Ayurvedische Aromatherapie für jedes Dosha
Palo Santo, Salbei, Weihrauch, ätherische Öle und Co. erleben derzeit ein großes Revival und jede Nase unter uns kennt eine Vielzahl von Düften und Aromen, von der sie getriggert wird.
Über unsere Nase erhalten wir Zugang zu alten Erinnerungen und Gefühlen - sie hat damit neben unseren anderen Sinnen einen weitreichenden Einfluss auf unsere Psyche.
Das liegt daran, dass unser Geruchssinn im engen Austausch mit unseren Empfindungen steht. Sowohl olfaktorische als auch emotionale Reize werden auf neuronaler Ebene im limbischen System verarbeitet und lösen dort unbewusste Reaktionen aus.
Zum Vergleich werden optische und akustische Reize über den Thalamus unseres Gehirns geleitet, dort geprüft und gefiltert werden.
Neben der Wirkung auf unser limbisches System haben ätherische Öle nach dem der Einnahme oder Inhalation auch einen direkten Einfluss auf unsere Organe und haben neben beruhigenden, anregenden, spasmolytischen (entkrampfenden), sedativen, harntreibenden, abführenden, blutstillenden, appetit fördernden Eigenschaften noch viele andere Effekte.
Die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die olfaktorische Wahrnehmung und aromakologische Wirkung sind im Vergleich zu den aromatherapeutischen Erkenntnissen der alten Kulturen Chinas und Indiens noch sehr jung.
Einige der ältesten dokumentierten Wurzeln der Aromatherapie kommen aus der ayurvedischen Medizin.
Die Heilsamkeit der Düfte war der ayurvedischen Aromatherapie also schon früh vollkommen klar.
Ayurvedische Therapeuten nutzen sie um die Vitalität, das Prana zu schützen, die Verdauung und den Stoffwechsel, das Agni zu regulieren und das Immunsystem, Ojas zu stärken.
Die feinstoffliche Energie, die sich auch in ätherischen Ölen befindet, wird im Ayurveda als Manas bezeichnet, das Sinneseindrücke wahrnimmt, direkt darauf reagiert oder ins zentrale Nervensystem weiterleitet.
Die Behandlungen im Ayurveda sind daher reich an Aromen und Düften, alle medizinischen Öle haben einen hohen gehalt an ätherischen Ölen und pflanzlichen Inhaltsstoffen.
So wird in der Gesichtsmassage beispielsweise eines der hochwertigsten Öle, das Kumkumadi Tailam verwendet, das hauptsächlich aus Safran gewonnen wird.
VIELZAHL AN ANWENDUNGSBEREICHEN
Die Anwendung von ätherischen Ölen findet meist im verdünnten Gebrauch statt.
Einerseits lernen wir dadurch den Wert des Öls zu schätzen, das nur mithilfe intensiver Produktionsverfahren hergestellt werden kann: für 1 Liter Rosenöl werden bspw. 5 Tonnen Rosenblüten benötigt, 1 Liter Melissenöl wird aus 4-8 Tonnen der ölarmen Melissenblätter hergestellt.
Andererseits ist die Wirkung ätherischer Öle durch ihren reinen und intensiven Gehalt an Inhaltsstoffen sehr effektiv und lässt sich daher besser in geringer Dosierung anwenden.
Vorsicht auch bei der Kombination mit Ölen, deren Wirkung sich potenziert und damit eine ungewollte Überreaktion verursachz.
Mit etwas Übung lassen sich aber auch synergetische Öl-Mischungen zusammenstellen, die erst in der Kombination ihr volles Potential entfalten und die Wirkung der individuellen Öle ausgleicht.
Manche materielle Partikel werden aufgrund ihrer verdunstenden Qualitäten vom Körper sehr schnell aufgenommen.
Andere Substanzen erreichen uns, wenn sie verbrannt werden. Ätherische Öle können aber auch über die Haut aufgenommen werden und bereits nach einer Stunde im Blut nachgewiesen werden, von wo aus sie auch die Blut-Hirn-Schranke überwinden und wieder ins zentrale Nervensystem gelangen.
RAUMSPRAY
Mische etwa vier Tropfen des ätherischen Öls deiner Wahl mit 100ml Wasser in einer Sprühflasche. Je nach Intensität kannst du das Verhältnis anpassen.
RAUMDUFT
Über einer Kerze oder auf der Heizung kann ein kleines Wasserschälchen mit einem Tropfen ätherischem Öl sowohl die Luftfeuchtigkeit als auch deine Stimmung verbessern.
RÄUCHERN
Das Verbrennen von Holz, Kräutern oder Räucherstäbchen ist in vielen Kulturen ein gängiges Ritual zur Meditation. Dabei werden die ätherischen Öle durch die Hitze sofort freigesetzt, je nach Gehalt der ätherischen Öle kann das Räucherwerk intensiver oder subtiler riechen.
Im Ayurveda wird der Geruchssinn dem Erde-Element zugeordnet - eines der Elemente von Pitta und Kapha. Werden nun ätherische Öle verbrannt, dann wirken diese sowohl belebend als auch austrocknend, was Kapha-Symptome wie Verschleimungen reguliert.
AROMABAD
Über die große Oberfläche des heißen Wassers kann das ätherische Öl wunderbar verdampfen und seine Wirkung entfalten. Die Kombination aus Duft und warmem Wasser ist ein schnelles Gegenmittel bei Stresssymptomen, Muskelverspannungen und Erkältungserscheinungen und können somit gut bei Vata-Kapha und Pitta-Kapha Indikationen helfen.
