Sarah Alles Klarträumer Podcast Transkript

Der perfekte Morgen 

Lange bin ich ohne Routine in den Tag gestartet, bin immer mit einem zu knapp gestellten, grellen Wecker aufgewacht. Ich bin gehetzt dem Tag hinterhergelaufen. Als ich begonnen habe mich dem luziden Träumen und Schlafhygiene zu beschäftigen, habe ich rausgefunden: es ist ein komplett anderer Morgen, wenn ich mir in der Früh zeitnehme. Ein Gamechanger: nicht mit dem Wecker aufstehen. Lieber Schlafhygiene: ungefähr um die gleiche Uhrzeit immer schlafen gehen und aufstehen. Ich bin meistens vor dem Wecker wach. Ich wache ohne den Wecker auf, so startet der Morgen viel besser. Dann blinsle ich auf die Uhr und checke, ob es eine reale Uhrzeit ist – denn wenn mein Wecker auf einmal 48:95 anzeigt, weiß ich, nein, das hier ist ein Traum, dann kann ich nochmal richtig wilde Abenteuer starten. 

Die Morgenroutine: ich schreibe meinen Traum auf. Denn wenn ich es nicht tue bevor ich ins Bad gehe, ist der Traum weg. Es ist krass, wie viel wir in ein paar Minuten vergessen können. In dem Moment, wo wir Sinneseindrücke wahrnehmen, das sind traumlöschende Faktoren: dann vergessen wir viel. 1. Traum irgendwie merken, auch wenns nur drei Stichpunkte sind. 2. Meine Badezimmertür ist eine magic door, an der man nur nach 100 Sprüngen vorbeikommt. Es müssen keine hohen Sprünge sein, hauptsache Schwung. Dann spüre ich 10 Sekunden nach und fühle mich ganz anders: ich bin einfach wach. 3.: drei Sachen, das steht auch in meinem Traumtagebuch drin: einen Menschen, den ich liebe, drei Dinge, für die ich dankbar bin, ein Powersatz für den Tag, ein Tagesmotto. Ich trinke auch total gerne morgens Matcha Tee. 


Ich hatte lange keinen luziden Traum, obwohl ich die Techniken kenne, wusste wie sie alle heißen. Träume aufschreiben: während ich aufschreibe, kommen neue Details, wie eine Perlenkette. Ich habe lange die Kraft des Traumtagebuchs unterschätzt. Das darf schnell gehen, 5 Minuten reichen und sie machen so einen krassen Unterschied. 

I: Was ist ein Klartraum / luzider Traum 

B: eines der schönsten Gefühle auf der Welt, die du haben kannst. Es ist ein Traum, in dem du weißt, dass du träumst. Es ist ein Moment, wo du denkst: Moment, irgendwas ist hier komisch. Das kann man trainieren. Dieses Mindset, kritisches Bewusstsein. Dann realisierst du: ja, krass, es ist ein Traum! Es kommt dir so real vor wie die Welt. Dieser Moment, wenn du es realisierst, dann wirst du klar, oder lucid (lat. Lux). Dann hast du ganz neue Möglichkeiten, deinen Traum für dich zu nutzen. In dem Moment ist der Präfrontale Cortex angesprungen, du kannst eine bessere Connection zu deinem Unterbewusstsein haben. Du kannst deine innersten Wünsche leben. Ich wollte immer schon mal den deutschen Filmpreis gewinnen – den hab ich darüber schon paarmal gewonnen. Was für ein Gefühl steckt hinter meinen Wünschen und Zielen? Beim deutschen Filmpreis hab ich gemerkt: ich brauch den garnicht. Das konnte ich in meinen luziden Träumen ausprobieren und vorerleben. Zb wenn Leute Angst haben vor Menschen zu sprechen, mit Spinnenphobien: du kannst quasi trainieren, ausprobieren. Wenn es zu viel wird, kannst du die Welt verändern. Es ist ein Wahnsinnssimulator. Die Möglichkeiten sind nur durch dich und dein Gehirn, also garnicht begrenzt. 

Nutzen: Alptraumbewältigung, reale Phobien. Wiederkehrende Alpträume können total cool sein, weil sie dir dabei helfen, schneller zum Klartraum zu kommen. Das nennt sich „individuelle Traumzeichen“ – du merkst irgendwann, dass sich die Traumzeichen, die Dinge von denen du träumst wiederholen. Das sind die Momente, in denen du mit Columbo-Mindset erkennen kannst: irgendwas ist hier komisch, das kann ein Traum sein. 

