleine durch den Verzehr von Samen nie zu uns nehmen könnten. Und wie wir wissen: Die Dosis macht das Gift.

  3. Industrielle Samenöle enthalten Fette, die auf molekularer Ebene oxidieren oder strukturell geschädigt sind. Das ist nicht ihr natürlicher Zustand, sondern entsteht durch die industrielle Verarbeitung, während der Lagerung oder wenn sie erhitzt und zum Kochen verwendet werden.

    Tatsächlich ist Oxidation ein entscheidender Faktor, der die biologischen Wirkungen von Samenölen deutlich schädlicher macht als andere Fettquellen, die nicht so leicht oxidieren. Der Verzehr von industriell verarbeitetem Sonnenblumenöl unterscheidet sich stark vom Verzehr ganzer Sonnenblumenkerne.

Es hat einen Grund warum unsere Vorfahren früher mit Rindertalg, Schmalz, Butter oder Olivenöl gekocht haben. Bei einer Olive kann man das Öl leicht auspressen, bei einem Samen nicht – das geht nur mit modernen Technik.

In asiatischen Ländern wurde früher beispielsweise nur mit Kokos- oder Palmöl gekocht. Weil das alles Fette und Öle sind, die einen höheren Gehalt an gesättigten Fettsäuren haben als mehrfach ungesättigten Fettsäuren.

Wie Samenöle hergestellt werden

  1. Samen werden von Pflanzen wie Mais, Sojabohnen, Sonnenblumen, Raps usw. gesammelt.

  2. Die Samen werden auf extrem hohe Temperaturen erhitzt, was zu oxidativen Schäden führt und einige PUFAs in schädliche Transfette umwandelt.

  3. Die Samen werden dann mit einem chemischen Lösungsmittel wie Hexan extrahiert, was eine optimalere Ausbeute ermöglicht.

  4. Als nächstes durchlaufen die Samenöle den Prozess der Desodorierung bei hoher Hitze, was die instabilen PUFAs weiter schädigen und die Produktion von Transfetten noch einmal steigern kann.

  5. Schließlich werden manchmal chemische Konservierungsstoffe zugesetzt, um die Haltbarkeit der Öle zu verlängern, darunter die krebserregenden Verbindungen BHT und BHA.

Zu viel Omega 6-Säuren

Unser Körper benötigt eine Vielzahl verschiedener Arten von Fetten, um zu funktionieren. Aber zu viel von einer Fettart kann das Fettsäuregleichgewicht durcheinander bringen und zu gesundheitlichen Problemen führen.

Im Laufe der Menschheitsgeschichte betrug das Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fetten etwa 1:1. Heutzutage wird geschätzt, dass das Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 eher bei 15:1 liegt, was hauptsächlich auf Pflanzen- und Samenöle zurück zu führen ist.

(Ps. Die Lösung ist nicht mehr Omega-3 zu sich zu nehmen sondern seinen Omega-6-Konsum zu reduzieren. Im Gegenteil: Ich würde davon abraten ranziges Omega-3 Fischöl zu supplementieren.)

Obwohl unsere Vorfahren auch Lebensmittel wie Mais, Erdnüsse und Sonnenblumenkerne gegessen haben, war es in der Vergangenheit nicht möglich, so große Mengen an Linolsäure über die Nahrung aufzunehmen.

Im Jahr 2017 nahmen Menschen in Industrieländern 20% oder mehr ihrer Kalorien aus Samenölen mit hohem Linolsäuregehalt zu sich, was einen 20-fachen Anstieg des Samenölverbrauchs in den letzten 100–120 Jahren widerspiegelt.

Zu viele Samenöle in der Ernährung führen zu chronischen Entzündungen im Körper, was wiederum zu Gewichtszunahme, Diabetes, Autoimmunerkrankungen, Demenz & Krebs führt.