DAMPFBAD
Gezielte Dampfbäder können mit den entsprechenden ätherischen Ölen zur Verfeinerung der Gesichtsporen, Befreiung der Nebenhöhlen oder Linderung von Entzündungen beitragen.
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AROMATHERAPEUTISCHE MASSAGE
Bei der aromatherapeutischen Massage handelt es sich um eine weitverbreitete ayurvedische Technik. Während der Massage (dazu zählt auch die Selbstmassage) werden die ätherischen Öle sowohl eingeatmet als auch über die Haut aufgenommen.
Diese durchdringen das Gewebe und finden von dort ihren Weg in den Blutkreislauf, der die Inhaltsstoffe zu den Organen transportiert.
Da ätherische Öle in unterschiedlicher Qualität und Geschwindigkeit von der Haut aufgenommen werden, solltest du auf die direkte Dusche nach der Massage verzichten, um einen maximalen Effekt zu erzielen.
Wie bereits gesagt, sind die “essential oils” sehr intensiv und sollten zur Massage mit anderen Träger-Ölen verdünnt werden. Voraussetzung dafür ist das konstitutionell passende Basisöl - etwa Sesam-, Kokos- oder Mandelöl. Ein Tropfen des ätherischen Öls genügt für 15 ml bis 20 ml des Basisöls.
DIE RICHTIGE AUSWAHL
Beginne bei der Auswahl deiner Duftöle mit einem einzelnen Aroma, das deinem dominanten Dosha entspricht und entscheide dann spontan nach der Riechprobe, ob dieser Duft zu deiner Stimmung passt.
Blumendüfte: Ausgleich von Vata und Pitta
Würzige Düfte: Ausgleich von Vata und Kapha
Zitrusdüfte: Ausgleich von Kapha und Vata
Erdige Düfte: Ausgleich von Vata und Pitta
VATA
süße-säuerlich, warme und beruhigende Düfte
Lavendel, Sandelholz, Zimt, Zitrone, Melisse, Rose, Vanille, Kamille, Patchouli, Basilikum, Kampfer, Geranie, Nelke
Für Menschen mit einer Vata-Konstitution oder einem Vata-Dosha (Ungleichgewicht) werden süße und würzige Düfte empfohlen, die sowohl beruhigend, befeuchtend und erwärmend sind.
PITTA
süße, würzige und kühlende Düfte
Rose, Lavendel, Sandelholz, Iris, Jasmin, Pfefferminze, Melisse, Vanille
Pitta-Konstitutionen oder Doshas werden mithilfe kühlender, süßer Öle wie Rose, Pfefferminze oder Sandelholz ausgeglichen.
KAPHA
stimulierende, scharfe und durchdringende Düfte
Eukalyptus, Salbei, Myrrhe, Weihrauch, Orange, Pfefferminze, Melisse, Rose, Vanille, Zimt, Wacholder, Nelke, Zeder
Trockene, warme und stimulierende Öle haben für Kapha die perfekten Eigenschaften, denn sie durchdringen die Trägheit von Kapha und sorgen somit für mehr Klarheit und Energie.
Eukalyptus (KAPHA)
anregend und erfrischend
antibakteriell, entzündungshemmend
Reinigung der Atemwege
Jasmin (PITTA)
kühlend, beruhigend
sattvische, stimmungsaufhellend
Kampfer (VATA, KAPHA)
kräftigend, klärend, erfrischend
anregend, nervenstärkend
Wärmung und Entspannung der Muskulatur
Lavendel (VATA, PITTA, KAPHA)
beruhigend, entspannend und belebend
bei Nervosität, Kopfschmerzen, Schlafproblemen
Melisse (VATA, PITTA, KAPHA)
harmonisierend, belebend
bei Stress, Schlafstörungen, depressiven Gedanken
Nelke (VATA)
konzentrationsfördernd, anregend, erwärmend, entspannend, entkrampfend
bei Müdigkeit, Schwäche und geistiger Arbeit
Orange (KAPHA)
erfrischend und gleichzeitig erwärmend
sattvisch: belebend und reinigend
Pfefferminze (KAPHA, PITTA)
kühlend, erfrischend, stimulierend, belebend
bei Konzentrationsschwäche
Rose (VATA, PITTA, KAPHA)
kühlenden und wärmend zugleich, beruhigend
Öffnung des Herzens, harmonisierend
Sandelholz (VATA, PITTA)
schlaffördernd, zentrierend, erdend, tröstend
stresslindernd, nervenstärkend
Thymian (VATA, KAPHA)
reinigend, stärkend, konzentrationsfördernd
antiviral, entzündungshemmend
beruhigend, ermutigend
Vanille (VATA, PITTA, KAPHA)
stimmungshebend, wärmend, aphrodisierend
appetitzügelnd, ausgleichend
Vetiver (VATA, PITTA)
beruhigend, erdend, zentrierend
stimmungshebend, aphrodisierend
zur Stärkung der Nerven und des Selbstvertrauens
Zeder (VATA, KAPHA)
angstlösend, beruhigend
schützend, stärkend, belebend
Zimt (VATA, KAPHA)
beruhigend, erwärmend
ausgleichend, seelisch stabilisierend