Die Manifestationskraft erhöht sich um ein Vielfaches, dadurch, dass es so real ist und dass du es dadurch mehr in dein Leben ziehst. Wichtig: du musst eine Absicht haben. Du musst dir einen Plan zurechtlegen: in meinem nächsten luziden Traum will ich xy erleben. Mein nächstes Ziel: ich möchte mein inneres Kind herbeiholen. Ich habe schon öfter in der Mediation mein inneres Kind getroffen. Ich merke, aber ich mache jetzt eine Übung. Ich will, dass mir mein inneres Kind so real erscheint und vor mir steht, wie jeder andere Mensch auch. 

Wenn du luzide bist, kannst du direkt mit deinem Traum kommunizieren und sagen: lieber Traum, ich möchte jetzt das Gefühl xy erleben. Du kannst Befehle senden, und der Traum zeigt dir was. 


Wie manifestiert sich ein Befehl / Wunsch im Traum? 

Es ist immer DEINE Vorstellung. Es ist von dem abhängig, was du erwartest – bei zwei Menschen können völlig verschiedene Vorstellungen entstehen, obwohl sie dasselbe sagen. 

Eine spannende Geschichte: ein Coaching-klient von mir wollte luzides Träumen lernen. Als er gesagt hat: Harley Davidson, JETZT! War da nur ein kleines, rostiges Moped. Als er am Strand war und gesagt hat: Surfen, JETZT! War da zwar ein Surfbrett, aber es gab keine Wellen. Wir sind draufgekommen, dass das deswegen ist, weil er immer so eine pessimistische Erwartung an das Leben hat: dass er immer weniger bekommt, als er gerne hätte. Als wir diese Erwartungen in Angriff genommen haben, haben sich auch die Träume verändert. 

Wer luzid werden will: 1. Traumtagebuch. Wichtiger als dass das detailliert ist und genau stimmt, ist die Regelmäßigkeit. Sich vornehmen: wirklich jeden Tag. Auch wenn ich mich an nichts erinnere: dann schreib garnichts. Oder wenn es ein unbestimmtes Gefühl ist, dann nichts. Oder mal ein Bild hinein. Oft hat es dann doch irgendwie was damit zu tun. In dem Moment, wo du jeden Tag was reinschreibst, malst, was auch immer, zeigst du deinem Unterbewusstsein: „Oh, meine Träume sind mir wichtig.“
2. Sich abends vor dem Schlafen noch bewusst damit verbinden, sich sagen: „Ich erinnere mich an meine Träume“. So einschlafen, es wie ein Mantra wiederholen. Dich vielleicht damit verbindest, wovon du träumen willst – das wirkt sich auch aus, wenn du nicht luzide wirst. 

Genug Schlaf ist wichtig: das meiste träumen wir am Ende der Nacht. Mit mehr Schlafstunden werden die Traumphasen mehr. Wenn man weniger schläft, konzentriert sich der Körper mehr auf die Tiefschlafphase, die körperlicheErholung. Wenn du jede Nacht so wenig schlafen würdest, hättest du insgesamt weniger Träume. 

In deinem luziden Traum kannst du den Placebo-Effekt für dich nutzen. Da haben die eine Studie gemacht mit luziden Träumern, die erkältet waren oder Leiden hatten und Sportler. In den luziden Träumen haben die Sportler ihre Sportart trainiert, sie haben unterschiedliche Aufgaben gekriegt und die haben festgestellt, dass verschiedene Hormone zur Heilung einfach dadurch, dass sie sich vorgestellt haben wie sie genesen, erhöht ausgeschüttet wurden. Spannend: ich wusste, dass das schon durch die pure Vorstellung geht, aber dass ich quasi in meinem Traum auch motorische Fähigkeiten trainieren kann, das ist voll abgefahren. 

