An den meisten Tagen wird man Nina Dellinger im Dancing Shiva, dem Geschäft ihrer Mutter Riki Hinteregger, vorfinden. Auf was man dort noch stoßen wird? Ihre erlesenen Naturparfums & natürlichen Körperpflegeprodukte bekannt unter dem Name Moss & Fern Botanicals. Alle Düfte kreiert und füllt sie selbst von Hand in ihrer kleinen Duftwerkstatt in ihrer Wohnung über dem Dancing Shiva ab. Dabei fusioniert sie ihr Wissen aus der Kräuterheilkunde und der Aromatherapie. Ich habe mit ihr über die Kraft von ätherischen Ölen und ihren Kreationen gesprochen. Für alle die noch tiefer in das Thema tauchen wollen, bietet Dancing Shiva jeden zweiten Mittwoch einen gratis Aroma-Abend an.

Podcast mit Nina Dellinger von Moss & Fern Botanicals

Wir sprechen darüber:

• wie Nina in den Morgen startet

• was ätherische Öle genau sind

• wie Moss & Fern Botancials zustande kam

• das Problem mit Chanel No. 5 & anderen herkömmlichen Parfums

• bei was ätherische Öle auf gesundheitlicher Ebene unterstützen können

• auf was man beim Kauf achten muss

• wie ätherische Öle bei der Aufarbeitung emotionaler Themen unterstützen können

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Start in den Morgen

Ich muss gestehen ich wäre gerne ein Morgenmensch, bin es aber noch nicht. Momentan komme ich eher spät ins Bett und stehe dann erst so um 8 Uhr auf. Wäre aber natürlich schon lieber um 6 Uhr munter um Yoga zu machen, hardcore zu meditieren und 2 Stunden Tagebuch zu schreiben ;) Ich arbeite daran. Wenn ich es schaffe früh aufzustehen dann gibt es zu aller Erst Selleriesaft (nach Anthony Williams), dann meditiere ich 10-15 Minuten und etwas Yoga. Geschmacklich gibt es bessere Sachen als Selleriesaft aber für das restliche Körpersystem gibt es für mich fast nichts besseres. Alleine was es für meine Verdauung und Haut tut. Zum Frühstück gibt es dann abwechselnd Kakao, Matcha Latte oder Tee. Jetzt gerade wo es kalt wird gebe ich noch Astragaluspulver bei - ein Kraut aus der TCM, dass wärmend wirkt, das Lungenvolumen verbessert, Immunfunktionen unterstützt und auch zu den Adaptogenen gehört, die allgemein stresslindernd und ausgleichend wirken. Morgends und abends salbe ich mich mit einem Oliven- oder Mandelöl, im Winter mit einem Johanniskrautöl gemischt mit ätherischen Ölen ein. Das ist für mich ein schönes Self Care-Ritual, dass mich runterholt und in meine Mitte bringt.

Was sind Ätherische Öle?

Der Begriff ätherische Öle ist etwas irreführend, weil sie physikalisch gesehen keine Öle (wie Olivenöl) sind. Denn wenn ich ein Öl auf ein Blatt Papier fallen lassen, dann hinterlässt das einen Ölfleck. Bei einem ätherischen Öl verdampft der Fleck aber wieder nach einer Zeit. Das Wort “ätherisch” sagt schon sie sind luftig, flüchtig und insofern abgefülltes Luftelement. Sie sind der Dampf bzw. Duft einer Pflanze, der flüssig gemacht wird. Aber würde man beispielsweise ein Fläschchen ätherisches Öl offen stehen lassen, verflüchtigt es sich und die Flasche wäre irgendwann leer. Ich verwende deshalb lieber das Wort Essenzen, weil es die Essenz aus den Pflanzen ist. Bei Oliven- und Sesamöl zB.: presst man das Öl aus den Samen, während ätherische Essenzen aus den Blüten, Blättern, Holz, Rinde & Wurzeln durch Wasserdampfdestillation gewonnen werden.

Die Gesundheitliche Wirkung von ätherischen Ölen

Ätherische Öle haben Wirkstoffe die gesundheitlich & emotional unterstützend wirken. So sind viele von ihnen entzündungshemmend, immunstärkend, ausgleichend, und können sich günstig auf den Hormonhaushalt auswirken. Sie wirken auch antioxidativ und können die Zellrezeptoren ausputzen.

