Karma Food Podcast Transkript

I: Die Liebe Nicole und ich sitzen hier heut mit Adi und Simone von Karmafood.

Der perfekte Morgen

A: das ist bei uns beiden sehr unterschiedlich. Ich stehe gerne früh auf, die Simone schläft gerne länger. Bei mir ist der Morgen jeden Tag ident: aufstehen, gemütlich aufstehen, duschen, ganz entspannt anziehen, rausgehen, idealerweise einen Podcast hören beim Autofahren, sobald ich in der Arbeit angekommen bin Wasser und Kaffee trinken. Kurz überlegen: was steht heute an? Was sind die wichtigsten To-Dos, was muss gemacht werden, kurzes Checkup mit der Crew in der Küche, dann ist es meistens schon 9 und der Tag beginnt.

Routinemensch?

Trotz der Routine ist es jeden Tag ein bisschen anders – aber die Grundstruktur ist jeden Tag gleich, die Dreiviertelstunde in der Früh gemütlich Zeit für mich, dann die Fahrt in die Arbeit mit einem Podcast. Ich versuche zwischen halb 7 und 7 aufzustehen. Früher war es 6 Uhr. Alles davor ist ein bisschen Torture. Aber spätestens um 7 bin ich munter.

S: Ich bin keine Frühaufsteherin – ich hätte es das ganze Leben sein wollen, aber mein Biorythmus lässt das nicht zu. Ich stehe zwischen 8 und 9 auf, ich habe auch mein Büro zuhause, nicht nur wegen Covid sondern generell, wir haben eine crazy Fur Family, wir haben 2 Katzen und einen Hund, als erstes ist Vollverpflegung für alle am Start, so starte ich in meinen Morgen. Dann mache ich mir einen Kaffee und checke die Büros, wir haben verschiedenste Whatsappgruppen mit den Leuten in der Firma, und schaue was Sache ist und was bearbeitet werden muss.

I: Lebt ihr mit Karmafood eure Selbstverwirklichung, eure Vision?

B: Ja, wir leben den Satz: Tu was du liebst und du wirst nie wieder arbeiten. Das ist natürlich total kitschig, aber es ist die Wahrheit. Wenn du jeden Tag aufstehst und glücklich bist mit dem was du machst, fällt dir auch garnicht auf, wie lange und wie viel du arbeitest. Das ist echt super schön. Wenn wir mit Karma Food auch so viele andere Menschen inspirieren können, unsere Crew-Members inspirieren können mit dem wie sie leben, was sie machen, das ist eine mega schöne Aufgabe, die man jeden Tag vor sich hat.

I: Wie seid ihr dazu gekommen?

S: Ich war schon als Kind „Unternehmerin“ und habe in der Familie Sachen gehandelt. Mir war schon früh klar: die Selbständigkeit muss es werden. Zu meinem 18. Geburtstag haben mir die Eltern ein Essen bei „Kim kocht“ geschenkt – das war DAS Lokal, ich hab mich total gefreut, dort zu sein, es war voll aufregend. Es war ein Mini-Lokal, man hat gesehen, wie sie servieren und die Leute lachen und reden, ich habe das ganze von der Gastronomieseite aufgesogen. Ich dachte: Das ist meine Branche, das will ich machen. Vor 13 Jahren habe ich dann Adi im Studium kennengelernt und habe ihm asap von diesem Wunsch, von dieser Idee erzählt, dass ich ein Mittagslokal machen will, nachhaltig, schnell, gesund. Er war sofort auch Feuer und Flamme. Nach dem Bachelor haben wir gesagt: noch nicht gleich gründen, wir fühlen uns noch nicht ganz ready. Wir haben dann ein MasterWirstudium begonnen und dann diese zwei Jahre genutzt, um Karmafood noch komplett ausreifen zu lassen, alles auszusuchen, zu formulieren, Mission, Vision etc.

A: Für mich war das auch ein versteckter Wunsch, dass man irgendwann im Leben einen kleinen Ort hat, dass Leute kommen, man erzählt ihnen Geschichten und sie geben dafür Geld aus. Vielleicht habt ihr Rocky gesehen, in dem Film hat er ein Restaurant, da sitzen die Leute, er geht zu den Tischen hin und erzählt von seinen Tagen, wie das früher so war. Das hab ich mir so romantisch vorgestellt: Gastgeber sein, mit Leuten reden, quatschen, das mach ich irrsinnig gerne. Dann haben wir uns kennengelernt und von Anfang an über nichts anderes als das geredet. Die Idee wachsen gelassen,

Imput gegeben. Irgendwann war die Idee so greifbar, dass man einen Point of no return erreicht hatte und einfach umsetzen musste. Dann haben wir uns ausgemacht: wir probieren das zusammen. Falls es nicht funktioniert, geht am Ende wieder jeder seinen Weg, aber wir haben uns am Ende des Tages immer noch beide.