Am Anfang beginnen luzide Träumer oft eher mit dem Fun, den sie erleben wollen. Ich bin fortgeschrittener, ich frage auch mal: ok, luzider Traum, bitte zeig mir mal meine dunkle Seite. Es war total spannend: auf einmal war ein Kind mit einem Maschinengewehr. Ich wusste, dass es ein Traum ist und es mir nichts tun kann – trotzdem war es gruselig, als es auf mich gezielt hat. Ich meinte: was ist denn mit dir, warum bist du denn so grimmig, du mit deinem Maschinengewehr? Dann sagte das Kind: ich finde es halt total gemein, wenn ich immer nur zukucken und nicht mitmachen kann. Daran konnte ich mich noch ziemlich klar erinnern am nächsten Tag. Ich bin mit dem Kind in eine Musicalvorstellung gegangen, sagte, schau, das ist doch alles schön, aber manchmal hat es trotzdem Leute abgeschossen – ich sagte: Gott, lass doch hier die Leute in meinem Traum leben, das war total spannend zu sehen, als ich es am nächsten Tag aufgeschrieben habe, habe ich gemerkt, dass ich jemand bin, der immer bei allem gerne mitmachen will, das war eine Zeit, das hast du immer wieder als Künstler oder Schauspieler, da gibt es vielleicht Phasen, wo du jetzt nicht von einem Job zum nächsten rennst. Existenzängste. Ich hatte das Gefühl: hey, ich darf in der Filmbranche nicht mehr mitmachen. Ich habe ein paar Meditationen gemacht, immer wieder das Kind mit dem Maschinengewehr besucht, gesagt: hey, gib das her, leg doch mal dein Maschinengewehr weg, lass dich mal umarmen, es war eine wichtige Erkenntnis. 

I: Kann jeder luzide träumen? Warum tun es mittlerweile noch nicht alle? 

Ich glaube, es ist total schwierig, an einer Sache lange festzuhalten, wenn du es nicht wirklich mal erfährst. Bei mir war es auch so: ich habe es lange so halb gemacht, hatte nie ein richtiges Erfolgserlebnis. Dann habe ich Daniel getroffen: wir haben viel darüber geredet, ich habe mich viel damit beschäftigt, und schließlich hatte ich meinen ersten luziden Traum: ich konnte zaubern, habe für alle meine Freunde Schokotörtchen hergezaubert. Meine Freunde im Traum fragten: wie machst du das? Ich sagte: das ist mein Traum, versteh es doch! Der Freund meinte: ach Quatsch, zauber lieber weiter Schokotörtchen. Dieses Erfolgserlebnis, ich wusste: DAS ist das Gefühl! Wenn du nur darüber lernst und vielleicht nicht so schnell das Erfolgserlebnis hast, denkst du vielleicht schnell: ach, die sind doch eh alle verrückt, das ist aufwändig, ich mach nicht mehr weiter. Deshalb: bleib dran, bis du es das erste mal erlebt hast.
Es ist auch einfach nicht bekannt. Die Leute wissen auch nicht, wie sehr es sich lohnt das wirklich zu erleben. 

Buddhistische Mönche sehen luzides Träumen als Vorbereitung auf den Tod 

Es kann jeder lernen, der träumt und bereit ist, sich auf die Suche zu begeben. 

I: Verschiedene Techniken wie 

Erstens: das kritische Bewusstsein trainieren, jeden Tag. Das ist wie eine Achtsamkeitsübung, wo du total im Hier und Jetzt bist. Das kritische Bewusstsein so trainieren, als wärst du Columbo, der einen Fall löst. Es ist nämlich so, dass unser Gehirn manchmal nicht ganz damit klarkommt, die Sachen ganz detailliert zu erschaffen. Das heißt: Uhren die auf einmal komische Uhrzeiten anzeigen. Das ist ein sogenannter Reality-Check: das beruht darauf, dass wir manchmal die Realität nicht so ganz darstellen können. Es sind gewisse Bereiche im Gehirn im Traum nicht so aktiv. Die werden erst dann aktiv, wenn du im Traum bewusst wirst. Das ist Trainingssache. Wenn du das kritische Bewusstsein tagsüber trainierst, meine Methode: immer wenn mich etwas emotional erregt, mache ich einen Reality-check. Immer, wenn ich sauer werde oder fröhlich, mache ich einen Reality-Check. Es gibt viele verschiedene: sie beruhen alle darauf, dass Details nicht so richtig funktionieren. Du kannst zum Beispiel probieren, einen Satz oder irgendwas zu lesen, meistens funktioniert im Traum schon das nicht mehr so richtig, wenn du das lesen kannst, kuckst du kurz weg, kuckst nochmal hin und probierst es nochmal zu lesen. Das ist eine Sache, die machst du im Alltag.
Der bekannteste: deine Hände ankucken. Wie sehen die aus? Habe ich auch wirklich 5 Finger? Dann drehst du vielleicht die Hand um – drehst sie wieder hin – sind es immer noch 5 Finger? Sind da auch diese Linien? Die Hände von anderen Menschen im Traum – haben die vielleicht, 6, 7 Finger? Auf Hände, auf Buchstaben, auf Uhren achten.
Wenn ich hinausgehe, aus der Tür, mache ich einen kleinen Jump. Wenn es ein Traum ist, dann kann ich meistens extrem abheben, wie ein Mini-fliegen. 