Zitrusöle lösen zB.: auch Plastik auf. Als Experiment kann man dafür einfach mal Zitronenöl auf Styropor tröpfeln. Ein Tropfen Zitronenöl im Wasser kann helfen Mikroplastik im Körper auszuleiten. Aber man muss natürlich vorsichtig sein mit ätherischen Ölen, da sie sehr stark sind. So sollten Schwangere, Epileptiker, Kinder und Asthmatiker vorsichtig sein mit ätherischen Ölen.

Mein Duft Waldbad kombiniert die heilsamen Waldterpene - die ganzen Duftstoffe, die Bäume ausstossen & was uns so gut tut, wenn wir in den Wald gehen - und besteht nur aus Holz- und Nadelölen (Fichte, Tanne, Kiefer, Zedernholz, Weihrauch). Dabei geht es darum: sich zu erden, sich zu fokussieren, zur eigenen Mitte zu kommen.

Emotionale Aufarbeitung mittels ätherischer Öle

Duftstoffe gelangen direkt in das Nervensystem, während alle anderen Sinneseindrücke zuerst über die Großhirnrinde vorgefiltert werden. Weshalb sie direkt im limbischen System & dem Mandelkern - wo die meisten unserer unterbewussten Emotionen abgespeichert sind - wirken können. Dafür reicht es, wenn man einfach nur an den Ölen riecht. Die größte Arbeit leisten ätherische Öle meiner Meinung nach im psychisch-emotionalen Bereich. Wenn du deine Schattenseiten nicht durch die Haustür reinlässt, kommen sie durch’s Fenster. Ätherische Öle sind sehr kraftvoll und können durch den Geruchssinn so einiges aus dem Unterbewusstsein hervorholen.

Es gibt wenige Öle, die ich nicht mag und selbst bei denen weiß ich, dass sie meist ein Thema symbolisieren an dem ich arbeiten muss. Die Ölmischung Abundance (“Fülle/Überfluss”) fand ich zum Beispiel anfänglich ganz furchtbar, aber dann habe ich damit gearbeitet, das Öl auf die Fußsohle aufgetragen und mich in das Thema Wohlstand & Erfolg reingedacht und mittlerweile liebe ich dieses Öl und es riecht ganz anders als am Anfang für mich.

Weg zu Moss & Fern Botanicals

Vor 10 Jahren habe ich ein Buch names Die Kunst der Alchemisten: Alles über Parfum von Mandy Aftel in die Hände bekommen. Ab dem Zeitpunkt war ich Feuer & Flamme für Naturparfum und dem Prozess es selber zu machen. Der Name kommt ganz einfach daher, dass ich Moss & Farn über alles liebe. Ich könnte den ganzen Tag im Wald verbringen. Das meiste habe ich mir autodidaktisch beigebracht bzw. bin ich durch Dancing Shiva einfach in das Ganze hineingewachsen. Vor kurzem habe ich die Ausbildung zur Aromatologin gemacht. Über die Jahre ist auch ein Angelesenes & Gelerntes Wisse dazu gekommen, dass man in dem Umfang auch in keiner Ausbildung bekommen würde. Bei mir fliesst echt alles von Ayurveda bis zu TCM und der heimischen Kräuterheilkunde ein. So würde ich zB.: in einen Spray zur energetischen Abgrenzung Angelikawurzel geben, weil die Wurzel schon früher von alten Kräuterfrauen in Europa als Schutzmittel genutzt wurde um Warnkreise zu ziehen.

Das Problem mit Chanel No. 5

Die meisten herkömmlichen Parfums heutzutage sind zum Großteil synthetisch, wodurch das Endergebnis natürlich kontrollierbarer und immer gleich ist aber auch steril und seelenlos. Es gibt kaum noch große Parfumbrands die ätherische Öle verwenden, da ätherische Öle immer etwas schwanken. Du wirst nie das gleiche Öl zweimal bekommen, da einfach Erntezeitpunkt, Wetter etc. alles Einfluss nimmt. Etwas was ich im Labor zusammen mische kann nie mithalten mit der Komplexität der Natur - mit den Infos, die Mutter Natur in eine Pflanze gesteckt hat.
Das Großteil des Geldes wird bei großen Brands auch ins Marketing gesteckt und gerade mal ein 1/10 macht das Rohmaterial von dem Parfum aus.