I: Leuten Geschichten erzählen – ist es das, was ihr mit Karmafood macht?

B: Wir sehen es schon als Teil unserer Aufgabe an, den Leuten zu erzählen – dafür machen wir Kochkurse, diese Cookingsworkshops, und Yogaevents. Dass wir den Leuten nicht einfach nur Essen am Teller servieren, es soll eine Umgebung geschaffen werden, wo sie verstehen können: warum ist es gut für mich? Wo kommt es her? Wie arbeite ich mit den Lebensmitteln, die ich habe? Einen Ort schaffen, wo man sich wie Zuhause fühlt. Das versuchen wir wirklich in jeder Karmafood-Filiale zu machen, dass du eigentlich reinkommst und glücklicher wieder gehst. Das ist unser Credo. Nicht nur das Essen soll dich glücklich machen, sondern auch unsere Crew-members strahlen so viel Positivität aus, dass du happy rauskommst. Das ist uns mega wichtig, wir gehen es sehr ganzheitlich an.

I: Was ist euere Vision?

B: Die größere Vision hinter all dem – in der Anfangszeit machst du dir natürlich Gedanken: ok, wir wollen ein Essen verkaufen, etwas in der Gastro machen. Aber sehr bald nachdem du das gemacht hast, musst du dich fragen: warum sollten die Leute ausgerechnet zu dir kommen? Warum hast DU eine Daseinsberechtigung? Wir wollen einen einfachen Zugang für jeden zu einer ganzheitlichen Ernährung machen. Sobald wir diese Aussage getätigt hatten und für uns definiert hatten, war der Weg schnell klar: wie war das umsetzen wollen, wie das ausschauen soll. Wenn du einmal diesen Grundsatz entschieden hast, beantworten sich die Folgefragen von selbst
Wir machen das alles sehr go with the flow – natürlich haben wir eine Planung, eine Mission und eine Vision dahinter, aber prinzipiell lassen wir uns ziemlich viel leiten und hören sehr stark aufs Bauchgefühl, welche Leute wir treffen, welche Chancen sich ergeben und nehmen die dann eigentlich auch genau so wie wir uns dann dafür entscheiden und planen nicht alles 100% durch. Wir machen alles relativ intuitiv.

I: was ist euer „Geheimrezept“, wie ihr euch euer schnelles Wachstum erklären könnt? Ihr habt mit einem kleinen Lokal in Korneuburg begonnen, mittlerweile habt ihr 7 Standorte, ihr wurdet sogar von der Bank für einen Kredit zurückgewiesen wegen zu schnellem und großem Wachstum.

B: Klosterneuburg. Uns gibt es jetzt schon seit 6 einhalb Jahren – die erste Filiale hatten wir ganze zwei Jahre, bevor wir weitere Schritte gemacht haben. In dieser Zeit haben wir unsere Fühler ausgestreckt – wie wollen wir wohin, wie könnten wir es nach Wien schaffen? Wir haben in einem Industriegebiet eine Autowaschanlage gefunden und gesagt: da machen wir unsere Betriebsküche rein, haben einen kompletten Umbau gestartet, wo jetzt auch ein Shop drinnen ist, und sind dann wirklich Step by step gegangen, haben zufällig auch die Locations gefunden: 1070 zum Beispiel, wir waren Eisessen und sind dann zum Auto gegangen, sind bei der Neustiftgasse 43 vorbei, in der Auslage habe ich diese Affenfigur mit nicht hören nicht sprechen nicht sehen gesehen. Ich liebe Affen, auch diese Figur, und hab zu Adi gesagt: die möchte ich gerne haben. Ich habe bei dem Lokal angerufen und gefragt: verkauft ihr die? Sie hat gesagt: nein, die steht nicht zum Verkauf, sie ist nur zum Verkauf, aber alles andere in dem Lokal ist reduziert weil wir gehen. Ich hab gesagt: wow, ich find das Lokal so schön, könntest du mir die Nummer von der Hausverwaltung geben, wir fragen Spaßhalber an? Die Hausverwaltung meinte erst: Gastro geht garnicht, dann haben wir erklärt, dass wir vor Ort eh nicht kochen, dann haben wir es bekommen. So sind alle unsere Lokale komplett intuitiv zustande gekommen, wir haben nie energisch gesucht, sondern uns leiten lassen – wohin zieht es uns? Wenn wir ein gutes Gefühl für einen Ort haben und das sehen, dass das Karmafood repräsentieren kann, haben wir zugeschlagen. Den Affen hab ich dann am Naschmarktflohmarkt auch gefunden.

