Heilkräuter und Wirkung von Tees und Tinkturen als Moderne Hexe nutzen mit The Kyoo und Kräuterpädagogin Christina Danetzky (Ep. 71)
Heilkräuter kennen wir heute meist nur noch aus Büchern.
Das wertvolle Wissen um Heilkräuter Tinkturen und Tees bei kleineren Beschwerden wie Erkältungen, aber auch zur Entgiftung, bei Depression und um deinen Nährstoffhaushalt aufzufüllen, scheint fast vergessen.
Christina, die Gründerin von Matcha Mornings, hat die Ausbildung zur Kräuterpädagogin und eine große Passion für Heilkräuter aus der TCM, dem Ayurveda und besonders unseren heimischen Wildkräutern.
Im Interview mit Michi und Anni vom Podcast The kyōō stellt sie die wichtigsten Heilkräuter vor. Außerdem verrät Christina welche Heilkräuter und Adaptogene sie nimmt, um die Energie für 234 Dinge auf einmal hat.
Wie Heilkräuter wirken, was sie deiner Haut und deinen Nerven tun und wie du ein Ritual für dich als Modern Witch gestaltest. Außerdem bekommst du einfache Rezepte für Heilkräuter Teemischungen mit, die du gleich nachmachen kannst.
Anmerkung: Der Podcast The kyōō wurde von Anni und Michi beendet, um ihren eigenen Projekten nachzugehen. Es lohnt sich wirklich die alten Folgen durchzuhören!
Fragst du dich auch, wie Heilkräuter dich im Alltag unterstützen können und bei was? Dann bist du hier gold richtig. Kräuter sind zurecht im Trend und passen sogar in unseren urbanen Lifestyle. 🌱
Christina ist neben Gründerin von Matcha Mornings auch Kräuterpädagogin und war zu Gast im kyōō Podcast. Dort spricht sie über ihre Liebe zu Pflanzen, ihr Lieblingskraut für (fast) alle Gelegenheiten und wie du damit startest Heilkräuter in dein Leben zu integrieren. Viel Spaß bei dieser Folge! 🎧
✌️ Themen dieser Folge:
Christinas Lieblingskraut und die besten Heilpflanzen
Die Geschichte der Heilkräuter
Die Jahreskreisfeste
Heilkräuter als (frühere) Medizin
Vorteile und Wirkungen von einzelnen Heilkräutern
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Nahrungsergänzungsmittel sind kein Ersatz für eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung sowie eine gesunde Lebensweise. Bitte achte auf eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung und eine gesunde Lebensweise. Für beste Ergebnisse täglich einen Messlöffel (12 g) in kaltem Wasser auflösen und konsumieren. Außer Reichweite von Kindern aufbewahren. Sollte nicht von schwangeren oder stillenden Frauen und Kindern unter 18 Jahren konsumiert werden. Die tägliche Mengenempfehlung nicht überschreiten.
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Wir sprechen heute mit einer echten Kräuterhexe. Christina, welches ist dein liebstes Heilkraut?
Meine erste Heilkräuter-Connection hatte ich mit der Brennnessel. Sie ist ein echtes Powerhouse, weil sie viele Mineralstoffe und Vitamine enthält. Die sind sehr nährend für Haare, Haut und Nägel. Durch die hohe Vitamin C Konzentration kann der Körper das Eisen in der Pflanze optimal aufnehmen. Weil die Brennnessel harntreibend ist, passt sie gut in Entgiftungskuren.
Brennnessel schmeckt in der Früh, als kaltes Getränk am besten. Ich setze es am Abend in kaltem Wasser an und seihe es morgens ab. Das ist mein Wundermittel gegen Erschöpfung und Müdigkeit.
Wie hat deine Liebe und Passion für Heilkräuter begonnen?
Heilkräuter haben mir in den letzten Jahren stark geholfen, mich in meinen Körper zurückzuholen. Während meiner Jugend habe ich mich nie richtig wohlgefühlt, ich habe mich stark von meinem Körper dissoziiert. Erst seit zwei bis drei Jahren fühle ich mich in meinem Körper, das heißt: in meinem Sein, Schaffen und Tun tatsächlich gut. Heilkräuter haben eine erdende Wirkung – für mich als kopfgesteuerten, luftigen Menschen wirkt das sehr ausgleichend.
Der zweite Grund: Heilkräuter haben etwas Rituelles. Egal ob Kräutertee, Tinktur oder Matcha Latte: wenn du etwas zubereitest, kommst du in die Präsenz. Ein Ritual erdet dich durch eine bewusste, mit Intention durchgeführte Handlung. Während meiner Ausbildung zur Kräuterpädagogin habe ich ein divine Calling gespürt. Ich blühe auf, wenn ich über Heilkräuter rede. Wenn man so Feuer und Flamme für ein Thema ist, will man es mit anderen Menschen teilen.