Es ist eine Gewohnheit: du machst es 10, 12 mal am Tag, irgendwann ist es so in dir drin, dass du die Gewohnheit automatisch in deinem Traum machst. Besonders dann, wenn dir etwas schon eh komisch vorkommt. 

Lieblingstechnik? 

Die Nase zuhalten und versuchen, durch die Nase zu atmen. Es funktioniert nicht? Ich bin wach. Es ist das coolste Gefühl im Traum, wenn du die Nase zuhältst und die Luft durchfließt. Darüber bin ich auch schon mal in einem coolen luziden Traum gelandet: ich war auf einem Strand und dachte: aha, wenn ich mir die Nase zuhalte und atme, dann kann ich bestimmt auch unter Wasser atmen. Das war so eine Idee, die ich hatte. Das was du erwartest, passiert in den Träumen oft auch – das war ein richtig cooler Tauchgang, weil ich durch die Unterwasserwelt spazieren und atmen konnte. 

Spiegel: in den Spiegel kucken wir ja alle. Du kannst sagen: für die nächsten 4 Wochen lasse ich diesen kritischen Spiegelblick auf mich selbst weg und checke nicht, ok, ist das hier eine Falte, ein Pickel, sondern: erstens, ich kann mich anschauen. Im Traum sehen wir dann oft lustig, verformt aus. Da strugglet das Unterbewusstsein, das exakt nachzubauen. Zweitens, du kannst mit dem Finger antasten, ob du durchgehen kannst. Du kannst durch den Spiegel durch, ganz wichtig, vorher dir schon visualisieren, wo du landen willst wenn du durchgehst. Das klappt bei mir auch sehr gut. 

Wie oft kann man klarträumen? Erhole ich mich während dem Klartraum? 

Klarträumen funktioniert nur in der Phase, in der wir sowieso träumen. Es gibt verschiedene Schlafphasen: Leichtschlaf, Tiefschlag, REM-Phasen – das ist die Haupttraumphase, in Bildern und Geschichten. Es ist kein großer Unterschied, ob du normal träumst oder luzid träumst – und warum nicht deine Träume für dich nutzen? Die körperliche Erholung findet ja im Tiefschlaf statt, den hast du trotzdem. Da wird nichts für die Träume abgeknapst, nur weil du luzid träumst. Die psychische Erholung, das verarbeiten von Information ist sogar noch stärker wenn du bewusst bist, weil du den Widrigkeiten anders begegnest. Viele Menschen, die aus einem Alptraum einen luziden Traum machen konnten, hatten den auf einmal nicht mehr, weil unser Gehirn ist so aufgebaut, dass wir gerne unsere Probleme des Lebens lösen wollen. Deshalb bauen wir auch ganz oft Situationen nach, ähnliche Probleme tauchen immer und immer wieder in unserem Leben auf. So ist auch ein Alptraum, den wir nicht aufgelöst haben, wo wir die Erfahrung nicht integriert haben, der kommt immer und immer wieder. In dem Moment, wo ich den auflöse und luzid werde, wenn du das Monster, das dich jagst, fragst: warum machst du denn das, und das Monster sagt: äh, ahso, ich wollte dich eigentlich nur mal in Arm nehmen, kannst du das auflösen und das geht dann vorbei. Du trainierst sehr viele Sachen, um luzid zu träumen. Ich mache das nebenbei: ich kann nicht 5 Stunden meditieren, ich habe einen Job und eine Familie. Daher klappt das auch nicht jeden Tag. Viele luzide Träume sind nicht schädlich.
Es ist auch so: wenn du es garnicht mehr trainierst, dann wirst du wahrscheinlich auch keine luziden Träume haben. Es ist wie im Fitness-studio: wenn du trainierst, ist der Bizeps stramm, wenn nicht, wird er wieder schlapp – deine Entscheidung, so ist es auch im luziden Träumen. 