Wir sprechen von drei Arten von Fettsäuren:

  • Mehrfach ungesättigten Fettsäure (PUFA, poly-unsaturated fatty acids)

  • Einfach ungesättigten Fettsäure (MUFA, mono-unsaturated fatty acids)

  • Gesättigte Fettsäuren (SFA, saturated fatty acids)

Wie viel PUFA wären gesund?

  • In der Vergangenheit haben wir 1-2% PUFA konsumiert.

  • 2-4% PUFA wären noch im guten Bereich.

  • Wir konsumieren heutzutage aber zwischen 6-10% oder sogar noch mehr.(*)

The Hateful Eight: Sonnenblumenöl, Traubenkernöl, Sojaöl, Maisöl, Distelöl, Rapsöl, Reisöl, Baumwollsamenöl (Quelle: Seed Oil Rebellion)

Wo sind Pflanzen- und Samenöle überall drin?

Wenn du jetzt denkst: “Das betrifft mich nicht. Ich koche immer mit Olivenöl oder Butter.”

Das Problem ist, dass Pflanzenöle ÜBERALL sind:

  • Restaurants: In Restaurants wird fast nur noch ausschließlich mit billigen Pflanzenölen gekocht. (Siehe weiter was du in Restaurants essen kannst.)

  • Fertigprodukten (in allem von Babynahrung bis Keksen, Proteinriegeln, Diät-Shakes, Chips etc.)

  • Kosmetik (ja, auch Naturkosmetik)

Unter was für Namen wir Pflanzenöle finden:

  • PUFA (poly-unsaturated fatty acids) – Mehrfach ungesättigten Fettsäure

  • Pflanzenöl

  • Samenöle

  • Omega-6 Öle

  • Linolsäute

Gesunde Fette & Öl (The Simple Six) – Welche Öle & Fette solltest du konsumieren?

(in absteigender Reihenfolge)

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  1. Rindertalg: Das Fett aller Wiederkäuer ist reich an gesättigten Fettsäuren & fettlöslichen Vitaminen (D,E,K,A) sowie ein wichtiger Bestandteil von Nose-to-Tail-Essen.

  2. Butter: Im Idealfall würdest du Rohmilchbutter verwenden, Bio-Butter ist jedoch auch in Ordnung. Nur bloß keine Margarine oder sonstige Butterersätze.

  3. Ghee: Ghee ist geklärte Butter & wird im Ayurveda gerne verwendet.

  4. Kokosnussöl: Ein Öl reich an gesättigten Fettsäuren.

  5. Olivenöl: Es ist reich an einfach ungesättigten Fetten, die nicht wie PUFAs zum Oxidieren neigen. Wichtig hier auf qualitativ hochwertiges Olivenöl zu achten.

  6. Avocadoöl: Theoretisch ähnlich wie Olivenöl in seiner Zusammenstellung, aber hat erhebliche negative Umweltauswirkungen im Zusammenhang mit Landnutzung, Wasserverbrauch und Verlust der biologischen Vielfalt.

The Simple Six: Rindertalg, Butter, Ghee, Kokosnussöl, Olivenöl, Avocadoöl

Öle & Fette, die du auf jeden Fall vermeiden solltest (The Hateful Eight) – hoher PUFA-Gehalt

Es gibt acht Samenöle, die in modernen verarbeiteten Lebensmitteln allgegenwärtig sind und vor nur 120 Jahren von niemandem in nennenswerten Mengen konsumiert wurden.

Hier kann man sehr gut sehen, dass Butter & Koksnussöl mehr gesättigte Fettsäuren als PUFAs haben. (Quelle)
  1. Sojaöl: Kommt in vielen Mayos & Aiolis vor. Ist aufgrund des hohen Gehalts an PUFA, pflanzlichen Östrogenen & Pestiziden wahrscheinlich das schlechteste Samenöl.

  2. Rapsöl: Bekannt für seinen unauffälligen Geschmack, glatte Textur und seinen hohen Rauchpunkt, was es zu einer beliebten Wahl zum Braten und Sautieren macht.