Du bist Kräuterpädagogin, betreibst ein Onlinemagazin und einen Podcast – daneben hattest du lange zusätzlich einen Brotjob. Wie machst du so viele Dinge auf einmal?
Ich bin im Human Design Manifesting Generator. Viele Leidenschaften auf einmal brauche ich wie die Luft zum Atmen. Aber ein großes Geheimnis meines Energielevels ist auch meine Kräutereinnahme. Ich nehme fast jeden Tag Heilkräuter zu mir, meistens Adaptogene oder Kräuterpulver. Neben Brennnessel ist Rhodiola ein tolles, stimulierendes Adaptogen. Cordyceps, ein Pilz, ist super für die mentale oder auch sexuelle Leistungsfähigkeit.
Heilkräuter, Tees und Tinkturen sind in der TCM völlig normale Heilmittel. In Europa gelten Heilkräuter eher als Alternative zur Schulmedizin. Warum denkst du, dass sie aktuell so ein Comeback haben?
Heilkräuter sind die älteste Medizin der Welt. Durch die Christianisierung, die Inquisition, die Hexenverbrennungen ist viel Heil- und Volkswissen verloren gegangen. Bei den indigenen Stämmen in Südamerika, in der TCM oder in der Ayurveda gibt es traditionelles Heilwissen noch. In der europäischen Schulmedizin muss alles messbar und erklärbar sein.
Im deutschsprachigen Raum gab es früher das Volk der Kelten. Sie waren ein sehr naturverbundenes Volk. Einige Bräuche, wie die Jahreskreisfeste, erleben gerade eine Renaissance. Gleichzeitig wurden viele heidnischen Bräuche in das Christentum integriert.
Zum Beispiel die Jahreskreisfeste:
Samhain, der keltische Jahresbeginn – ein Fest, bei dem man sich stark mit den Ahnen verbunden hat, heute bekannt als „Halloween“ oder Allerseelen.
Wintersonnenwende / Jul: die Wintersonnenwende, die längste Nacht und der kürzeste Tag. Ursprünglich wurde an diesem Tag das Sonnenkind geboren, am Zenit der Dunkelheit wieder neugeboren. Das Christentum hat das Ganze um drei Tage verschoben und das Jesuskind daraus gemacht.
Sommersonnenwende: längster Tag, kürzeste Nacht. Das Christ die Geburt von Johannes dem Täufer. Ursprünglich wurde an diesem Tag Baldur, der Lichtgott geköpft, weil wir am hellsten Tag des Jahres wieder langsam in die Dunkelheit übergehen.
Kelten haben sich an der Natur orientiert. Das Comeback erfolgt, weil viele Menschen wieder Verantwortung für ihre eigene Gesundheit übernehmen wollen.
Ich bin ein Fan davon, dass sich traditionelle Heilkunst und Schulmedizin die Hand geben. Die Basis für viele Medikamente waren Pilze und Kräuter. Penicillin war ursprünglich ein Schimmelpilz. Aspirin kommt vom Medesüßkraut, das auf Latein „Spirea“ heißt.
Wir wollen Heilkräuter anbauen. Welche kleinen Helferlein können wir in unserem Vorgarten anpflanzen?
Die wichtigsten Heilkräuter, die es immer und überall gibt:
- Brennnessel. (siehe oben)
- Schafgarbe. Weil es wundstillend wirkt, nennt man es auch Wund- und Blutkraut oder Soldatenkraut. Der lateinische Name: Archillea Milefolium. Das ist eine Anspielung auf Archilles, den Soldaten. Es wirkt auch bei Menstruations- oder Bauchschmerzen entkrampfend. Bei uns wächst es auf jeder Wiese.
- Löwenzahn. Wirkt entgiftend und harntreibend, aber schützt gleichzeitig die Leber. Weil Löwenzahn Bitterstoffe in sich trägt, wirkt es verdauungsfördernd. Weil sie, wie der Name schon sagt, bitter sind, wurden sie aus unserer Ernährung herausgezüchtet. Aber sie sind sehr gesund: wenn Bitterstoffe unsere Zunge berühren, werden in Magen und Galle schon Sekrete gebildet, die appetit- und verdauungsfördernd sind. Man kann es im Garten pflücken, waschen, als Salat essen oder als Tee trinken.
Gibt es Unterschiede in Qualität und Wirkung von Heilkräutern?
Ja. Man sollte Kräuter so lang wie möglich grob halten. Im Gegensatz zu losen Heilkräutern sammelt sich in fertigen Teebeuteln oft Staub. Die Beutel bestehen oft aus Mikroplastik. Wenn ein Kraut schon vor Monaten zerkleinert wurde, verliert es all seine Wirkstoffe, die ätherischen Öle verdampfen. Ob getrocknet oder frisch macht geschmacklich einen riesen Unterschied. Kamille konnte ich im Beutel kaum trinken. Als loses Kraut ist es eine komplett andere Pflanze: mild, fein und geil.