Traumdeutung 

Ich war mal in einem Ayurveda-Retreat in Sri Lanka, das war kurz nachdem ich den Durchbruch hatte beim luziden Träumen. Da war ein Typ, der von Beruf Traumdeuter war. Ich habe das kritisch beobachtet, ich dachte: man kann nicht x auf y zurückführen, wenn du von einem Tiger träumst, hat dich dein Vater einmal geohrfeigt. Von sowas halte ich prinzipiell nicht viel. Aber er hat etwas Spannendes gesagt: er meinte, nein, das ist totaler Quatsch. Er meinte: es gibt bestimmte Symbole, die für viele Menschen eine ähnliche Bedeutung haben, deshalb funktioniert das manchmal. Alles was du träumst, das sind Anteile von dir. Wenn du einen Traum hast, den du selber deuten willst, frag dich: was heißt das für mich? 

Vor der Geburt meines Sohnes habe ich öfter geträumt, dass schon die Geburt ist, und dass das Kind aber stirbt. Wahrscheinlich ist das eine Angst, die man eben hat. Dann habe ich es für mich gedeutet: was heißt es für mich, dieses Kind, was symbolisiert so ein kleines niedliches Kind für mich? Für mich heißt es Unschuld, Naivität, sich um Nichts sorgen zu machen. Dann bin ich draufgekommen, dass ich vielleicht auch ein bisschen Angst davor habe: oh, jetzt werde ich bald Mutter sein, muss vernünftig sein (was überhaupt nicht so ist – ich kann so schön albern mit meinem Sohn spielen, es ist ganz phantastisch), aber das wusste ich da alles noch nicht. Ich hab es für mich so gedeutet: ich habe davor Angst, mein eigenes unbeschwertes Leben zu verlieren. Als ich es verstanden hab, konnte ich auch gegen diese Angst arbeiten. Du kannst sagen: okay, was symbolisiert diese Sache für mich? Bleiben wir bei dem Beispiel Tiger: was bedeutet ein Tiger für dich? Gefahr? Anmut? Stärke? Was passiert mit dem Tiger – wird er gejagt, erschossen? Dann könnte es heißen, du fühlst dich im Moment nicht in deiner vollen Kraft, wenn Tiger für dich Kraft bedeutet. Ein anderer, für den Tiger Angst bedeutet, für den kann es heißen, er hat seine größte Angst besiegt. Es kann auch ein Befreiungsschlag sein. Was bedeutet das für mich, wie könnte es in mein Leben integriert sein? 

Schlafparalyse: Tipps

Viele wissen garnicht: es ist ganz wunderbar, dass es die gibt. Wenn die Schlafparalyse nicht richtig funktioniert, schlafwandeln wir oder machen verrückte Sachen. Schlafparalyse ist dafür da, dass du gechillt in deinem Bett liegen kannst, während du im Traum Sachen erlebst. Es ist eine super wichtige Sache. Diese Angst vor der Schlafparalyse geht ganz weit zurück: tatsächlich kommt auch das Wort Alptraum von der Schlafparalyse, die Leute damals haben nämlich die Schlafparalyse so erlebt: ich kann mich nicht bewegen, sie wussten nicht: ok, mein Körper macht den Schutzmechanismus, mein Körper schläft, mein Geist ist wach, sie dachten: Da sitzt jemand auf mir drauf, ein Monster, das schnürt mir die Luft ab, lässt mich nicht bewegen. Das Monster, das haben sie „das Alp“ genannt. Daher kam dann auch das Wort „Alptraum“. Wenn du das hast, ist es ein tolles Zeichen – entweder dein Körper ist schon so entspannt, weil du schon am Einschlafen bist, dann kannst du es einfach nutzen und sagen: wow, kuck, cool wie entspannt mein Körper schon ist, ich geh vielleicht dem Geist hinterher. Wenn du aber die Paralyse gerade nicht gebrauchen kannst, kuckst du: wie ist gerade mein Atem? Meistens ist der sehr tief, ruhig, gleichmäßig. Dann veränderst du den. Den kannst du meistens immer noch steuern auch trotz Paralyse – weil, den sollst du ja immer steuern können. Du beschleunigst einfach nur deinen Atem und sagst: ok, ich will jetzt schneller atmen, probierst mit deiner Hand: kann ich die schon hochheben, kann ich den Finger hochheben, so kommst du da raus. Wenn dein Atem gerade ganz schnell ist, weil du Panik schiebst, dann den Rhythmus verändern. Wenn er langsam ist, schneller, wenn er schnell ist, langsamer. Damit sagst du: hallo, liebes Gehirn, ich bin wieder bereit, meinen Körper zu übernehmen und kannst auch so Befehle senden: hey, ich will jetzt wach werden, ich will meinen Körper wieder beherrschen, so kommst du aus der Schlafparalyse raus. 