Chanel No. 5 war der erste rein synthetische Duft und das war damals sogar noch ein Verkaufsargument als neue Innovation. Synthetische Duftstoffe sind aber nicht zwingend gesundheitsförderlich. Das Thema ist deswegen prikär weil, wenn wir etwas oral zu uns nehmen haben wir unser Entgiftungsorgan die Leber, die das für uns vorfiltert. Wenn wir uns aber etwas auf die Haut sprühen oder schmieren, wird die Leber umgangen und es gelangt direkt in die Blutbahn. Weshalb ich es fast kritischer finde, was wir uns auf die Haut geben als was wir uns in den Mund stecken.

Q & A:

• Lieblingsduft? Neroli, die Orangenblüte - eines der stärksten Anti-Depressiva Öle

• Wie hältst du dich fit? Quasi gar nicht :-D Das höchste der Gefühle ist bei mir Yoga und Wandern, sonst bin ich ein ziemlicher Sportmuffel

• Wie entschleunigst du nach einem stressigen Arbeitstag? Ein gutes Essen, gute Gespräche, schöne Musik, baden und stricken.

• Dein Go-To Rezept? Im Moment ein dampfender Suppentopf mit jeder Menge Gemüse, Sprossen und Reisnudeln

• Wie endet dein Tag? Wieder mit Ölen salben und mit meinem Kater kuscheln.

• Wie schaut ein typischer Arbeitstag bei dir aus? Bis 14h Büro und Onlineshop, danach Kundenservice und Beratung im Shiva. An freien Tagen und Abenden Öle abfüllen und neue Projekte entwickeln.

• Idealer Sonntag: Ausschlafen, kuscheln, ein üppiges Frühstück und danach wenn möglich viel Zeit in der Natur oder sinnierend im Ohrensessel am Fenster.

• Maßnahmen, um Stress zu vermeiden oder mit Stress umzugehen, wenn er einmal da ist: Zur Stressvermeidung hilft es mir persönlich, meine Erwartungen an mich selbst und andere runterzufahren. Wenn der Stress mal da ist, hilft mir bewusstes Atmen, Achtsamkeit im Moment und in schweren Fällen ein absolutes Aktivitäts-Stopp und mal ein paar Tage totale Wurschtigkeit kultivieren. Das setzt die Dinge für mich wieder in Relation zur Realität. Und sonst: Viele viele Kräuter, Vitalpilze, Kakao und Maca ;-)

• Aktuelles Mantra: I release control and surrender to the flow :)

• Nahrungsergänzungsmittel: Chaga, Reishi, Cordyceps, Ester-C, Zink, B-12 und Vitamin B Komplex sind so die täglichen Standards mit Extras je nach Bedarf

• Auf meinem Nachtkasten liegen: Bücher, Öle und ein Frauenhaar-Farn

• Momentaner Ohrwurm: Rolling on the River von Tina Turner

• Lieblingsbrands: Armedangels, Nomads, MockNi, Salanida und FARAboutiques

• Lieblingslokale: Das Café der Provinz, Habibi & Hawara und die Simply Raw Bakery

• Wer oder was inspiriert dich momentan? Die buddhistische Philosophie

• Letzte Google Suche: Ashwagandha

• Meist benutzte Apps: Calm, Spotify und der Wecker :)

• Beauty Routine morgens: Gesichtsreinigung mit Aleppo-Seife, selbstgemachter Lavendel-Toner, Feuchtigkeitspflege von REN, CC Cream von Madara, Make-Up von RMS und Young Living

• Körper: Aleppo Seife, Öle von Young Living oder mir :)

• 2019 in einem Satz? Aufregend, fordernd, voller Wachstum und Liebe.

• Eine Message an dein 15-Jähriges Selbst: Behalte dir deine Eigenheiten, sie machen dich zu der die du bist. Und denk nicht soviel darüber nach was sich andere über dich denken könnten, die tun nämlich selbst genau dasselbe.

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Filmempfehlung: Stink - The Movie