Welche Anwendungen gibt es für Heilkräuter?
Einfache Anwendungen von Heilkräutern:
Heilkräuter Tee.
Vaginalsteaming. Ein Kräuterdampfbad für die Yoni. Wenn die Menstruation ausbleibt, kann man mit Beifuß arbeiten. Wenn der Zyklus unregelmäßig ist, wirken Frauenmantel und Schafgarbe. Aber: Kräuterbehandlungen immer mit dem Frauenarzt absprechen.
Kleine Wehwehchen. Ringelblume, Kamille oder Beinwell wirken wundheilend. Salben kann man sehr einfach machen: man legt das Kraut für ein Monat in ein Öl ein und lässt es einen Monat stehen. Dann vermischt man das mit Bienenwachs. Das kann man auf kleine Verletzungen auftragen.
Husten oder Erkältungen. Thymian oder Spitzwegerich wirken auswurfsfördernd und lösen den Schleim.
Halsentzündungen. Salbei ist ein effektives Gurgelmittel. Man lässt die Pflanze vorher 10 Minuten zeihen. Aber nicht schlucken, weil das Heilkraut im Magen Gerbstoffe entwickelt – das reizt die Verdauung.
Magenschmerzen. Malve oder Käsepappel wirken hier gut, weil sie sich beruhigend über die Magenschleimhäute legen. Wichtig ist, sie kalt anzusetzen, nicht mit heißem Wasser – denn dann entwickeln die Heilkräuter Schleimstoffe.
Wo kann ich hochwertige frische oder getrocknete Bio Heilkräuter (online) kaufen?
Sonnentor oder Kräuterkontor haben sehr gute Produkte. Ich beziehe auch viele meiner Kräuter direkt von meinem Balkon. Online bestelle ich meine Kräuter auch gern bei Dancing Shiva oder Herbarium Officinale, die in Wien auch einen netten Laden haben.
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Als Laie kann man eine Kräuterwanderung mitmachen, um „in der Wildnis“ zu wissen, was sie ernten oder ansetzen können. Das ist sehr zu empfehlen – man kann vieles falsch machen. Eine gute App für den Anfang ist Plantnet.
Welche Heilkräuter sind gut für Anfänger?
Ein Heilkräuterprotokoll muss mit nährstoffreichen Pflanzen beginnen. Damit wollen wir unser Wurzelchakra, unsere Basis stärken – dort wo potenziell Heilung beginnt.
Brennnessel.
Grüner Hafer. Kennen wir aus dem Porridge, kann man aber auch als Tee trinken. Schmeckt wahnsinnig mild, ist super für unser Nervensystem. Wenn man es längerfristig konsumiert, baut es uns auf und beruhigt uns. Man sagt, 3-6 Wochen sollte man neue Kräuter durchgehend einnehmen. Dann kurz Pause machen und wieder anfangen.
Das „verrückteste“ Heilkraut und dessen Effekt?
Blauer Lotus. Eine der ältesten Pflanzen aus Afrika, ist bei uns in der EU schwer zu finden, und wenn, dann nur als Räucherware – weil blauer Lotus in Kombination mit Alkohol einen leicht psychedelischen Effekt hat. Als Tee getrunken ist er hingegen absolut harmlos. Blauer Lotus wirkt auf das dritte Auge, das habe ich während der Rauhnächte genutzt. Ich hab meinen blauen Lotus von Dancing Shiva*. (Bei Dancing Shiva gibt es -10% auf deine Bestellung mit dem Rabattcode “MATCHALOVE”)*
Deine drei liebsten Heilkräuter im Alltag?
Grüntee. Ich bin kein großer Kaffeemensch, deswegen trinke ich täglich Grüntee. Der enthält viele Polyphenole, ist sehr antioxidativ. Er macht wach, ist aber nicht so wahnsinnig stimulierend wie Kaffee.
Hibiskus. Enthält viel Vitamin C, ist ein Aufbaustein für Collagen, wirkt blutreinigend, hilft bei der Zellerneuerung, unterstützt dem Körper zu entgiften. Und schmeckt toll! Im Sommer trinke ich ihn am liebsten als Limonade, mit Rosenblüten, Gojibeeren oder Hagebuttenschalen.
Reishi. Auch Königin der Pilze genannt, ist ein Booster für das Immunsystem. Hilft sehr gut bei Allergiesymptomen.
Welche Heilkräuter Bücher empfiehlst du uns?
Medizin der Erde* von Susanne Fischer-Rizzi ist ein tolles Buch für Anfänger.
Alle von Wolf-Dieter Storl*. Er bringt Heilkräuter durch Geschichten näher, was eine wahnsinnig sympathische Art ist. Ich bin ein Fan des Spruchs „Be your own guru“ – aber wenn ich einen wählen müsste, wäre es er.
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Danke an Michi & Anni für das schöne Interview!
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