Das wichtigste beim Wachsen bei uns ist, dass wir nie mit Druck arbeiten wollen. Keine Entscheidung soll unter Zugzwang oder unter Druck getroffen werden. So kann man die Dinge ganz anders bewerten und ganz anders mit Entscheidungen umgehen.

I: Mittlerweile hab ihr auch ein Kochbuch. Unterschied zwischen ayurvedischer und indischer Küche?

B: Ayurvedisch kochen ist nicht nur: ich hau überall ein bisschen Kurkuma rein. Ayurvedisch schließt lokale Produkte nicht aus. Ayurvedisch ist ein Teil der indischen Küche, aber indische variiert teilweise alle 50, 60 Kilometer. Indische Küche ist nicht gleich Chicken Tikka Massalla. Es ist unter andrem sicherlich in der Wahrnehmung so, aber es ist viel komplexer als das. Ayurveda betrachtet den Menschen als ein Inviduum und als Teil seiner Umgebung. Da ist für uns in Europa eine regionale, gute gekochte, mit den besten Zutaten, mit einer typgerechten Zubereitung auch ayurvedisch. Und mit ganz viel Liebe, das ist eine der Grundregeln: wenn du ayurvedisch kochen willst, schau, dass du gut drauf bist.

I: Typgerecht: statt einem One size fits all – Ansatz baut Ayurveda darauf auf, dass wir unsere eigene Konstitution, unseren eigenen Körpertyp kennen. Es gibt drei verschiedene.

B: Man hat ein Rastersystem, in dem man sich selbst in gewissen Grundsätzen einordnen kann. Es gibt VANTAPITAKAFA(???), es gibt diesen Luftigen Typ, den VATA (??) der zeichnet sich durch einen schmalen Körperbau, dünne Gelenke, sprödes-trockenes Haar aus. Mental sind das die Menschen, die eher sprunghaft, hibbelig sind, essempfindlich, zaghaft. Das spiegelt sich auch auf den Körperbau und die Verdauung. Da gibt es gewisse Grundsätze die man in der Ernährung beachten sollte, um das auszugleichen. Beim WATA wären das regelmäßige, warme Mahlzeiten: wer vom Körperbau her sprunghaft ist, dessen Verdauung ist dann auch eher sehr empfindlich. Man braucht was erdendes.

Dann den zweiten tipp, der Feuertyp: er geht gerne mit dem Kopf durch Wände. So eine Person braucht viel Energie, das ist die Lokomotive unter den Typen. Die Person könnte Steine kauen. Snacks sind für PITTA Typen Nüsse – alles mögliche an Hülsenfrüchte, Cashew, ist super. Solche Leute sollten aber auf ihre Übersäuerung achten. Dadurch, dass das innere Feuer eh schon gut brennt, wenn du da dann noch täglich 4 doppelte Espresso reinhaust, wirst du relativ rasch Sodbrennen, Stresserscheinugen etc haben. Beim PITTA Typen ist zu Mittag ein gscheiter Eintopf zum Beispiel super, mit einer guten Beilage, wie einem guten Reis, und dann eher so kleinere Speisen dazugeben.

Dann der letzte, der gemütliche Typ, der KAFFA-Typ: er ist gemütlich, es stresst ihn nichts, go with the flow, whatever man – nicht nur diese mentale Eigenschaft zeichnet diese Person ist. Wenn die mentale Eigenschaft so ist, dann sagt auch die Verdauung so: whatever man, alles easy. Das sind Menschen, die alle zwei Tage einen Stuhlgang haben und das ist ok, weil ihr Stoffwechsel so langsam ist. Für diese Leute ist es wichtig, dass sie immer wieder einen Kick unterm Arsch kriegen: Feuer, Ingwer, hier musst du das extrem anregend. Dieser Typ sollte auf süßes, Carbs etc. eher verzichten: alles, was schleimend ist, sollte man eher weglassen.

