Ayurveda für Anfänger: Der große Guide zu der Wissenschaft des Lebens
Der Ayurveda ist eine ganzheitliche Medizin, das sich nicht nur mit körperlichen sondern auch seelischen Leiden beschäftigt.
Der Ayurveda begreift die Gesundheit als ein komplexes System, das sowohl durch Ernährungs- als auch Lebensweise beeinflusst wird.
Anna-Teresa Reiter (@oh_wonderful_) weiht dich hier in die Wissenschaft der Ayurveda ein.
Was ist Ayurveda?
Was bedeutet Ayurveda?
āyuh bedeutet das Leben | alle Aspekte des Lebens
veda ist das Wissen
Āyurveda ist also "das Wissen vom Leben"
Das Ayurveda („Ayu“, das Leben; „Veda“, die Wissenschaft) ist die wohl älteste noch praktizierte Gesundheitslehre der Welt.
Sie betrachtet den Menschen als Individuum, ohne vorgefertigter Lösungsansätze.
Das Prinzip von Balance
Der Mensch funktioniert als Teil der Natur immer im Zusammenspiel mit dieser und kann auch nur mit ihrer Hilfe wieder in seinen persönlichen Einklang gebracht werden.
Ist der Zustand des (menschlichen) Organismuses zu stark und auf Dauer aus der Balance geraten, entsteht Krankheit.
Es wirkt daher als krankheitsvorbeugend, den Zustand der optimalen Gesundheit erhaltend, kann diese aber auch bei bestehenden Beschwerden wieder aus- gleichen. Dabei wird nicht nur die Ernährungsweise betrachtet, sondern ein ganzheitliches Bild von Körper, Geist und Seele.
Die Lehre des Ayurveda wird auch als Mutter der Traditionell Chinesischen Medizin bezeichnet, die einen Ausgleich der Elemente herstellen möchte.
Im Mitteleuropäischen Raum kennen wir die sogenannte Humoralpathologie, die in der griechischen Antike entwickelte Lehre der Körpersäfte und bis ins 19.Jahrhundert praktiziert wurde.
In dieser war die richtige Zusammensetzung von Blut, gelbe Galle, schwarze Galle und Schleim die Voraussetzung für gute Gesundheit und ein Ungleichgewicht konnte Krankheit verursachen.
Aufgrund sich verbessernder medizinischer Erkenntnisse können wir uns zum Glück wieder auf dieses alte Wissen berufen, da wir dessen Wirksamkeit zwar noch nicht immer sofort erklären, jedoch zumindest besser messbar machen können.
Die Bestandteile des Ayurveda
Die drei Konstitutionstypen: Welcher Typ bin ich im Ayurveda? Mach den Test.
Die Ernährungslehre des Ayurveda
Die 20 Gunas: Grundlegenden Eigenschaften
Kur, Entschlackung & Entgiftung - ayurvedische Tagesrituale: „Vorbeugen ist besser als Heilen.“
Die Wissenschaft von Ayurveda
Die ersten schriftlichen Überlieferungen werden auf bis zu 3000 Jahre vor Christi Geburt datiert, wobei die Traditionen bereits lange Zeit mündlich weitergegeben wurden.
In Symbiose mit den Lehren des Yoga wurden die Lehren über das Leben, Erkenntnisse aus „Trial & Error“ Forschungen, in den Veden, den großen indischen Schriften, festgehalten.
Es geht stets darum Krankheit zu vermeiden, in seiner Ursache zu erkennen, auszuleiten und zusätzlich linderende Therapien anzubieten.
Aufgrund der individuellen Lösungen, sowie der natürlichen Ansätze (ohne künstlich produzierter Wirkstoffe) war es bisher auch schwierig groß angelegte wissenschaftliche Studien durchzuführen.
Erst in den den letzten Jahren werden viele der Kräuter auch in der westlichen Medizin besser erforscht und Wirkungen der Therapieformen gemessen.
In Indien ist Ayurveda ein ganz normales Studium mit Bachelor und Master, sowie Doktorratsstudium erlernbar oder aber auch in Kombination mit der westlichen Medizin („Ayurvedaarzt“) vorhanden.
Wie funktioniert Ayurveda?
Die Wissenschaft des Ayurveda hat eine eigene…
Physiologie
Anatomie
verschiedene Körpergewebe („Dhatus“)
Organe
Nadis (Verbindungskanäle/Nerven)
Marmas (Energiepunkte, können gedrückt werden um Blockaden zu beseitigen und somit heilen, als auch töten!)
Naturheilkunde, die auch rational nachvollziehbar und wissenschaftlich belegbar ist. Im Gegensatz zur westlichen Medizin wirkt sie sehr langsam aber dafür ohne Nebenwirkungen und nachhaltig.
Rationale Körpertherapie
Psychotherapie (Strategien und Ansätze aus dem Yoga)
Spirituelle Therapie (Mantren, Yantras, Edelsteine und Astrologie sowie auch Empfehlungen wie man das Haus einrichtet, etc. sind auch Teil davon: „Feinstoffliches Ayurveda“)
Der erstrebte Zustand
Swastha - „Im Selbst verweilend“
Doshagleichgewicht
Optimales Agni (Verdauungsfeuer)
Dhatus (Körpergewebe) stabil und gut entwickelt * Malas (Ausscheidung) in Ordnung
gute Arbeit der Sinnesfunktionen
Psychisches & seelisches Wohlbefinden
“OM SREE DHANVATRE NAMAHA”
Das Mantra, also Gebet, das den Gott der Medizin „Dhanvantre“ ruft, einen Avatar des Gottes Vishnu, wird von den Praktizierenden gebetet bevor Patienten behandelt werden.
Mit der Rezitation des Mantras, welches dem Element Luft zuordnet ist, werden Zweifel losgelassen und negative Energie transzendiert.
Fazit
Im Ayurveda gibt es keine Pauschallösungen.
Dies ist ein Konzept, dass uns in unserer Kultur und Zeit oft nicht greifbar ist. Wir sind es gewohnt allgemeingültige Wahrheiten zu hören und zu verbreiten, alles muss über großflächig angelegte Studien bewiesen werden.
So wurde die Heilkunde im Westen auch lange Zeit diskreditiert, wo bei sie nun so stark wie noch nie zuvor in unserem Alltag ihren Platz findet.
Immer wieder bin ich erstaunt darüber, wie sehr ihre Prinzipien mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen übereinstimmen.
Dieser Text soll ein erstes Grundverständnis für einzelnen Bereiche geben und so einen Einstieg erleichtern.
Anna-Teresa Reiter (@oh_wonderful_) ist Kulturanthropologin, Ernährungscoach (Ayurveda & Rohvegan), Yogalehrerin und Gründerin Österreichs erster Non-Profit-Agentur, der„THUS.agency“.
Mit ihren Retreats von „Creative Resets“ versucht sie Menschen für den Zugang zur Natur und damit auch sich selbst zu begeistern.