  3. Maisöl: Hauptzutat in vielen Margarinen.

  4. Baumwollsamenöl: Ein Nebenprodukt der Baumwollindustrie, das in Margarine und Erdnussbutter zu finden ist.

  5. Sonnenblumenöl: Finden wir viel in Kosmetik- und Backprodukten.

  6. Distelöl: Farbloses & geschmackloses Öl, das viele als “hochwertiger” empfinden.

  7. Traubenkernöl: Ein Nebenprodukt von Wein. Wird gerne in Kosmetik verwendet und in der Küche ebenfalls als “hochwertiger” angepriesen.

  8. Reisöl: Wird in der asiatischen Küche öfters eingesetzt.

Was ich empfehlen würde ebenso aus deiner Ernährung zu streichen:

  • Chia-, Lein- und Flohsamen

  • Flachsöl

  • Fischöle (Supplements)

  • Erdnussöl

  • Hanföl

  • Walnussöl

Seed Oil Sensitivity Karte für Restaurants

Was du im Restaurant essen kannst

Zu aller erst sei gesagt: Ich bin ein Fan der 80/20-Regel. Du wirst wahrscheinlich nicht immer vermeiden können Pflanzenöl zu dir zu nehmen – und das ist auch in Ordnung.

Wir wollen uns mit all diesen Dingen nicht verrückt machen.

Gleichzeitig: Wenn du mehrmals die Woche auswärts in Restaurants isst, wäre doch zu empfehlen ab & an darauf zu achten pflanzenölfreie Speise zu dir zu nehmen.

Das könnten zum Beispiel folgende Speisen sein:

  • Austern

  • Gegrilltes Fleisch (kann trotzdem noch Pflanzenöle beinhalten)

  • Sushi/Sashimi (keine Saucen oder frittierten Toppings)

  • Gedämpfter Reis und Gemüse

  • Gebackenen Kartoffeln

  • Gekochte oder pochierte Eier

  • Frucht & Sorbet

Vermeide Frittiertes (außer es wird ausdrücklich gesagt, dass mit Rindertalg oder Entenschmalz frittiert wird) wie Pommes, Chicken Wings, Onion Rings, Calamari etc.

Du kannst dir folgende Seed Oil Sensitivity Karte für Restaurants übersetzen & ausdrucken, um sie Kellner:innen zu geben & nicht hin- und her diskutieren zu müssen.

In Amerika gibt es bereits die App Seed Oil Scout bei der man Restaurants findet, die Pflanzenölfrei kochen.

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Wie du Samenöl entgiften kannst

Vitamin E

Geduld: Auch wenn du ab heute nie wieder ein Pflanzen- oder Samenöl konsumierst, können sie nach dem Verzehr für bis zu 7 Jahren weiter in deinem Körperfett verbleiben.

Was du dagegen tun kannst?

  1. Lernen sie zu identifizieren. In Essen & Kosmetiker insbesondere. Das ist ein schwierigeres Unterfangen als man glauben möchte.

  2. Fleisch von Weidetieren essen (statt einer samenreichen Nahrung)

  3. Selbst kochen statt in Restaurants zu essen. Hauptsächlich mit Rindertalg, Butter und Ghee kochen.

  4. Fertigprodukte vermeiden stattdessen wieder mehr selbst Kochen

  5. Iss mehr gesättigte Fettsäuren. Durch den Verzehr von mehr gesättigten Fettsäuren aus Butter, Kokosnussöl, Talg, Fleisch, Milchprodukten usw. ersetzt der Körper die PUFAs durch stabilere gesättigte Fettsäuren, die nicht zu Müll im Körper werden.

  6. Mittels Saunas (bitte nackt oder in Baumwolle gehüllt, keine Polyesterbikinis) entgiften

Quellen & weiterführende Links zu Pflanzen- und Samenölen

The Big Fat Surprise: Why Butter, Meat and Cheese Belong in a Healthy Diet von Nina Teicholz*

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