5 Elementen Lehre: Fünf Wandlungsphasen & Jahreszeiten in der TCM
Das Wissen der TCM wurde über tausende von Jahren angehäuft, angepasst und perfektioniert.
Die akribischen Beobachtungen der Natur, des Kosmos und des menschlichen Körpers brachten Theorien von Yin& Yang, fünf Wandlungsphasen, Meridiansystem und einige mehr hervor.
Die holistische Betrachtungsweise der TCM konzentriert sich nicht nur auf die Funktion des menschlichen Körpers, sondern auch auf die Beziehung zur Außenwelt (Mensch-Kosmos-Verbindung).
Ziel ist das dynamische Gleichgewicht für Geist und Körper.
Als Exemplar für innere und äußere Verbundenheit des Menschen sehen wir uns die Interaktion der fünf Wandlungsphasen bzw. Elemente und deren Basics genauer an:
Physiologischer Kreislauf: Yin & Yang
In der ersten Grafik siehst du den natürlichen Zustand der 5 Wandlungsphasen. Nach dem Frühling kehren wir zu unserer Basis zurück, der Erd- Phase aka Mitte.
Zwischen den Jahreszeiten gibt es Übergangstage wo wir für ein paar Tage zu unserer Mitte zurückkehren bevor ein neuer Zyklus startet.
Je nach Jahreszeit, persönlichem Befinden und geographischer Lage gibt es bestimmte Lebensmittel-Empfehlungen, um den Körper zu unterstützen und zu stärken.
Im Frühling zum Beispiel werden wir den schweren Winters wieder los, wollen leichter essen, rausgehen und neue Projekte angehen.
Im Sommer ist es heiß (wir gehen vom mitteleuropäischen Klima aus), sind voller Abenteuerlust und brauchen mehr erfrischende Lebensmittel zum Abkühlen.
Im Herbst drosseln wir das Tempo und füllen unsere Körpersäfte mit der süßen Ernte auf.
Im Winter ziehen wir uns zurück, genießen eingekuschelt die Ruhe mit warmen, kräftigenden Gerichten.
Die 5 Elemente der chinesischen Medizin & Organzuordnung
Holz: Frühling, Leber, Gallenblase
Feuer: Sommer, Herz, Darm
Erde: Spätsommer, Milz, Pankreas, Magen
Metall: Herbst, Lunge & Dickdarm
Wasser: Winter, Nieren, Blase
Ernährungsempfehlungen pro Element in der TCM
Frühling: grünes Blattgemüse wie Löwenzahn, Spargel, Spinat, Tee: u.a. Schafgarbentee
Sommer: Rucola, Zucchini, Sellerie, beeren, Gewürz: u.a. Safran
Spätsommer: Wurzelgemüse über das ganze Jahr, Kohl, rote Rübe, Apfel, Gewürz: u.a. Vanille
Herbst: Rettiche, Porree, Birnen, Mandeln, Gewürz oder Tee: u.a. Kardamom
Winter: Kraut, warme Eintöpfe oder Ofengerichte mit viel aromatischen Kräutern wie Oregano, Thymian, Rosmarin, Cumin
Pathologischer Kreislauf
In der zweiten Grafik siehst du die 5 Wandlungsphasen im pathologischen Kreislauf. Diese Anordnung benutzen TCM-TherapeutInnen und ÄrztInnen, um Diagnosen zu erstellen.
Ist irgendwo ein Ungleichgewicht, suchen wir nach der Ursache und finden heraus, welche Organe oder Wandlungsphasen ausbalanciert werden. Kräuterrezepturen können u.a. nach diesem Konzept angepasst verschrieben werden.
Je nach Wandlungsphase gehört eine Jahreszeit, ein geistiger Aspekt, ein äußerer Faktor vor dem man sich in Acht nehmen soll, eine Farbe, ein Geschmack, Emotion und die Organe dazu.
Die Wandlungsphasen der TCM als Jahreszeiten
Sommer: Höhepunkt, Hitze, Rot, Bitter, Unruhe/Freude
Spätsommer: Transformation, Feuchtigkeit, Gelb, Orange, Süss, Fad, Grübeln, Empathie
Herbst: Ernte, Trockenheit, weiß, silver, Trauer, Selbstwert
Winter: Speicher, Weisheit, Kälte, schwarz/blau, salzig, Angst & Vertrauen
Frühling: Wachstum, Wind, Grün, sauer, Wut/Geduld
Tritt zum Beispiel eine totale Lust auf süße Sachen bei dir auf, könnte ein Ungleichgewicht in Milz Pankreas/ Magen die Ursachen sein (Erd-Phase).
Eine zusätzliche Stärke der TCM ist die Unterscheidung von Syndromen. Hier werden mehrere Symptome (z.B. Husten, Blähungen, PMS) zusammen mit verschiedenen Diagnosemethoden betrachtet und analysiert.
So wird tiefer gegraben, um nach dem Ursprung der Krankheit zu suchen. Danach wird eine passende Therapieform zusammengestellt.
Wieso so kompliziert?
Jede Krankheit kann bei jedem anders verlaufen – abhängig von der eigenen Verfassung, den Lebensumständen oder klimatischen Bedingungen. Daher sollten Therapien individuell angepasst werden, um langfristig Besserungen zu erzielen.
Sehen wir uns eine Diagnosemethode genauer an: der Fütterungszyklus. Betrachte die Wandlungsphasen in Grafik 2 im Uhrzeigersinn. Sagen wir, wir haben ein Ungleichgewicht in der Holz-Phase = Leber & Gallenblase. Das könnte sich auf unser Feuer = Herz& Dünndarm auswirken.
Max hat Stress, unterdrückt seine Wut und überarbeitet sich. Das wirkt sich auf sein Leber-Qi aus. Als Folge hat er innere Unruhe. Dem folgen Schlafprobleme und Rastlosigkeit fürs Herz. Wo setzt man die Therapie an? Nicht nur beim Schlaf mit Tabletten, sondern beim Stress – bei der Ursache.
Daneben gibt es noch weitere Wechselbeziehungen zwischen den Organen und Phasen, die man in der TCM zur Diagnosestellung nutzen kann. Auch solche wie die Zungendiagnose, Pulsdiagnose, etc.
Für den Anfang kannst du das Prinzip von Yin & Yang in deinen Alltag integrieren (wärmen/ kühlen).
Und dann Schritt für Schritt in den Jahreszeiten dich selbst immer wieder beobachten:
Fühle ich mich ausgeglichen?
Wonach fragt mein Körper gerade oder was kann ich mir gutes tun?