Die meisten Leute sind eine Mischung. Wir haben alle drei Typen grundsätzlich in uns – es hängt davon ab, welcher der Typen ist eher präsent? Du kannst physisch ein WATTA Typ, aber psychisch ein PITTA-Typ sein. Es gibt auch Typspezifische Tageszeiten, Jahreszeiten, es ist mehr als nur: ah, der ist dünn, also muss er WATTA sein. Da kann man sich sehr vertiefen. Es geht auch um viel Balance.

I: Wie sieht eine ausgeglichene Mahlzeit im Ayurveda aus?

B: Das, was die Oma essen würde: selbstgekocht, frische, regionale Zutaten, gute Gewürze. Mit viel Liebe gekocht, mit Respekt genossen, die richtige Menge zum richtigen Tageszeitpunkt. Ein Schnitzel in der Früh wäre keine gute Ayurvedamahlzeit. Aber zum Beispiel ein Haferbrei mit frischen Früchten drauf wäre morgens perfekt für einen WATTA-Typen. Für einen PITTA-Typen wären das vielleicht Nüsse, ein bisschen Gemüse mit ein paar Nüssen, für einen KAFFA-Typen wäre das vielleicht ein Hirsebrei, ein Linsenbrei, mit Ingwer, ein bisschen Honig, vielleicht sogar ein frisch gepresster Orangensaft. Dann Kurkuma, Chili, Pfeffer dazu.

I: Was esst ihr in der Früh?

B: MAX HEERE Auch für mich gilt: das was ich sag ist nicht gleich das, was ich tu. Mein Frühstück ist ein Kaffee mit Milch. Nicht ideal, aber geil.
Bei mir ist es ein Kaffee als erstes, dann ein ganz kleines Frühstück: meistens Cottage-cheese mit Apfelmus, oder Granola. Geht superschnell. Wenn es kalt ist, sehr gerne Porridge.
So ein Frühstück macht auch psychologisch viel mit dir, gibt dir gleich eine ganze andere Basis für einen Tag. Es macht einen Unterschied, wenn man sich bewusst hinsetzt.

I: AGNI, das Verdauungsfeuer

B: Das Feuer, das in uns brennt und für unseren Stoffwechsel, unser Verdauung, für die Zellerneuerung ist eines der wichtigsten Bestandteile im Ayurveda. Wenn das Agni, das innere Feuer geschwächt ist, führt das zu diversen Erkrankungen. Mit der richtigen Ernährung, Umgebung, kann man das innere Feuer stärken und unterstützen. Wie geht das? Indem man auf seinen Typ schaut, sich gescheit ernährt, durchdenkt: welche Ernährung ist relevant und passt besser für mich. Gerade jetzt im Winter, wo ganz trockene Luft herrscht, kann das besonders mit kleinen Agni-Boosts unterstützen: die Simone hat einen Lieblingsboost: Basilikumblätter, PIPALI-Pfeffer und Honig. Wie ein kleines Dessert.

I: Tipps gegen Verdauungsbeschwerden.

B: Verdauungsbeschwerden sind sehr, sehr individuell – das müsste man sich bei jeder Person individuell anschauen, womit das zusammenhängt. Sie sind ein Resultat aus mehreren Faktoren: Stress, falsche Ernährung, ein-zwei Dinge in Mengen, die für mein System zu viel sind, oder Übersäuerung / unregelmäßiges Essen, zu fettig, zu schwer, für den falschen Typen, zu leicht, zu kalt – sehr typspezifisch. Verdauungsproblemen sind bei KAFFA nicht so, das sind eher so VATTA UND PITTA Beschwerden. Etwas relevantes: everybody poops. Habt keine Angst vor eurem Stuhl, der kann euch einiges über eure Verdauung erzählen. Lebt eher so nach dem Grundsatz: turn around before you flush down. Dein Stuhl sagt sehr viel über die Verdauung aus. Im Ayurveda steht im Mittelpunkt, dass wir ein Teil unserer Umgebung sind – wir können uns nicht von unserer Umgebung exkludiert betrachten. Falls wir gesundheitliche Probleme haben, sind diese ein Resultat von diesem Einwirken unserer Umgebung auf uns. Das sollte man sich im Hinterkopf behalten.

I: Wenn ich in Österreich regional und saisonal esse, ist das Ayurveda.

Indische Lieblingsspeise?

B: Mein Guilty pleasure: dieser indische Frischkäse mit einer Cashew-cremesauße. Ein Garlic-Naan dazu wäre ideal.
Meins: SAAG. Das sieht nicht Supersexy aus: Spinat-Linsenbrei mit Brokkoli und vielen anderen grünen Gemüsesorten, aber es ist so so lecker. Dazu Maisbrote und DAL-MAGNI geht auch, immer.