Wie bereitest du dich aufs Schlafengehen vor? 

Dont: blaues Licht vermeiden. Computer, Fernseher, Handy – das eine Stunde vor dem Schlafen vermeiden, und wenn, dann eine blue-light-blocker-Brille. Viel besser ist natürlich garnicht. Du sagst so deinem Organismus: es ist noch Tag, ich will noch wach bleiben, Melatonin, Schlafhormon wird nicht so richtig ausgeschüttet. Du bleibst länger wach, es dauert beim Schlafen länger, bis du in den erholsamen Tiefschlaf kommst. Es ist schwer umzusetzen. 

Einschlafroutine: es heißt sowas wie „Trauminkubation“ Inkubation = Ausbrüten: eine Technik, wie du bewusst steuern kannst worüber deine Träume handeln werden. Ich träume total gerne von Urlaubsorten und Stränden. Im Einschlafen schon mir so nochmal vorstellen: wo war der letzte schöne Urlaub, wie war das so, mit allen Sinnen wahrnehmen.
dont: mich Abends nicht mit Sachen beschäftigen, die mich total ärgern oder aufregen. So emails, Aktien, abends nicht checken. Keine aufregenden Sachen, in dem Moment sagst du deinem Körper: es ist nicht sicher, jetzt schlafen zu gehen. Es ist jetzt fight-flight-Überlebensmodus. Meistens noch eine Meditation, ein bisschen Yoga. Abends Sportmachen, den Organismus richtig hochfahren ist auch nicht so gut, nicht unbedingt schlafförderlich. 

Online-Kurs 

Viel zum Thema Schlaf: wie kann ich ihn optimieren, was kann ich tun, damit ich besser schlafe, wie kann ich meine Traumerinnerung verbessern, was kann ich überhaupt mit den Träumen machen, du hattest auch Schattenarbeit angesprochen, es wird gemeinsame Mediation geben, ein paar Impulse fürs Leben. Die Absicht ist wichtig: wenn ich was mache, ist es immer gut zu wissen – warum mache ich das überhaupt? Ganz oft sind so Techniken die dir helfen luzide Träume zu erlernen auch coole Techniken, um andere Ziele zu erreichen. Was ist überhaupt meine Absicht dahinter, wenn ich irgendein Ziel erreichen will? Wir haben für verschiedene Sessions auch jede Woche einen Special-guest eingeladen: einmal wen zum Thema Schlafoptimierung, Traumdeutung, Hypnose. Es gibt so viele Techniken und Abkürzungen – uns war es wichtig, dass du diesen Kurs machen kannst und trotzdem nicht 100% deine Zeit da draufgeht. Die Videos kannst du dir zu deinen Zeiten ankucken, die sind zwischen 5 und 10 Minuten kurz, dann gibt es Freitag und Samstag die aufgezeichneten Life-Sessions, die du ankucken kannst. Das Columbo-mindset, die reality-checks, die kannst du nebenbei machen, die helfen dir, nicht nur in deinen Träumen, sondern auch im realen Leben achtsamer und bewusster zu werden. Wir werden auch hin und wieder Impulse geben, denen du nachgehen kannst. Wo ist dein Fokus, worauf hast du Lust? Columbo, der Reality-check mit der Nase? Nimm dir eine Sache, auf die du Lust hast – probier das eine Weile, bleib da dran, nicht gleich alles auf einmal. Wenn du damit nicht zum Erfolg kommst, dann nimm eine andere Sache – wie auch im Leben. Aber bleib einfach dran an deinem Ziel. 

Was ist eure Erfolgsquote? 

Wir haben mit den Life-Workshops angefangen, die waren immer nur ein Tag. Da haben wir viele Impulse gegeben, aber es hing dann von den Leuten selbst ab, wie sehr sie das dann weitergemacht haben. Da waren wir unzufrieden: die Quote war so 50 – 50. Corona hat uns in die Karten gespielt: ne, wir machen das jetzt nicht mehr mit Gewalt an einem Tag, sondern wir teilen das in essbare Häppchen, es geht über einen Zeitraum. Das hat eine hohe Kraft. Die Menschen, denen es wirklich wichtig ist – dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch. 

Die Erwartungshaltung: ganz oft bekommen wir das, was wir erwarten. 

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Podcast Transskript Anna Zimmermann - holisticbizguide

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Sophie Sollmann