I: Ayurvedische Rituale: Liebings?

B: Gemeinsam Entspannen ist sehr wichtig. Wir haben eine Zeit lang gemeinsam meditiert. Das würde ich mir wünschen, dass wir da wieder Anschluss finden, gemeinsam 10 Minuten mit einer geführten Meditation entspannen. Du schläft ganz anders, du wachst ganz anders auf.
Sonst: gemeinsam spazieren gehen. Eines der schönsten Rituale: draußen sein.

I: Als Paar im Business herausforderungen

B: Kommunikation. Das ist eine Sache, die man nie auslernt, man braucht immer Arbeit. Ganz am Anfang als wir gestartet haben, waren es wirklich nur wir beide, wir waren 24/7 zusammen, es war wirklich absolute Beziehungsprobe. Eine mega Herausforderung. Wir haben es recht gut hinbekommen, weil wir immer schon sehr sehr offen und gleich besprochen haben was nicht gut passt oder was den anderen stört, um daran zu arbeiten. Mittlerweile hat jeder in der Firma eigene Aufgabenbereiche. Jetzt sind wir im Austausch, aber es ist super gelöst. Manchmal muss man den Abstand finden und sagen: jetzt geht es erstmal nicht mehr um die Arbeit. Gerade wenn man einen gemeinsamen Betrieb, gemeinsame Visionen und Ziele hat, ist es schwer.

Wir reisen irrsinnig gern und schauen uns irrsinnig gern neue Städte an. Es ist eine nicht-existente Grenze, wenn du in Kopenhagen zu einem Coffeeshop gehst und inspirieren lässt, dann redest du drüber – dann bist du als Partner UND Geschäftspartner dort. Ich bewundere Leute, die das schaffen – wir haben für uns gedacht, dass es nicht möglich ist. Ich kann nicht sagen: hier ist Adi der Ehemann, und hier Adi der Geschäftspartner. Man muss das bewusst abstoppen manchmal, wenn wir Date night haben. Natürlich fließt es auch immer wieder dorthin zurück, weil es uns so mega Spaß macht was wir machen, deswegen schauen wir immer nach neuen Ideen und Inspirationen. Aber es ist wichtig, einen Stopp zu haben.

I: Konzept karmapunkte:

B: Wir haben gestern Karmapunkte gesammelt, weil wir für unsere ganzen Mitarbeiter Weihnachtssets gebastelt haben. Wir können keine Weihnachtsfeier machen, daher fahren wir zu allen einzeln nach hause und bringen ihnen die Weihnachtsgeschenke vorbei, wir haben 30. Normalität in diesen abnormalen Zeiten.

I: Wo seht ihr euch in 5 Jahren?

B: Wir können uns gerne in 5 Jahren unterhalten, dann erzählen wir, was wir die letzten 5 Jahre gemacht haben. Wir haben unsere Werte, wir haben unsere Vision, wir haben unsere Mission, wir wissen ca: wohin wollen wir, aber wirklich konkrete Pläne haben wir nicht. Dadurch, dass wir jetzt die Expansion abgeschlossen haben, schauen wir jetzt, welche Projekte kommen, was uns Spaß macht, in welche Richtung man sich jeder selbst weiterentwickeln möchte – was würde einen interessieren, ich fange jetzt mit Kaffeerösten an, die Imkerschulung wollte ich dieses Jahr machen, da hoffe ich auf 2021, Adi hat sich zum Ayurveda-coach ausbilden zu lassen. Wir lassen uns jetzt zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte treiben um zu schauen, worauf wir jetzt noch Bock haben und was wir noch umsetzen können. Das Ziel ist nach wie vor das gleiche: dass wir den einfachen Zugang für Menschen zum gesunden Essen schaffen wollen. Wir haben die letzten 6 Jahre damit verbracht, die Leute zu uns zu holen – jetzt wollen wir zu den Leuten in die Küche gehen. Begonnen haben wir das mit unserem Kochbuch, wir arbeiten an einem zweiten, dazu kommen dann Currypasten für die Küche, wo du einfach zuhause nach einem mühsamen Arbeitstag was warmes, eigenes, geiles kochen kannst. Du sollst keine Angst davor haben, zwei-drei Gemüsesorten angebraten in die Currypaste gibst und eine warme Mahlzeit hast. Das ist das Projekt für nächstes Jahr. Wir kommen in eure Küchen.

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